Update zum DAX
Am 22.2.2020 hatte ich bei einem Stand des DAX von 13.600 geschrieben:
Aktienbesitzer sollten in Gold umschichten. Wertzuwachs von Aktien wird besteuert, der von Gold nicht. Der Dax hatte die letzten drei Jahre um 14 % zugelegt, Gold um 29,3 %. Auf fünf Jahre betrachtet, hatte der Dax um 22 % zugenommen, Gold um 43 %. In 20 Jahren hat der Dax um 371 % zugelegt, Gold um 423 %. Ausschüttungen sind in den Dax schon eingerechnet. Kursgewinne und Ausschüttungen von Aktien werden mit 28 % besteuert. Wie man es auch dreht, wer Aktien hält, behumst sich selbst…
Heute schreiben wir den 19.3.2020. Der Dax hat 8.702 Punkte, er hat in den letzten drei Jahren 28,6 % verloren, auf fünf Jahre 27,6 % und seit dem 22.02.2020 34 %.
Einen kleinen Schlag hat Gold auch mitbekommen. Wenn Panik an den Börsen herrscht, verkaufen klamme Anleger, die ihre Aktien mit Krediten bezahlt haben, unter anderem auch Gold. Trotzdem ist Gold in fünf Jahren um 31,3 % gestiegen.
Am 22.2.2020 hatte ich an Aktien kein gutes Haar gelassen, um meine Leser zum Verkauf zu veranlassen. Und es war höchste Eisenbahn. Am 24.2. begann der steile Absturz des DAX um bis jetzt 34 %.
Verschwiegen hatte ich positive Aspekte, zum Beispiel daß Aktien im Bankdepot ein Sondervermögen sind. Wenn an den Konten rumgeschnippelt wird, wie vor einigen Jahren in Zypern, bleiben Aktien außen vor. Auch im Fall eines Bankzusammenbruchs gilt das. Viele Leute haben sich mit Aktien über die beiden deutschen Währungsreformen 1924 und 1948 gerettet, als Geldvermögen geschrottet und Immos mit Zwangshypotheken belastet wurden.
Erwähnen muß man auch, daß es in Deutschland von den 20er bis in die 50er Jahre ein langes Goldverbot gegeben hat, ein Aktienverbot immerhin 45 Jahre in der Russenzeit. Auch Verbote gehören zu den Risiken.
Angesichts der jetzt möglichen Kaufgelegenheiten und der Finanzkrise halte ich Aktien für ein besseres Investment als Euro auf dem Konto. Ich habe die letzten Tage ein paar Aktien von Proctor & Gamble, von Johnson und Johnson, von Danone, von Henkel und von Beiersdorf gekauft. Alles Sachen, die nicht übermäßig riskant sind. Es ging mir eher darum Vermögen zu sichern, als Gewinne einzustreichen.
Heute war ich beim Steuerberater. Bei dem steht alles Kopf: Kurzarbeiteranträge, Anträge auf Vorauszahlungskürzungen, Mandanten, denen die kargen Einnahmen wegbrechen. Er sagte, daß es im Unterschied zu 2009 dieses Mal den Mittelstand voll erwischen wird.
Vor drei Tagen hatte ich den Wirtschaftseinbruch in Deutschland auf knapp 8 % überschlagen. Seit gestern schließen sich die großen Wirtschaftsinstitute meiner Einschätzung an. Ifo rechnete gestern mit 6 %, IfW Kiel mit bis zu 9 %. Mein PB-Redaktionsnetzwerk war wieder mal schneller!
Grüße an den Verfassungsschutz, das BMF und den gefräßigen Altmeier.
ich Interessiere mich schon lange für dieses Thema. Danke für den Beitrag, werde jetzt öfters vorbeischauen.
Werter Herr Prabel,
guter Kommentar.
Unterleigt aber auch dem allgemeinen Trugschluß, dass gewisse Umstände (hier z.B. Aktien als Sondervermögen) der derzeitigen Rechtssprechung entsprechen.
Wenn die Not groß ist, dann kommt das Zewa-Prinzip auch zur Justiz: Wisch und weg!
Nee Cindy, falsch gedacht. Die Superreichen von Merkels Davosclub lassen sich ihre Aktien nicht wegnehmen. Wenn Dr. Merkel da Wisch und Weg macht, muß sie bei Soros, Al Gore und Liz Mohn in der Disziplinarkommission antanzen und wird in den Nazi-Mülleimer gesteckt. Dafür würde ich übrigens ein paar Aktien opfern.
Die habe ich auch nicht gemeint.
Wohlweisslich unterscheidet die Jurisprudenz zwischen Groß – und Kleinaktionären.
Die sind da sehr kreativ.
Nichts hoffen, nichts befürchten, nichts erwarten – und das Unmögliche nicht ausschließen !
In diesem Sinne!
Ich bin seit einiger Zeit stiller Mitleser hier, muss mich bei dieser Gelegenheit jetzt doch mal zu Wort melden.
Was Aktien anbelangt (ich möchte hier weder Tipps noch Ratschläge geben) kann ich jedem nur (US) amerikanische ans Herz legen. Über kurz oder lang werden US amerikanische Aktien besser laufen als deutsche. Die USA haben eine ganz andere Aktienkultur als Deutschland. Das liegt vor allem daran, dass die Amerikaner ihre Altersvorsorge hauptsächlich mit Aktien bestreiten und die dortigen Pensionskassen deshalb immer wieder Aktien kaufen müssen. Sie müssen einfach kaufen, früher oder später. Das betrifft natürlich auch die Präsidenten. Wenn ein Präsident nicht für eine zufriedenstellende Aktienperformance sorgt, wird er einfach abgewählt. Das geht bei den Amerikanern schneller als in Deutschland, und zwar wesentlich schneller.