Frischer Fisch auf jeden grünen Tisch!
Ich habe mal geschaut, wie man Frau Künast oder Fräulein Roth eine kleine kulinarische Weihnachtsfreude bereiten kann. Mit einem Hummerrezept natürlich. Chefkoch bietet zahlreiche Varianten. Ich habe mal die klassische Rezeptur rausgesucht:
Das Rezept erfordert einen FRISCHEN, d.h. lebenden Hummer, den man beim Kauf am besten daran erkennt, dass er sich lebhaft bewegt und der Schwanz gekrümmt ist.
Den Hummer am Rücken festhalten und im kalten Wasser gründlich bürsten. Die Gummiringe, mit denen die Scheren zusammengehalten werden, dabei nicht entfernen.
Das Wasser mit dem Salz, den abgezogenen und geviertelten Schalotten, dem Pfeffer und dem Kümmel zum Kochen bringen. Damit der Hummer möglichst schnell und schonend getötet wird, wird er mit dem Kopf zuerst in das kochende Wasser gedrückt. Noch einmal kurz wallend aufkochen lassen und dann gar ziehen lassen (nicht mehr kochen).
Für mich mit meinem kleinbürgerlichen Horizont gibt es die dumme Frage, wie man einen lebenden Hummer nach Hause bekommt: Sie werden natürlich in vollster Übereinstimmung mit geltendem Tierschutzrecht in Holzwolle eingebettet und in temperaturstabilisierender Kühlverpackung verschickt. Dadurch reduziert sich der Stoffwechsel der Tiere auf ein Minimum. Während ihres langen und freien Lebens in der Natur haben die Hummer zuvor viele andere Tiere lebend gegriffen und verzehrt. Und nun passiert ihnen das selbst. Die Grünen sorgen endlich für ausgleichende Gerechtigkeit. So erwarten wir das von denen.
Preis: Um die 54 € pro Kilo. Falls man von Diät und Diäten lebt, eigentlich geschenkt.
Grüße an den V-Schutz: Frau oder Fräulein sollte die reduzierte Umsatzsteuer bis zum 31.12.2020 nutzen.
Foto: Archiv des Verfassers
Man kann aber auch – aus rein klimapolitischer Fürsorge – irgendwohin fliegen in der weiten Welt und sich dort einen frisch zubereiteten Hummer servieren lassen. Ist, glaube ich, sogar einfacher das in Deutschland zu versuchen. Und natürlich wesentlich umweltfreundlicher.
Es gibt auch eine andere ausgleichende Gerechtigkeit, die jährlich einige petits bourgeois (meist Lehrer und ähnliches Linksvolk) in Frankreich dahinrafft – die Austernvergiftung. Wohlan denn!
In China Nobelrestaurants kann man sich die Delikatessen aus einem wunderbaren Aquarium aussuchen, leckere Kugelfische beispielsweise. (Es wird jedoch empfohlen, nur bei den teuersten Spezialköchen zu ordern.) Wie sieht es eigentlich beim Fischhaus Forellengrund zur Zeit aus; klingt doch interessant? [Was bedeutet das komische Schild?]