Die Grundrente löst die Probleme nicht
Oder der Wettlauf zwischen Hase und Igel
Als ich den Haushalt meiner Mutter auflöste, fiel mir eine Mietrechnung in die Hände. Sie bewohnte eine Zweizimmerwohnung mit Innenkochstrecke in der Platte. Also kein Luxus. Solche grünen Hirnigespinste wie Müll trennen ging in der engen Küche und in dem schmalen Flur nicht, wenn man mit dem Rolli noch durchkommen wollte.
Die Miete mit Heizung, Elt, Warmwasser, Müll und sonstigen Nebenkosten war mit fast 500 € deutlich höher als die Rente. Nehmen wir mal an, daß sie 35 Jahre gearbeitet hätte (was sie deutlich verfehlt hat), würde sie zukünftig 800 € Rente bekommen. Da würden nach Abzug der Warmmiete auch nur 300 € übrig bleiben. Die Wahrheit ist: Mieten und Nebenkosten sind in Deutschland einfach so hoch, daß die Renten nicht nachkommen.
Denn die Erhöhung der Energiekosten merkt man ja nicht nur an den Strom- und Heizungskosten, sondern auch an der Miete. Bauen ist eine enorm energieaufwändige Angelegenheit. Jede Erhöhung der Strom- und Dieselkosten schlägt auf die Baukosten und damit auf die Mieten voll durch. Dazu kommen die Zusatzkosten durch Stellplätze im Keller, durch Spielplätze auf dem Grundstück, durch extrem dicke und damit sinnfreie Wärmedämmung und durch Lüftungsanforderungen bei Niedrigenergiebauten. Man könnte auch für zwei Drittel der Kosten bauen, wenn die Gesetze entschäft würden. Eine Miete von 4 € pro Quadratmeter ist erreichbar, wenn das politisch gewollt wird, und zwar nicht durch Mietendeckelung.
Wie man Kosten senkt, da hilft ein Blick zu unseren Exgenossen aus dem Ostblock. Die haben das Problem mit Rentnerarmut auch. Sie haben aber Schritte unternommen, um es zu lösen. Wenn man die Renten wie in Deutschland üblich immer wieder mal außerplanmäßig erhöht und gleichzeitig die Energie verteuert, beginnt der klassische Wettlauf zwischen Hase und Igel. Der Hase ist die Rentenkasse, der Igel sind die Energielieferanten. Nach jeder Rentenerhöhung ruft der Igel: Ich bin schon da.
In Ungarn ist die Eigentümerquote beim Wohnraum fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Auf dem Lande muß man ganz schön suchen, bevor man ein Mietobjekt findet, in den Städten gibt es relativ viele Eigentumswohnungen. Der Staat stützt die Eigentumsbildung, zum Beispiel durch hohe Kredite für verheiratete Frauen bis 40 Jahre, die abgekindert werden können. Ein ähnliches Modell wie der Ehekredit von 1972 bis 1990 in Deutschland, nur mit wesentlich mehr Geld. Es reicht für einen Hauskauf.
Die allermeisten Rentner in Ungarn zahlen also keine Miete. Die Energiekosten sind mehrmals drastisch gesenkt worden. Sie betragen für Elektroenergie etwa 12 Center pro kWh (in Deutschland rund 30) und für Gas 3,5 Center pro kWh (Deutschland 6,2). In Ungarn ist der Gaspreis in den letzten 10 Jahren um 27 % gesenkt worden, in Deutschland ist er um 4 % gestiegen. In Ungarn ist der Strompreis um 33 % gesenkt worden, in Deutschland ist er um 31 % gestiegen. Das liegt daran, daß die deutsche Führung ganz andere Prioritäten hatte, als die ungarische. Merkel hat Deutschland islamisiert, Orbán hat sich um die Beange der kleinen Leute gekümmert.
Es geht noch weiter: In Ungarn fahren alle Rentner umsonst mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dreimal in der Woche bläst das Posthorn und man kann selbst in der Puszta alle Bezahlereien an der Postkutsche erledigen. Alles was Räder hat sind in Ungarn Kutschen: Die Einkaufskutsche in der Kaufhalle, die Kampfkutsche was wir den Panzer nennen und die Maschinenkutsche ist das Auto. Entsprechend heißt die Tankstelle bensinkút, die Benzinquelle. Wunderbare Welt: der szamitogep, die Berechnungsmaschine ist der Computer. Das nur am Rande. Wer glaubt, daß man die Ungarn so umstandslos in die globale Postmoderne mitnehmen kann, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Selbstredend sind auch die Grundsteuern und die Hausversicherungen moderater, als bei uns. Die meisten Häuser haben einen Garten (kert), der einschließlich der dahinter liegenden Weide (legelö) zwischen 4.000 und 10.000 Quadratmeter groß ist. Das reicht für die Selbstversorgung und einen Teil des Brennholzes. Bäume wachsen in Ungarn weil es etwa 3 Grad wärmer ist als bei uns mit affenartiger Geschwindigkeit. Ich schätze mal, daß der jährliche Aufwuchs etwa 8 Festmeter pro Hektar beträgt (in Deutschland 5). Insbesondere die Akazie wächst wie Unkraut. Und was das für ein Bild ist, wenn ein ganzer Akazienwald im Frühjahr blüht! Im Frühsommer hatte sich eine Tomatenpflanze selbst ausgesamt, im Herbst habe ich reich geerntet, ohne daß die Pflanze angebunden und ausgegeizt wurde. Vor zwei Jahren habe ich Aprikosenbäume gepflanzt, die heuer schon getragen haben. Ein vor einem Jahr gepflanzter Weinstock berankte dieses Jahr bereits die Pergola und hatte eßbare Trauben angesetzt. Es ist der Garten Eden.
Die in Deutschland übliche Parzellengröße in Wohngebieten (400 bis 600 qm) ist viel zu klein, um im Alter OGS anzubauen und Kosten zu sparen. Die Grundsteuern, Straßenausbaugebühren und Abgaben sind viel zu hoch, um mit geringem Budget zurechtzukommen. Es gibt sogar Gemeinden, die für Regenwassser Gebühren erheben! In Ungarn wird das prinzipiell nicht in die Kanalisation eingeleitet, um die Einwohnerchen nicht zu belasten.
Auch in Polen herrschen – zumindest für deutsche Rentner – paradiesische Verhältnisse. Dort kostet die kWh Strom 14 Center, der Gaspreis liegt bei 4,5 Centern. Mietpreise in den größeren Städten sind stark gestiegen und gleichen sich den deutschen an. Warschau ist ein sehr teures Pflaster. In Kleinstädten allerdings mietet man deutlich günstiger als bei uns. Und ein eigenes Grundstück auf dem Land ist von den Kosten her sehr attraktiv.
Die deutsche Politik sollte einfach die Kosten senken. Die Armensteuern EEG, GEZ, Stromsteuer, Energiesteuer, Tabaksteuer müssen entfallen oder stark abgesenkt werden, das Baurecht modernisiert. Anders läßt sich das menschenwürdige Überleben der wachsenden Rentnerschaft nicht bewältigen. Es müssen endlich mal Lösungen auf den Tisch, die den Älteren zugute kommen und gleichzeitig die jüngere Generation nicht weiter belasten.
da bleiben doch bei Ihrer Rechnung keine 300 Euro über Herr Prabel,Sie haben Kranken und Pflegeversicherung nicht eingerechnet.Die kosten so etwa 170 ,eher mehr Euro ,das heißt so ca 130 bleiben da gnädigerweise übrig.Aber ältere Menschen haben das eine oder andere kleine Zipperlein,ein großes darfs nicht werden sonst bleiben keine 100 Euro zum leben.
Von daher 25 Euro die Woche,aber aufgestockt vom Sozialamt bis zum Hartz4 Betrag weil alles nur noch so gerechnet wird,lässt sich zwangsweise die Sozialkasse plündern sonst reichts nicht mal mehr für den Stadtbus.——nur mal so als Anmerkung
Vor allem die Mehrwertsteuer sollte drastisch gesenkt werden. Daran hindert aber neben der Gier des Staates auch die EU
@ Jselig
Früher in der DDR ging nichts ohne Anweisungen aus dem Politbüro in Moskau. Einfluss konnte aus der DDR Niemand nehmen und man konnte sich dahinter immer gut verstecken.
Heute geht in Deutschland nichts ohne Anweisungen aus Brüssel. Der Unterschied ist, dass die Merkel-Clique diese Anweisungen selbst initiiert, um sich dann darauf zu berufen und zu behaupten, man könne nicht anders, als sie zu erfüllen.
Die Mehrwertsteuer ist eine kriminelle Gelddruckmaschine des Staates, die von Merkel (CDU) und Steinbrück (SPD) 2008 auf fast 20 % erhöht wurde. Eine Steuer zusätzlich auf bestehende Steuern und „Umlagen“. Je höher die Umlage, desto höher die MwSt. Diese Krake ist die höchste Steuereinnahme der Regierung.
Diese Perfidie ist wohlbedacht:
1. Politiker und Brüssel werden fürstlich finanziert
2. von dieser Steuer + Co2 Luftsteuer werden die Milliarden für die Migranten finanziert.
Wir zahlen für unseren Untergang.
Selbst Russland hat eine exorbitant hohe Quote an Wohneigentum (über 90%), auch die Nebenkosten sind sehr niedrig.
Die haben aber auch eine ganz andere Philosophie der Wohneigentumsbildung nach dem Umbruch verfolgt.
Und nicht 100 Trittbrettfahrern die Möglichkeit eröffnet, mit Wohnen Geld zu verdienen.
War die Bude noch so schäbig oder klein (was sie jetzt kaum noch sind) – jeder konnte sie zu bevorzugten Bedingungen kaufen.
Selbst neugebaute Eigentumswohnungen werden nur von der Baufirma oder einer speziellen eigenen Abteilung der Firma verkauft – es macht also bestenfalls nur einer einmal einen Reibach.
Deutschland ist das Land der unproduktiven Schmarotzer und finenziellen Trittbrettfahrer.
Über 97% der Juristen (nach traditioneller links-grüner Lesart) haben festgestellt, dass die Grundsicherungsrente der GroKo verfassungswidrig ist.
Hallo Herr Dr. Prabel,
durch einen Ihrer Artikel bin ich auf das Thema Wohneigentumsquote in den ehemals kommunistischen Ländern gestoßen.
Und habe sehr erstaunliches gefunden:
Land Wohneigentumsqote
China 90%
Russland 87% Die armen? Russen
Rumänien 96!%
Deutschland: ca.50!% Die reichen Deutschen.
Glückwunsch an deutsche Mieter (noch SPD?) für die Rettung der Welt
Womöglich hintertreiben die Linken in D den Erwerb von Wohneigentum aus Angst,
Wahlergebnisse wie im Ostblock zu bekommen. Hauseigentümer wählen eher keine Linken.
Bei 5x Urlaub in Fernost, Amerika, Afrika oder den Balearen im Jahr bleiben für die Bildung von Wohneigentum keine Mittel übrig.
Mit hohen Steuern und Abgaben hintertreibt man den Erwerb von Wohneigentum.
Kann man sagen, Mieter, die SPD und Linke wählen sind betroffen vom Stockholmsyndrom?
„Mit hohen Steuern und Abgaben hintertreibt man den Erwerb von Wohneigentum.“
Hintertreiben?
Nö, es ist eine Anpassung an den Markt. Warum sollte der Staat auf den Löwenanteil, die Umsatzsteuer, bei Bautätigkeit freiwillig verzichten?
Es kommt auf das Staatsverständnis an. Wenn man den Staat als notwendiges Übel, als Dienstleister für den Bürger, oder wie auch immer man das formulieren will, sieht, dann ist das kein „Verzicht“, sondern „Raushalten des Staats, was ihn nichts angeht“. Wenn man meint, dass Beamte das Geld der Bürger besser ausgeben können, dann ist Verzicht nicht angesagt.
Schluchz, mir kommen die Tränen.
Während Mutti an der Lebenserhaltungsgrenze herummäanderte, sahnte Sohnemann derweil subventionierte Staatsaufträge ab und plante sein Leben unter ungarischen Palmen – dort wo Milch und Honig fließen.
So sad!
Ich hab das nie gewollt mit den Subventionen. Ich war 1990 entsetzt, wie das im Westen lief. Aber wo es die Planwirtschaft nun mal gab, hab ich das beste für mich draus gemacht. Mein Chef im Westen war sogar im AHO-Ausschuß, wo die Preise ausgehandelt worden sind. Der zog immer den ältesten grauen Anzug an, wenn er ins Ministerium gefahren ist. Wie Onkel Dagobert, wenn das Finanzamt kommt. Mutti hat übrigens noch eine Witwenrente aus einem Sonderversorgungssystem… Aber schon richtig: Viele Singlefrauen mäandern an der Kotzgrenze.
Herr Fischer,
Sie sind schon … etwas Besonderes.
Der Herr Fischer ist womöglich ein Beamter.
Womöglich auch ein Kretin. Wobei das eine das andere ja nicht ausschließt.
Mit Sicherheit.
Ein Unternehmer hätte nicht soviel Zeit, dumm rumzukäsen.
Was hält jüngere / gebildete / aktive Leute noch in Deutschland?
Eine Demokratie bricht dann zusammen, wenn die, die auf Kosten anderer leben, Mehrheitseinfluss erreichen. Der Punkt scheint erreicht zu sein.
Zudem holt man zum landeseigenen Potential noch genügend Sozialbedürftige ohne jegliche demokratische Legitimierung ins Land.
„….Von einer echten Bananenrepublik unterscheidet sich die Bundesrepublik nur noch dadurch, dass genügend Geld da zu sein scheint, um den geistigen Verfall zu finanzieren. Der unsterbliche Satz aus der Serie Kir Royal, den Mario Adorf als Fabrikant Haffenloher zu Reporter Baby Schimmerlos spricht, lässt sich mühelos paraphrasieren: „Wir scheißen uns sowas von zu mit unserem Geld…“ (W.Herles)
„Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas sind. Das wird immer zu Ungleichgewichten führen. Dem kann gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden.
(Josef (Joschka) Fischer, die Grünen)
Sicherlich haben Sie zum „Zitat“ auch eine Quelle, gelle?
Habe ich immer , denn ich kann lesen und schreiben. Nehmen Sie doch das Zitat und lassen eine Suchmaschine danach suchen. Irgendwie können die meisten Menschen nicht mehr ihr Hirn gebrauchen.
Der Nuhr kommt morgen auf 3sat um 20.15 Uhr. Da geht es um die Intelligenz der deutschen. Schauen Sie mal rein !
Habe da noch was gefunden:
„Schreiben Sie: Der Fischer ist schuld.“ —
(Joschka Fischer Empfehlung an den Vorsitzenden Hans-Peter Uhl, nach mehr als zwei Stunden vor dem Untersuchungsausschuss zur Visa-Affäre, 25. April 2005, zitiert auf www. abendblatt. de, 26. April 2005Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/joschka-fischer/)
In Deutschland wird eben keine Politik für den Menschen gemacht, sondern Klientelpolitik, Wahlstimmenpolitik. Das soll in erster Linie einem dienen, dem Verbleiben der Parteisoldaten am neufeudalen Hofe und den vollen Näpfen und Trögen. Nach mir die Sintflut ist Programm, nichts ist für Berufspolitiker weiter entfernt als die Rentenfrage, hat man doch selbst ohne jedes Verdienst, aber mit der notwendigen Portion Glück und Durchhaltevermögen, schon nach kurzer Zeit eine lebenslange und für keinen Arbeitnehmer je erreichbare Vollkomfortalimentierung durch den Steuerzahlerdepp erreicht.