Kaum Unterschied zwischen Minsk und Berlin

Vor einigen Wochen hatten Schauspieler Videos mit satirischen Einwänden gegen den Langen Marsch  Stubenarrest der Großen Vorsitzenden veröffentlicht. Schon wenige Tage später knickten einige davon ein, übten Selbstkritik, weil mit fragwürdigen Mitteln gegen sie gehetzt wurde und ein faktisches Berufsverbot drohte.

Eins zu eins haben wir das nun in Minsk. Ein regierungskritischer Medienmitarbeiter sang, nachdem man seiner mit fraglichen Mitteln habhaft wurde, ein Hosianna auf die Regierung und übte Selbstkritik.

Genau das, was Lukaschenka mit tradierten Mitteln macht, praktiziert Dr. Merkel mit moderneren und subtileren. Vom Ergebnis her vermag der unparteiische Beobachter keinen Unterschied zu entdecken. Es ist die Zersetzung von Oppositionellen mit Stasi-, KGB- und Gestapomethoden. Dr. Merkel kannte nie etwas anderes als Zersetzung, Diffamierung und Zerstörung. Die Demokratie ist ihr verhaßt, der Ausstieg aus der Kernkraft beispielsweise wurde ohne Einbeziehung demokratischer Gremien eingeleitet, ähnlich selbstherrlich wurde bei der Bankenrettung und der Grenzöffnung verfahren.

Was angedrohte Sanktionen gegen Weißrußland betrifft, so sind die eine lächerliche Vorstellung. Zum Beispiel verläuft die während des Siebenjahrplans auf Befehl von Nikita Chrustschoff errichtete Druschba-Leitung nach Płock und weiter nach Schwedt durch den Süden Weißrußlands. Lukaschenka wird sich wegen der Transiterträge hüten Berlin zu sanktioneren, könnte es aber. Berlin hat überhaupt keine Faustpfänder. Dr. Merkel ist ein dümmlicher aufgeblasener Papiertiger, und das weiß man in Minsk.

Außerdem hat Lukaschenkas Freund Wladimir Wladimirowitsch Kernwaffen und Dr. Merkel hat keine. Dr. Merkel will russisches Erdgas, um die selbst verschuldeten Löcher in der Grundlast der deutschen Elektroenergieerzeugung zu stopfen. Und da muß sie einen Rest an gutem Benehmen wahren, um das geliefert zu bekommen.

Auch was die Aufregung über Gewalt in Minsk betrifft, so finde ich die künstlich. Wer den Balken im eigenen Auge nicht sieht, sollte sich über den Splitter im nahöstlichen nicht erregen. Auch in Deutschland wird massive Gewalt gegen Oppositionelle und Polizei angewendet, und das auf offener Straße. In Stuttgart wurden drei Gewerkschafter fast totgeprügelt, in Bremen ein Parlamentarier erheblich am Kopf verletzt. Brandanschläge, Knochenbrüche, abgestochene, gebissene, bespuckte und mit Zwillen beschossene Polizisten. Die Merkeljugend ist auch nicht humaner, als der weißrussische Geheimdienst. Über dubiose Fördermittel gibt es Verbindungen zwischen der Berliner Zentralregierung und gewalttätigen NGOs.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Wer gerade schläft, kann nicht foltern. (weißrussisches Sprichwort)

 

Beitragsbild: Lukaschenka, Porträt von B. Zeller aus ZZ: Neuwagen von VW nur noch ohne Schlüssel, Außenastronomie geht wieder.