Erweckungsprosa, Anakreontik, Ikkimel und ausgemerzt

Prof. Kertscher streifte in einem 2016 gehaltenen Vortrag die Geschichte der Uni Halle im 18. Jh.. „Die Kollegien an der Universität erhielten folglich den Charakter von Erbauungsstunden, die Erweckung wurde zur Hauptsache, das emsige, geduldige Arbeiten in menschlicher Wissenschaft erschien fast überflüssig. Alle Gläubigen jubelten (…), die Gegner klagten über zunehmende Melancholie, über Geistesstörungen und Verrücktheiten der schlimmsten Art.“

Wenn man die Frömmelei der Klimagläubigkeit und den Feminismus sieht, so begreift man den Zustand der derzeitigen Unis. Auch der gestern präsentierte spätgotische Vertrag zwischen Saskia und Friedrich gleicht woker Erbauungsliteratur aufs Haar.

Die barocke Herrschaft stieß seit den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts an die Grenzen ihrer fruchtbaren Auswirkungen auf die Produktivkräfte. Zunehmend kam es zu Geldmengenausweitung und dekadenter Ressourcenverschwendung. Probates Mittel war damals die Münzverschlechterung. Ähnlich gestaltet sich die Krise der Klimaplanwirtschaft derzeit, wobei die CDU wieder als Griff zum rettenden Strohhalm die Kreditausweitung vorantreibt.

Ab den 30er Jahren des 18. Jh. wuchs das bürgerliche Selbstbewußtsein. Gegen die woke Agitation erwuchs eine künstlerische Strömung, welche Anakreontik gehießen ward. Es ging um Wein, Weiber und Gesang. Friedrich von Hagedorn reimte:

Wie Kluge zu geniessen wissen
Verbleibt dem Pöbel unbewusst,
Dem Pöbel, der in Gift verkehret
Was unserm Leben Stärkung bringt,
Und der die Becher wirklich leeret,
Wovon der Dichter doch nur singt.“

Lessing druckte 1751 in einem Digest:

„Gedankenleere Prosa, in ungereimten Zeilen, von Mädchen und vom Weine, vom Weine und vom Mädchen, von Küssen und vom Trinken, von Trinken und vom Küssen, und wieder Wein und Mädchen, und nichts als Kuß und Trinken, Und immer so gekindert, will ich halb träumend schreiben, das heißen unsre Zeiten anakrontisch dichten.“

Nun habe ich in Berlin eine Wiederbetätigerin der Anakreontik ausgekramert. Dieses Schwelgen in Alkohol und Liebe folgt der klimatreuen Sittenstrenge auf dem Fuße und ist ein Vorbote der bürgerlichen Revolution. Was in der Kunst vorgeturnt wird, erscheint uns ein bis zwei Jahrzehnte später in der Gesellschaft und Politik, wenn der Liebe Gott Saskia und Friedrich zu sich oder zum Teuffel befohlen hat. Leute, haltet euch fest, es wird – wie bei PB üblich – kraß:

Wo sind da Achtsamkeit und Diversifizierung?

Wenn die Wessis in den Osten fahren, können sie sich nicht benehmen, Die aufdringliche Selbstdarstellung und der Bolide kommen nicht gut an. Aber immerhin: ein Verbrenner. Ikkimel bekennt sich zur Heterosexualität und küßt ihren Bock auf der Bühne. Statt Cannabis gibts ständig die Pulle. Auch mit dem Islam hats die Sängerin nicht. Sie ist nur notdürftig verschleiert.

Anakreontik pur! Es handelt sich um eine wirklich frühe und und noch leicht unausgereifte Reaktion auf die beschissenen Zeiten!

Aus Glitzer Glitzer:

Glitzer-Glitzer-Crop-Top, Bitch, I like it real hot
Pinke Prada-Tasche, Diamanten an meinem Jeansrock
Glitzer-Glitzer-Crop-Top, weil ich mag es real hot
Sie sehen mich auf der Straße und dann landet es auf TikTok

Fahre im Ferrari (uh), zum Frühstück ein Mimosa (ja, Mann)
Ich bin ein Popstar und signiere ein paar Poster
Playboy-Bunny-Piercing (uh), Hautton Paris Hilton (mh)
Mein Fußkettchen macht bling-bling und er will nix von hinten
Seh‘ gut aus und das weiß ich auch
Shake your hips, jetzt wird’s versaut (uh)
Ich mach‘ Money und ich geb‘ es aus
Paparazzi lauern mir auf

She’s getting money, es wird heiß, mach die Flasche auf
Geiler Body, ich trinke von seinem Waschbrettbauch.

Da können sich Soros und Schwab eine Pfeife anbrennen. Wird nichts mit nichts besitzen und glücklich sein. WEF, vdL und Great Reset, das wird alles ausgemerzt werden. Mit Stumpf und Stiel, äh, mit Kettensäge von Stihl.

So, das mußte ich zum Koalitionsvertrag mal loswerden.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wie die Menschen gewöhnlich mehr sittliche Ungeheuer bewundern und anstaunen als wahrhaft Sittliche, so auch mehr das extravagante Genie, das sich im Absurden gefällt, als das, was im Schönen verbleibt.“ (Geh. Rath v. Goethe)