Basar-Ökonomie

Der neueste Dax-Aufsteiger ist ein besserer Pizzabote. „Lieferheld“.

Finanzen net entnehme ich: Die Delivery Hero SE ist ein weltweit führender Anbieter von online Essensbestelldiensten und betreibt eigene Lieferservices. Das Unternehmen ist mit seinen Diensten in über 40 Ländern auf sechs Kontinenten vertreten. Neben den online Bestellplattformen betreibt das Unternehmen seine eigenen Lieferservices in Großstädten rund um den Globus. Auf den Internetplattformen hat der Kunde die Möglichkeit aus einer Vielzahl von Lieferdiensten aus der Region zu wählen und über die Webseite oder per App zu bestellen. Die Bezahlung kann bar oder bargeldlos erfolgen. Für Gastronomiebetriebe bietet Delivery Hero ein Liefer- und Point of Sale-System an, um eingegangene Bestellungen sofort bearbeiten zu können. Darüber hinaus werden Essensverpackung und Werbe- und Druckdienstleistungen angeboten. Zu den bekannten Internetplattformen zählen foodora, Foodpanda und weitere Marken, über die auch die Auslieferung erfolgen kann. Zur Koordination der Liefer-Flotte entwickelte das Unternehmen eine eigene Dispatch Software. Derzeit plant das Unternehmen den Verkauf der deutschen Lieferdienste Lieferheld, Pizza.de und foodora an an den britischen Konkurrenten Takeaway.com.

Ist es da vermessen von Basar-Ökonomie zu sprechen?

Ein weiteres Kapitel aus den Heldensagen der Beratungsindustrie: Die „Financial Times“ berichtet über ein McKinsey-Gutachten, das Ex-Wirecard-CEO Braun zur Übernahme der Deutschen Bank unter dem Geheimcodewort „Project Panther“ beauftragt hatte. Das neue Konstrukt mit dem Namen Wirebank könne bis 2025 sechs Milliarden Euro zusätzlichen Gewinn erwirtschaften, schätzte McKinsey. Des Weiteren verhießen die Berater eine Verdoppelung der Börsenbewertung auf fast 50 Milliarden Euro.

Der Panthersprung 2.0 ist nur knapp gescheitert. Das Exempel zeigt, daß im Brüsseler Regulierungsdschungel und im Schatten der Voodoo-Ökonomie der Clinton- und Blairepoche viele Unternehmenszombies entstanden sind, die eine leichte Beute für Betrüger sind.

Die Produktion verschwindet langsam aus dem Dax, windige Dienstleister nehmen den Platz ein. Mittelfristig werden die Grundlagen des Wohlstands zerstört, das Gute daran: Auch die Wohlstandsverwahrlosung wird den Weg allen Fleisches gehen.

Übrigens: In Ungarn heißt einkaufen vasarolni = basaren. Verkaufen gibt es nicht, statt dessen „weggegeben“ = eladni. Kaufen gibt es auch nicht, ich nehme es mit = megveszem. Alle Worte wahrscheinlich zur Zeit der bargeldlosen Wirtschaft entstanden, wo man sich noch mühsam durch Raub und Überfälle nährte. Da können die Umverteiler Bill, György, Kevin und Saskia bei weiteren Sprachregelungen noch was zulernen.

 

Grüße an den V-Schutz. Wer auf Industrie verzichtet, verewigt hohe Arbeitslosigkeit. (Tyll Necker)