Die Berliner Doppelherrschaft
In Petrograd gab es 1917 eine Doppelherschaft. Einereits wurstelte eine glücklose Regierung vor sich hin, die aus dem Parlament hervorgegangen war, andererseits opponierte der Petrograder Sowjet. Beide Seiten hatten militärische Verbände in Bereitschaft und belauerten sich. Im Oktober schoß der Panzerkreuzer Aurora, das Winterpalais wurde gestürmt, die Telegrafenstationen besetzt, die Räte übernahmen die Macht, die Regierung wurde verhaftet. Man sieht, eine Machtteilung hält nicht ewig.
Es wird interessant sein zu beaobachten, wer als Sieger aus der seit Jahren unübersichtlichen Situation in Berlin hervorgeht: Die Remmofamilie oder die NGOs. Letztere haben eine politische Vorhangfassade, die der damaligen provisorischen Regierung in Rußland aufs Haar gleicht: Die vier Vorfeldorganisationen von Schwab und Co. sind die Hauptstadt-CDU, die in etwa den Konstitutionellen Demokraten vergleichbar ist, Lenin nannte sie die Kadetten. Die SPD kann man mit den Menschewiki vergleichen, die Grünen mit den esoterischen Narodniki und die Linken mit den Sozialrevolutionären.
Wie die provisorische Regierung in Rußland hat die Berliner Stadtregierung bereits jegliche Autorität verloren. Verschiedene kampfstarke Familien tanzen ihr auf der Nase herum. Sie haben lediglich deshalb noch nicht das Übergewicht, weil sie untereinander Hühnchen rupfen. Zeitweise schien Abu Chaker die Autorität in der Reichshauptfavela zu sein, derzeit hat sich Bushido unter die Fittiche der kampfstärkeren Remmofamilie begeben.
Remmo demonstriert immer wieder gern, wer der eigentliche Herr im Hause ist. Im Jahr 2017 rechnete ein Staatsanwalt dem Clan über 1000 Heldentaten zu – vor allem Raubüberfälle und Brüche – mit einer Beute von über 28 Millionen Euro (Sozialleistungen nicht mitgerechnet). Aber das sind alles lächerliche Mätzchen gewesen. Seitdem sind der Einbruch ins Bodemuseum, ins Grüne Gewölbe und die kürzliche Geldabholung auf dem Kuhfürstendamm dazugekommen. Die Münze im Bodemuseum war allein 3,3 Mio. € wert. Um seinen Machtanspruch deutlich zu machen, hält sich der kunstsinnige Clan Hofmusiker wie Massiv, Kapitän Bra und Bushido.
Es ist schon etwas keck, heutzutage in der Mitte von Berlin eine Bank zu betreiben. Es soll wohl so aussehen, als wäre alles wie vor 1968. Die provisorische Regierung unter Bürgermeister Müller läßt den Familien viel Spielraum für ihre sozialrevolutionären Utopien.
Das Leitmotiv der provisorischen Stadtregierung ist: Alles egal.
Der schwermütige Sänger mit dem Bierbauch, der das sang, wurde kurze Zeit später von einem Zug erfaßt und ist tot. Kein gutes Omen. Nur dem treusorgenden Familienvater Remmo und der AfD ist noch nicht alles egal.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „DU BIST VERRÜCKT MEIN KIND, DU MUSST NACH BERLIN.“ (Franz von Suppé)
Ja, dass ist die neue Hymne des deutschen Bürgertums.
Nie sind die Grünen mit den Narodniki zu vergleichen; erstens sind sie deutsch, zwotens eher eine Kreuzung aus den Papst-NGO-Kindergangs der Savonarolazeit, Tschekisten und durchaus auch Künstlern wie Heinrich Vogeler. Siegfried Lenz hat diese Mischung sehr schön in dem Künstler-Kleinkriminellen-WG-Kapitel seiner Deutschstunde dargestellt.