Die widerspenstigen Schwaben
Gestern war in Leipzig ein Schwabentreffen, zumindest waren die Hauptakteure der machtvollen Demo auf dem Ring aus Stuttgart angereist. Grund für eine Spurensuche nach dem aufsässigen Nationalcharakter der Schwaben. Mir fallen Christian Friedrich Daniel Schubart, Friedrich Schiller, Albert Einstein, Hermann Hesse und Manfred Rommel ein.
Schubart war praktisch der Urvater der Alternativmedien. Weil er in einem Pamphlet den Verkauf von württembergischen Landeskindern für Englands Kolonialkriege anprangerte und Carl Eugens Mätresse Franziska von Hohenheim als „Lichtputze, die glimmt und stinkt“ verspottete, lockte man ihn zwei Jahre später mit Hilfe eines Spitzels nach Blaubeuren, um ihn auf württembergischem Territorium zu verhaften. Als man ihn im Februar 1777 auf die Bergfestung Asperg brachte und in den Kerker warf, waren der Herzog und Franziska zugegen, denn diese Genugtuung wollten sich die beiden Gekränkten nicht entgehen lassen. Schubart lehnte Despotie und Obskurantismus ab und wurde damit zum Vorbild für jüngere Dichter wie Schiller und Hölderlin. Eine Anekdote um zwei ungleiche Brüder und den Konflikt mit dem Vater aus dem Jahre 1775 war der Plot für Schillers „Die Räuber“.
Damit sind wir schon beim zweiten schwäbischen Freiheitsfreund, Friedrich Schiller. Sein Sturm- und Drang-Drama „Die Räuber“ grenzte eigentlich an Klamauk, es war eine Geschichte über die Antifa des späten 18. Jahrhunderts. Hier eine Kurzfassung:
Hermann Hesse ist mir durch „Unterm Rad“ präsent, der Geschichte eines gescheiten Schülers, der so wie Karl Moor an alternativlosen Gebräuchen der Vor-Merkel-Ähra scheiterte. Als Quertrinker.
Auch ein Querdenker war Albert Einstein mit seiner Relativitätstheorie. Zwar waren zunächst 97 % der Wissenschaftler anderer Meinung, aber er trotzte sich durch. Auch gegen die Deutsche Physik, die insbesondere in den 20ern und 30ern eine „Wir-sind-mehr“-Agitation betrieb. Letztlich arrangierte sich selbst die NS-Wissenschaftsverwaltung mit modernen Theorien, weil man sie zum Beispiel beim Uranprogramm brauchen konnte.
Der ehemalige Stuttgarter Ewigbürgermeister Manfred Rommel hat einen umfangreichen Zitatenschatz zur Kommunalpolitik hinterlassen, oft den Zeitgeist entlarvend und quergedacht:
Akademische Bildung verringert nicht die Neigung zu Vernunftwidrigkeiten, sondern potenziert sie.
Der Spezialist will auf seinem Gebiet eine fehlerfreie Welt. Aber die Addition der Einzelmeinungen der Spezialisten ist keine Politik, jedenfalls keine vernünftige und keine gute.
Die Verhältnisse sind dort am besten geordnet, wo die Journalisten alles schreiben können, was sie wollen, und wo die Politiker nicht alles machen, was die Journalisten schreiben.
Eine Daueraufgabe ist in der Praxis eine Aufgabe, die dauernd nicht erledigt wird.
Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, aber er hat keinen Anspruch darauf, daß andere sie teilen.
Prinzipien haben ist gut, Prinzipien beachten ist besser.
Toleranz wird oft mit Meinungslosigkeit verwechselt. Aber nicht der Meinungslose ist tolerant, sondern der, der eine Meinung hat, aber es anderen zubilligt, eine abweichende Meinung zu haben und diese auch zu sagen.
Um so richtig dumm daherreden zu können, muß einer schon akedemisch gebildet sein.
Wer alles lenken will, steuert gar nichts.
Grüße an den V-Schutz: Das war ein Blick in den Charakter der Leute, die alles können außer Hochdeutsch.
Komisch, dass die widerspenstigen Schwaben im Osten demonstrieren.
Hallo Cindy,
schon immer hat sich die westdeutsche Intelligenz in den freidenkenden Osten abgesetzt. Nur wenige hielten in der Geschichte die dortigen Zu- und Umstände lebenslang aus. Nicht nur Schiller und Goethe sind ein Beispiel.
Die jetzige Absatzbewegung gen Osten zeigt , das dies auch heute noch ein aktuelles Problem darstellt.
Allzuviel Kulturleistung kam in den letzte 1500 Jahren nicht von dort. Man sieht was sich auch heute dort so alles für Gelichte nieder lässt
Wenn Du nach den Ursachen suchst so informiere Dich woher die Blutgruppe A kommt. Dann verstehst Du auch woher der Drang nach dem deutschen Wesen kommt und warum man so gierig auf die Orientalen im Westen ist. Blut verbindet mehr als Verstand.
???? 🤔
Hätte man Hegel nicht reingelassen, wäre uns mangels philosophischer Staatsvergottung vielleicht vieles erspart geblieben: Engels wäre in England Gewerkschaftsboss der Tuchweber geworden, Marx unterbezahlter Redaktör bei einem Käseblatt (Trierer Volksfreund), Lassale einer der ersten liberal professorierten jüdischen Gräzisten (wie Nitschke, beide behaupteten ja von sich dass und „warum sie so gute Bücher schrieben“), Uljanow hätte gesagt, nu, hängen sie meinen Bruder, ist ein Erbe weniger… und so weiter.
Der Osten muss schon aufpassen bei den Einbürgerungen.
Rommel hat sich schon mal geirrt bei dieser seiner Erkenntnis:
„Um so richtig dumm daherreden zu können, muß einer schon akademisch gebildet sein.“
Wenn man die Grünen , Linken und Rosaroten betrachtet. Da geht es auch ohne Schulbildung und Abschlüsse., auch wenn sie im Notfall mit dem Parteibuch überreicht werden.
Natuerlich mag ich das Ossi-Wessi-Gebashe weiterhin nicht. Folgendes mal von jemand, der sich gerade in einer Konstellation ganz gut auskennt. Also erstmal Autoritaet aufgebaut 🙂
– stamme aus Sachsen
– habe ne schwaebische Frau mit Riesenfamilie dran, inklusive Kindern
– lebe in beiden Regionen
– arbeite ueber 20 Jahre gesehen zu ca. 60% in B/W – bei den Gelbfuesslern oder bei den Anderen.
Verdikt zu Aehnlichkeiten Sachsen-Schwaben:
– Hochdeutsch verunmoeglichende Mundart. O-Ton – westlicher – Sprachwissenschaftler: „Saechsisch ist kein Dialekt, sondern eine Gaumenverkruemmung“. Trifft natuerlich auf Schwaebisch genauso zu: https://www.youtube.com/watch?v=uF2djJcPO2A
– fischilant. Beide tuefteln gern technisch, deswegen auch sehr industrieaffin.
– diszipliniert
– Arschkriecherei: Koennen beide in verwandter Form. Die Sachsen explizit auch durchaus schon zu DDR-Zeiten. Klingt paradox, aber geht mit Renitenz bis in die einzelne Person hinein mitunter gleichzeitig.