Zwei Blogs mit Bildungsanspruch
In den vergangenen Jahren habe ich im Oktober immer eine Hitparade der alternativen und freien Blogs erarbeitet. Meine Datenbasis ist hinter einer Bezahlschranke entschwunden und ich mache mal was Neues: Ich berichte über zwei nicht ganz neue Blogs.
Die größte Überraschung ist der Löwenblog, der schon so alt ist wie Prabels Blog, also seit 2013 mit kulturkritischen und historischen Themen gespeist wird. Autor ist Marco Gallina, ein Historiker. Er macht gerne das was ich auch gerne tue: Er vergleicht früher mit heute oder ein Land mit dem anderen. Denn Denken fängt mit Vergleichen an.
Hier zwei aktuelle Kostproben: Eine mit Videos zur Feier der Nationalfeiertage in Italien, Frankreich und Deutschland, vergleichende Kulturwissenschaft also:
Ein weiterer Eintrag, welcher die Herkunft folgender Wendung aufgeckt:
Und es mag am deutschen Wesen
Einmal noch die Welt genesen.
Eine zweite Entdeckung sind die Spaet-Nachrichten von Stefan Paetow. Letzterer ist durch seinen Wochenrückblick bei Tichy weitgehend bekannt, er hat aber auch einen eigenen Blog.
Guter Hinweis. Vor wenigen Tagen fragte mich ein Zuhörer nach einem Vortrag, was ich ihm denn für den täglichen Bedarf zu lesen empfehlen könne. Ich nannte langsam und zum Mitschreiben ein gutes Dutzend Seiten. Es war vergeblich, denn nach drei vier Tagen schrieb er mich an, um mir mitzuteilen, dass er lieber bei Tagesschau.de und Spiegel-online bleibe, denn ihm sei ausschließlich an Nachrichten, nicht an Kommentaren gelegen. Merke: Ist eine Nachricht auch gelogen, so bleibt sie eine Nachricht. Manchmal indessen genügt ein kurzer Kommentar, um das zu erkennen.
Könnten Sie mir diese Seiten ebenfalls nennen, bitte? Der sichtbare Horizont wird in diesem Land immer enger.
Ja, kann ich. Bitte schreiben Sie mich in 14 Tagen über meine Homepage an. Ich bin dann wieder an meinem Schreibtisch.
Also – für mich ist die Lektüre von „anti-spiegel.ru“ die erkenntnisträchtigste – am besten im direkten Vergleich mit dem „echten“ Spiegel oder SPON. Dankenswerterweise legt der Autor Thomas Roeper Wert auf Information und nicht auf Meinung oder Kommentar.
Man lernt dabei sehr viel über die Meinungsmacher-Methoden der Spiegelredakteure, über deren Geschichts-Dummheit und journalistisches Unvermögen als auch über gezielte Manipulation durch getürkte, speziell ausgewählte oder unterlassene Informationen.
Insbesondere interessant für außenpolitische Themen, z.B. zum Ukraine-Problem.
Vielen Dank, kannte ich noch nicht! Mein Blindenstock heißt Danisch.