Mutterschutz gilt in Thüringen nur für Wölfe
Die Alpenprawda berichtete am 25.02.2020 über Mutterschutz für eine Wölfin in Ohrdruf (TH). Die Mischlinge, die sie mit diversen Fellfarben geboren hat, dürfen geschossen werden, weil sie in den Augen der Naturschutzverwaltung rassisch minderwertig sind. Sie würden den Genpool faken: „Die Fellfarbe ist wichtig, da die Frist zur Abschussgenehmigung für das Tier mit dem grauen Pelz Ende April verstreicht. Die Frist für den Mischling mit dem schwarzen Fell läuft dagegen erst Ende des Jahres aus. Dahinter stecken die Angst vor einer Verwechslungsgefahr und der Mutterschutzgedanke: Vor allem auch der Landesverband des Naturschutzbundes (Nabu) befürchtet, dass die Jäger statt des graufarbenen Hybriden die Wolfsmutter schießen könnten. Auch der Wolfsrüde, der sich nach Experteneinschätzung seit vergangenem Jahr zu der Wölfin gesellt hat, könnte ins Fadenkreuz geraten.
Der Wolf an sich ist aber streng geschützt und darf deshalb nur in Ausnahmefällen gejagt werden. Für die Wölfin selbst steht eine juristische Entscheidung darüber aus, ob es sich bei ihr um einen solchen Fall handeln könnte. Sie hatte wiederholte Male nachweislich als besonders sicher geltende Schutzzäune überwunden, Schafe und Ziege (grammatikalischer Fehler der SZ) gerissen und so erheblichen Schaden verursacht.
Aktuell wurde aber einem gerichtlichen Eilantrag, der zumindest vorläufig ihren Abschuss verbietet, stattgegeben. Spätestens ab Mai dürfte die Wölfin aber ohnehin vorerst nicht geschossen werden. Denn dann greift quasi Mutterschutz, da sie sich möglicherweise erneut um Nachwuchs kümmern muss.“
Nun fragt sich der verwunderte Schafs- und Ziegenhalter allerdings, warum für seine Tiere der Mutterschutzgedanke nicht gilt. Die Wölfin darf die ungeborenen Lämmer aus den Muttertieren herausreißen, ohne daß es Umweltminister Siegesmund (Grüne) stört. Daß das Tierschutzgesetz in der freien Natur nicht gelten kann, ist jedem klar. Eine eingezäunte Weide oder ein Stall sind allerdings nicht als Selbstbedienungsladen für Raubtiere gedacht.
Nun hat es im Landtag Kritik an der Ministerin gegeben: „Naturschutz zu Gunsten einer und zu Lasten einer anderen Art funktioniert nicht, wie die seit Jahren auf dem Truppenübungsplatz bei Ohrdruf anhaltende Situation zeigt. Die dort lebende Wölfin, welche bereits mehrmals Nachwuchs hatte, hält den deutschlandweiten Rissrekord bei Schafen.“ Die AfD-Abgeordnte Nadine Hoffmann aus Südthüringen schrieb weiter:
„Die rot-rot-grüne Landesregierung forciert die Wiederansiedlung des Wolfes und ist nun überrascht, wenn sich dieser der Natur eines Raubtieres gemäß verhält: Zum Leidwesen der Nutztiere und ihrer Halter jagt er und reißt andere Tiere. Im Fall der Ohrdrufer Wölfin wiegen weltfremde Romantik und politische Verantwortungslosigkeit besonders schwer, denn die Wölfin hat das Überwinden von Weidezäunen nicht nur gelernt, sondern auch an ihren Nachwuchs und vermutlich an einen Wolfsrüden weitergegeben, der seit einiger Zeit dort ebenfalls lebt und mit dem sie sich wahrscheinlich verpaart hat. Das Problem versucht Umweltministerin Siegesmund nun damit zu kaschieren, dass sie mit Förderungen für die Wolfsprävention locken will oder Versuche mit Herdenschutzhunden finanziert.
Schäfer, Landwirte und andere Tierhalter fühlen sich berechtigterweise nicht ernst genommen und im Stich gelassen. Ich fordere die Landesregierung daher auf, klare, konkrete und greifbare Lösungen für das Ohrdrufer Wolfsproblem zu finden und darzulegen, wie aus Sicht des zuständigen Ministeriums die Situation auf Dauer gelöst werden kann, statt die selbst verursachten Probleme mit immer neuem Geld der Thüringer Steuerzahler zuzuschütten.“
Ich bin selbst Schafshalter auf sehr steinigem Boden. Es ist nicht leicht hohe Weidezäune zu stellen, weil die auch ihr Gewicht haben. Oft muß man drei Versuche machen, eh man mal eine Stelle erwischt, wo kein Fels ist, um den Pfahl zu stecken. Viele meiner Freunde sind beim Zaunbau angegriffen und schwer verletzt worden. Das ist alles kein Spiel, wie sich das eine romantische Großstadtboheme vorstellt. Und ein Weidezaun ist nie ein perfekter Schutz. Kürzlich hatte sich ein verletzter Fuchs durchgewühlt, der sich zum Sterben auf die Weide von meiner Freundin gelegt hatte. Ich hatte den Jägersmann gerufen, der ihn erlöst hat. Auch die Ohrdrufer Wölfin hat immer Mittel und Wege gefunden, um die Zäune zu überwinden.
Es ist schon komisch, daß sich die Grünen mit Tierschutzargumenten über die Arbeit der Schlachthöfe aufregen, über reißende Wölfe auf Weiden aber nicht. Das Messen mit zweierlei Maß ist eine grüne Spezialität. Auch über Abteibungen bei Menschen regt man sich in grünen Kreisen schon lange nicht mehr auf. Über der Lebensreform mit ihre Hang zum Neuen Menschen und zur Euthanasie lag von Anfang an ein Hauch von Auschwitz. Der Mutterschutz für Wölfe ist wirklich ein heikles Thema, welches mit der Naturvernarrtheit der Jugendbewegung untrennbar verbunden ist. Auch der Führer war ein fanatischer Tierschützer, mit Menschen machte er kein großes Gewese.
Grüße an den V-Schutz. Nun ist der Tierschutz auf Betreiben der Grünen im GG. „Nun ist er halt da“, pflegt unsere Kanzlerin in solchen heroischen Zeiten zu bemerken.
Der Wolf ist seinerzeit und aus guten Gründen hierzulande ausgerottet worden. Was muß eigentlich passieren, ehe sich der Verstand des verschnarchten deutschen Untertanen wieder wieder einschaltet? Ich kann Ihre Tierhaltung nicht beurteilen Herr Dr. Prabel, aber es wäre in der Sache nicht schlecht, wenn es sich unter den Raubtieren rumsprechen würde, daß ein „Besuch“ Ihrer Schafherde nicht zu empfehlen ist. Old school gewissermaßen respektive Schutz der Verfassung.
Wie wäre es mit Viehschutzhunden? Maremmano Abbruzzese z.B., wir haben drei davon, sehr wachsam, kraftvoll und mutig. Und auch noch gutaussehend.
Hier treffen zwei extreme Haltungen aufeinander. Einerseits die Tierhalter als auch die Naturschützer glauben die Welt nach ihren Vorstellungen, nicht immer ohne ausgeprägten Eigennutz, gestalten zu dürfen. Wenn ich Tiere halte so habe ich dafür Sorge zu tragen das sie auch entsprechend gehalten werden, auch bezüglich auf eine Raubtiergefahr. Dann kann ich sie nicht Tag und Nacht auf der Weiden halten, nur weil ich zu faul bin mich etwas mehr bewegen zu müssen. Dann muss ich es halt machen wie es die Afrikaner auch machen, die Tiere hüten und in der Nacht in einen Kral einsperren. Dort schießt man auch nicht alle Löwen ab. Und wenn ich das nicht kann dann kann ich keine Tiere halten.
Und betreffs der Naturschützer teile ich Ihre Meinung, auch deren Ansichten sind von den natürlichen Gegebenheiten meilenweit entfernt. Allein einen alten Truppenübungsplatz als Wolfsgebiet auszuweisen zeigt wie wenig über Tierverhalten überhaupt bei denen vorhanden ist.
Dass der Deutsche Schäferhund dem Wolf der Ähnlichste unter seinen Artgenossen sei, hat offenbar auch die Wölfin von Ohrdruff erkannt und ihn zur Fortpflanzung auserwählt. Nun ähnlen die Kinder offenbar zum Teil dem Vater, was sie nicht hindert, als Erzeuger weiteren Nachwuchses ihrer Mutter tätig zu werden. Ich lasse mal offen, ob die weiteren Genrationen jetzt mehr Wolf oder Hund sind und überlasse das den genetischen Tüftlern.
Nun ja, die Vernarrtheit in den Wolf könnte man, wenn einer ein Romantiker ist, aus den Märchen der Gebrüder Grimm unschwer ableiten. Sieht man diese Geschichten jedoch als den weitererzählten Erfahrungsschatz der Landbevölkerung an, so könnte man rasch auf die Idee kommen, dass der Wolf vom Volk als ein gefährlicher Feind eingeschätzt wurde, den es zu vernichten galt. Entsprechend dieser Einschätzung wurde verfahren.
Zum Schluss noch das Wort zum Sonntag: Der Parteideckname des Führers, bevor er der Führer wurde, war Wolf. In Erinnerung an jene Tage, die man, als der Führer dann der Führer war, die Kampfzeit nannte, ließ Hitler seine Hauptquartiere mit Wolf-Irgendwas benennen, zum Beispiel Wolfschanze. Und schnell noch dies: Hunde, in die er vernarrt war, waren Deutsche Schäferhunde. Mir ist schleierhaft, wie diese die Entnazifizierung überstehen konnten. Kann mich mal einer aufklären, wie die im einzigen Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden hießen?
Deutscher Schäferhund. Die SED tat immer so, als wäre sie deutsch, gerade deshalb, weil sie es nicht war. Nationale Front, Nationales Aufbauwerk, Nationaldemokratische Partei Deutschlands, Nationale Volksarmee usw.
Gehört dieser „Wolf“ mit dem Reichsnaturschutzgesetz von 1935 etwa zum Stammbaum der Grünen?
Lieber Herr Prabel,
Sie schreiben: „Viele meiner Freunde sind beim Zaunbau angegriffen und schwer verletzt worden.“
Angegriffen von wem? Von Wölfen? Ich habe bislang immer gehört, dass Wölfe in Deutschland noch nie Menschen angegriffen haben. Das wäre ein dicker Hund, wenn das anders wäre. Das sollte verbreitet werden?
Oder von Menschen? Natürschützern? Auch das sollte man wissen.
Können Sie das aufklären? Danke.
Nee, von Böcken. Ich hatte auch mal einen bösartigen. Er wurde in Alaska eingestallt.
Die Herren – man schaue sich folgendes Dokument an, dann wird einiges klar.
https://www.danisch.de/blog/2017/10/03/sed-drucksache/
Meine beiden Großväter haben immer, wenn in den Zeitungen (z.B. Die Freiheit oder Neues Deutschland) was vom Aufbau des Sozialismus stand, rausgehauen: hoffentlich ist es diesmal der richtige Sozialismus, den wir jetzt aufbauen sollen.
Und Ende der 60-er wollte unser Spitzbart mit seinem Neuen ökonomischen System den Sozialismus der DDR aufbauen, was die Breshnew-Sowjets als erneuten Versuch eines nationalen Sozialismus einstuften und Walter abschossen. Mit dem Wessi Honecker.
Tja, Hajo – gewisse Zusammenhänge oder Parallelitäten zwischen den unterschiedlichsten Sozialismusformen sind den meisten nicht bekannt oder bewusst.
Eine Gemeinsamkeit ist z.B., dass alle Sozialismen, angefangen vom NS, über Sowjetunion, Ostblock inkl. DDR, Mao-China, Rote Khmer, Venezuela etc.pp. hunderte Mio an Menschenleben gekostet haben.
Das erzählen sie mal der den Jusos oder den Jungen Grünen………..
Wer nichts weiß, muß alles glauben.
Dumm wählt gut.
Von den Wölfen über die Schafe zum linksgrünen Geprassel – war doch Klasse der Bogen, oder?
@ Cindy, ja, der Bogen 🏹 ist gut.