Industrieproduktion sank auch im Januar
Inzwischen sickern erste Zahlen zur deutschen Industrieproduktion im Januar durch. Über alle Bereiche wurde ein Minus von 1,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat verbucht. Der Export sank gegenüber Januar 2019 um 2,1 %, der Import um 1,8 %.
Schon in den letzten Monaten im alten Jahr war die Produktion rückläufig, wofür der Kóronavirus nichts konnte. Auch im Januar war er noch nicht ursächlich für den Rückgang. Auch das Wetter kann man nicht verantwortlich machen, die Bauindustrie konnte fast durcharbeiten. Schwer wiegt die Auspuffkrise, im Fahrzeugbau sind die längsten Bremsspuren.
Wenn man sich derzeit die Charts der verschiedenen DAXe ansieht, sind die Fahrzeugbauer und deren Zulieferer neben den Banken quer Beet am übelsten dran. Die Auswirkungen des Virus werden wohl erst ab März richtig fühlbar. Im Januar war die Delle noch von Dr. Merkel hausgemacht.
Man muß immer bedenken: Containerschiffe brauchen zwischen Schanghai und Hamburg rund vier Wochen. Das was in China im Februar nicht abgesendet wurde, kommt erst im März nicht bei uns an.
Man kann als Sparer wahrlich eine Gänsehaut bekommen. Der Montag (9.3.20) soll für fast alle Börsen so schlimm gewesen sein wie der 11. September 2001. Dann schlingerte es sich so hin bis zum Finanzkollaps mit Lehman-Brothers im September 2008, wo ich um meine Ansprüche aus der Kapital-Lebensversicherung schon gefürchtet habe. Bin gerade noch mit dem blauen Auge davon gekommen.
Dann die Euro-Misere wegen der Staatverschuldung der Griechen. Ich sehe heute noch die Bilder, die Griechen in Schlangen vor den verschlossenen Türen der Banken. Man hat sie so leidlich aus der Misere geholfen, aber das eben mit deutschem Steuergeld. Doch es ist beunruhigend, zu wissen, was die Banken in der Finanzkrise alles so drauf haben, um sich unbeschadet herausmogeln zu können. Den Letzten beißen die Hunde, so das Sprichwort, und der Letzte in der Finanzkette, die zum Zerreißen gespannt ist, ist der, der für seine Altervorsorge gespart hat.
Und zu allem Übel kam noch EURO-Dracula aus seinem Kasten, um die Verzinsung von Sparguthaben ins Negative zu drehen, dieser gemeine Lump!
Wer spart, wird bestraft; wer prasst und vergeudet, wird belohnt getreu dem Spruch: Wer Schulden hat wird gegrüßt. Und nun? Wie soll es weitergehen mit der Geldschwemme auf Schuldenbasis?
Jeder, der die Zusammenhänge zwischen Börsencrash und Zusammenbruch von Realwirtschaft und systemrelevanten Bankhäusern einordnen kann, wird wissen: in diesem Jahr kann es nicht gut gehen. Zuviele Negativfaktoren wirken gleichzeitig auf die schon fragile Verfassung der Märkte ein. Und das am Beginn einer schweren Repression innerhalb des Konjunkturzyklusses.
Investoren, die Aktien meiden, suchen dringend nach sicheren Anlagemöglichkeiten, stürzen sich auf Objekte die konkurrenzfähige Renditen versprechen, und bewirken massive Preissteigerungen (Mieten, Gesundheitskosten, Lebensmittelaufwendungen) und damit letztlich Inflationsbeschleunigung. Höchste Zeit, das eigene Sparguthaben zu retten, bevor es zu Staub wird.
Neulich sagte im Fernsehen einer, der tat so, als sei er Spezialist: „Jetzt Aktien kaufen? – Unsinn! Besser noch ein bisschen warten, denn die Talsohle der Kurse könnte bald erreicht sein. Und dann auch erst Aktien kaufen, wenn die Kanonen donnern!“
Und ich fragte mich, wo die Kanonen demnächst donnern werden? Wahrscheinlich … oder vielleicht wieder an der Ostfront? Na dann gute Nacht, das war’s mit uns dann wohl.