Nun will auch die EZB Ersparnisse mobilisieren

Ich dachte immer, daß die Sparkassen und Banken irgendwelche Geschäfte mit dem Kundengeld machen: Geld an Betriebe und Bauwillige verleihen, Provisionsgeschäfte und ähnliches.

Wenn man in eine Bankbilanz schaut, liegt relativ wenig Geld nur so rum. Ich zitiere mal aus dem Jahresabschluß 2022 der Sparkasse Mittelthüringen: Kunden hatten auf der Passivseite etwa 4,1 Mrd. € gebunkert. Auf der Aktivseite waren 2,8 Mrd. € Kredite vergeben worden, für eine Milliarde waren Schuldverschreibungen öffentlicher und privater Emittenten gekauft worden. Dazu kommen noch ein paar Aktien und Sachanlagen. Im wesentlichen „arbeitet“ das Geld der Kunden also.

Frau Lagarde hat kürzlich über die Kapitalmarktunion schwadroniert:

„Sie ist entscheidend, wenn wir unsere Wirtschaft dynamischer und technologisch fortschrittlicher machen wollen. Banken spielen für die europäische Wirtschaft zwar eine wesentliche Rolle, doch wir wissen, dass es für die Frühphasenfinanzierung bahnbrechender Innovationen integrierte Kapitalmärkte braucht.

Auch für mehr Resilienz in einer von zunehmender Fragmentierung geprägten Weltwirtschaft wäre dies äußerst wichtig. Die Kapitalmärkte sind das fehlende Bindeglied. Mit ihrer Hilfe könnten die Menschen in Europa ihre hohen Ersparnisse in größeren Wohlstand verwandeln. Dadurch könnten sie schließlich mehr Geld ausgeben und somit unsere Binnennachfrage stärken.“

Ich frage mich, was die in Brüssel und Berlin noch „mobilisieren“ wollen. Die NGOs wollen ohne störenden Sachverstand von Banken mit Geld rumschmeißen, wie HBCK bei der Northvolt-Ansiedlung. Das führt doch eher zu geringerem Wohlstand. Oder täusche ich mich?

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Mir widersteht das tolle Zauberwesen!
Versprichst du mir, ich soll genesen
In diesem Wust von Raserei?
Verlang ich Rat von einem alten Weibe?

(Geh. Rath v. Goethe)