Die armen Deutschen

Deutschland besteuert seine Bürger so stark, daß ihr Vermögen hinter dem der Italiener, Franzosen und Spanier zurückbleibt. Das liegt daran, daß Dr. Merkel mit ihren leeren Steuersenkungsversprechungen immer wieder gewählt wurde, es sind aber auch Anlagegewohnheiten aus der Zeit verblieben, als Herr Kaiser im Fernsehen Lebenversicherungen anpries und dieses Modell bis etwa zur Jahrteusendwende auch funktionierte. Im Januar 2014 hatte die WELT folgende Aufstellung zu europäischen Vermögen erarbeitet:

Spanien: 20.600 € Geld und 108.900 € Immobilien macht 129.500 € pro Kopf
Italien: 18.600 € Geld und 103.300 € Immobilien macht 121.900 € pro Kopf
Frankreich: 24.500 € Geld und 93.800 € Immobilien macht 118.300 € pro Kopf
Deutschland: 28.300 € Geld und 85.100 € Immobilien macht 113.400 € pro Kopf

Inzwischen sind sechs turbulente Jahre vergangen, in denen Deutschland immer neue hirnlose Targetsalden aufgetürmt hat, ohne an seine Steuerzahler zu denken. Die Credit Suisse hatte Ende 2019 eine aktuelle eigene Aufstellung gemacht, allerdings in $ und pro Erwachsener.

Vermögen pro Erwachsener in US$
Dänemark 284000
Niederlande 279000
Frankreich 276000
Österreich 274000
Schweden 265000
Belgien 246000
Italien 234000
Deutschland 216000
Spanien 207000
Tschechien 65000
Polen 58000

Natürlich muß man bedenken, daß Dänen, Niederländer und Schweden nie vertrieben wurden und nicht so hohe kriegs- und nachkriegsbedingte Vermögendsverluste hatten. Die Geringe Wohneigentumsquote in Deutschland liegt ja auch daran, daß Millionen Leute von 1918 bis 1989 immer wieder enteignet worden sind oder zur Weggabe ihrer Immobilien veranlaßt worden sind. Deutschland wird auch durch die Russenzeit belastet, wo sich im Osten nichts bewegte.  Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gibt es in Deutschland starke Ost-West-Unterschiede beim Vermögen. 55.000 Euro waren es 2017 pro Kopf im Osten, 120.000 Euro im Westen. Das gesamtdeutsche Schnitt wird durch Dunkeldeutschland um etwa 17.000 € nach unten gezogen. Dem aufmerksamen Leser wird hier auffalen, daß die Schätzung des DIW ungefähr 30 % unter der der Schweizer Großbank liegt. Das sind die üblichen Ungenauigkeiten bei solchen Angaben.

Was in Deutschland nottut ist eine Veränderung des Steuersystems. Die unteren und mittleren Einkommen müssen stark entlastet werden. Insbesondere die Abschaffung der Armensteuern EEG, GEZ, Energiesteuer, Stromsteuer und des Hochtarifs für geringe Einkommen bei der Lohn- und Einkommenssteuer stehen auf der Tagesordnung. Die vorgeschlagenen Steuersenkungen hätten insgesamt ein Volumen von etwa 100 Mrd. € pro Jahr, so daß die Deutschen binnen von 40 Jahren zu den Franzosen, Niederländern und Dänen aufschließen könnten.  Den Stand von Italien könnte man mit den genannten Steuersenkungen in 12 Jahren erreichen. Für den nächsten Bundeskanzler gibt es gut zu tun.

Die oben genannten Zahlen muß man immer etwas kritisch betrachten. Immobilienpreise und Aktienkurse sind ständig in Bewegung. Im ersten Quartal 2020 dürften sich manche Vermögen stark verändert haben. Manche Aktienanleger sind gefrustet. Wer Krügerrand gekauft hat jubiliert. Panta rhei!

 

Grüße an den V-Schutz. Dr. Merkel hat ganz schön gemurkselt, findet ihr nicht auch?