Die Nationale Front als Schauspieltruppe

Das Stück war ein großer Erfolg. Nur das Publikum ist durchgefallen. So sieht Friedrich Merz mit den Worten von Oscar Wilde vermutlich das Resultat des Bundestagsthaters am 29. Januar nach dem CDU-Mißerfolg bei der Bundestagswahl.

Nach den Anschlägen in Magdeburg und Aschaffenburg täuschte die Union eine massive Verschärfung der deutschen Migrationspolitik vor. In namentlicher Abstimmung votierten 348 Abgeordnete am Mittwoch, 29. Januar 2025, für einen entsprechenden Entschließungsantrag der CDU/CSU-Fraktion (20/14698). Dagegen stimmten 345 Parlamentarier; zehn enthielten sich. 

Darauf folgte eine Schimpfkanonade vor allem von SPD-Mützenich, daß man annehmen konnte, daß die Sozialdemokraten die CDU nie wieder eines Blickes würdigen würden.

Nun muß man sich fragen, ob das nicht alles ein von der Nationalen Front vorher abgesprochenes Schmierentheater mit dem Ziel war, potentielle AfD-Wähler vom geraden Weg abzubringen. Auch zwei Tage vor der Wahl, auf dem Münchner Marienplatz hatten Merz und Söder nochmal die Backen aufgeblasen und realistische Politik versprochen, vermutlich mit der Hoffunng AfD-Wähler zu keilen. Er hatte ja versprochen die AfD zu halbieren.

Schon am Wahlabend war die ganze Empörung der Union über die Anschläge von Aschaffenburg und München vergessen, ebenso die abgrundtiefe Abneigung der SPD gegen die Union.

Ich gehe davon aus, daß das Drama vom 29. Januar ein Stück aus der Reihe war: Wie können wir als Nationale Front gemeinsam die Opposition schwächen. Wir tun mal so, als wenn wir verstritten wären, um den Eindruck zu erwecken, daß die CDU zur Vernunft gekommen wäre. Vielleicht macht ja der eine oder andere Wähler dann doch noch das Kreuz bei der Nationalen Front.

Wie wir gesehen haben, ist die Rechnung nicht aufgegangen. Das Publikum der Haupt- und Staatsaktion ist in den Augen der Nationalen Front durchgefallen, die AfD konnte ihre Zustimmung verdoppeln, Kaum jemand hat Merz den behaupteten Sinneswandel abgenommen. Da waren zu viele Unstimmigkeiten: Merz hat es versäumt die Merkelianer vor Gericht zu bringen, er hat sich am Abend der Parlamentsabstimmung mit den Grünen bei einem Weinabend getroffen, und der Hofreiter hat inzwischen aufgedeckt, daß es den Grünen frühzeitig klar war, daß Merz lügelt. Es soll sogar geheime Kontakte zwischen CDU und Grünen gegeben haben, lange vor dem Weinabend bei Laschet.

Solange Merz dran ist, sollte man der Union vorsichtshalber kein Wort glauben. Er hat sein Pulver verschossen. Er wird als der Lügenbaron Merzhausen in die Geschichtsbücher eingehen. Blos daß er keinen Zopf hat. mit dem er sich selbst aus dem Sumpf ziehen kann. Er verkackt alles: Die AfD hat er verdoppelt, und nun halbiert er mit der Schuldenexplosion gerade die Union.