Hollywood an beiden Küsten – mein Sudelbuch im Januar 2025

Gastbeitrag von Helmut Roewer

Der erste Monat im Jahr wurde vom Machtwechsel in den USA dominiert. Ein abgehender zittriger
Greis, der seine Gefolgschaft vor Strafverfolgung zu schützen suchte, und mit dem üblichen
kitschigen Pomp der Neue, der jedoch noch am Krönungstag mit wüsten Drohungen nach innen sein
Amt antrat und ohne Verzug mit der Säuberung von DC begann. Während all dieses
Exzeptionalismus-Getöses brennt an der Westküste das woke San Francisco ab.

Zweiter Januar 2025

Überschlage alle Meldungen, die keine sind, sondern nur Gewäsch über das, was in diesem Jahr
angeblich passieren wird, danach bleibt im Einkaufs-Netz kaum ein Rest. Na gut, eine Amokfahrt mit
einem Ford-Pickup in New Orleans hinein ins flanierende Neujahrspublikum mit zahlreichen Toten
und Verletzten. Der Täter wird an Ort und Stelle erschossen. Sein Name Shamsud-din Jabbar. Ein US
Amerikaner kraft Geburt, was sonst?

Zukunft (2): Sie: Ich werde niemand sagen, was ich wähle. Ich: Gut, dann weiß ich, was du wählst. Sie:
Ich weiß es ja selbst noch nicht, denn wir müssen die AfD verhindern. Ich: Dann musst du CDU
wählen. Sie: Spinnst du? Ich: Ja. – Weiter gab es nichts zu besprechen. Ich schwöre: Alkohol war nicht
im Spiel.

Dritter Januar 2025

Willy Wimmer bezeichnet Elon, das Wunderkind, als den Wilhelm Tell der Gegenwart. Was dem
einen die Armbrust, ist dem andern sein Twitter. Gut, an modernen Geßler-Hüten fallen mir Beispiele
bis zum Abwinken ein.

Historie (2): Die Holländer haben eine sehr spezielle Art des Humors. Soeben haben sie über
Vierhunderttausend Namen von Leuten ins Internet gestellt, die von amtlichen Tugendwächtern als
NS-Kollaborateure bezeichnet werden. Dass das ziemlich viele sind oder, wie andere meinen, nur so
viele, mögen sie unter sich ausmachen. Ich will kein Besserwisser sein, aber gewundert habe ich mich
schon über die Leute, die sich die langen Jahre der Nachkriegszeit einen Mann als sog. Prinzgemahl
leisteten, zu dessen nicht nur mir auffallenden Mitgliedschaften die in der SS gehörte. Zu seiner
Entschuldigung ist zu bemerken, dass er später die Bilderberger aus der Taufe hob.

Vierter Januar 2025

Er habe sich, schreiben die US-Medien, in Deutschland oder der Ukraine oder sonstwo, wo er zuvor
als Kommando-Soldat stationiert war, radikalisiert, Jabbar, der Mann, der in New Orleans am
Neujahrstag Amok fuhr.

Amerika (2): Die Präsidentin von Honduras kündigt die Schließung der US-Stützpunkte in ihrem Lande
an. Als Retourkutsche für die beabsichtigten Deportationen à la Trump.

Fünfter Januar 2025

Orden: Die einen kriegen sie umgehängt, die anderen das K…n. So bei Joes gestrigem Zeremoniell der
letzten Freiheitsmedaillen, die er kraft Präsidentenamtes vergeben kann. Neben Film- und Sport
Stars betrifft es Hillary und György, letzterer besser bekannt unter seinem US-Pseudonym George
Soros. Offenbar ist er nicht mehr gut genug zu Fuß, so dass der Sohnemann den Orden abholen muss.
Die Szene ist sehenswert, denn Soros jun. tätschelt zum Schluss dem greisen, ins Leere blickenden
Biden für eins, zwei Sekunden den Unterarm, bevor er sich wieder auf seinen Platz begibt.

Orden (2): Mir geht die parallele Szene aus den letzten Amtstagen von Obama durch den Kopf. Ihm
zur Seite damals der wie stets grinsende Bill Gates und seine mit gutem Grund ernstere Belinda. Nun
ja, gute Taten bedürfen der Belohnung und sei es auf den letzten Drücker.

Günthersdorf, jenseits der Leipziger Westgrenzen, beherbergt seit Jahr und Tag, von der A 9 aus
unübersehbar ein Einkaufszentrum mit den Möbelhäusern Ikea und Höffner. Da ballen sich am
gestrigen Samstagnachmittag Menschenmassen, als gelte es Stadt und Land neu einzurichten. Der
Unterschied: Bei Ikea schiebt man sich unfroh vorwärts, bei Höffner ist Platz zum Flanieren.

Günthersdorf (2): Als eine freundliche Weibsperson mich fragt, womit sie mir helfen könne, entsteht
ein Gespräch über die zahlreichen zu Dekorationszwecken aufgestellten Bücher. Sie geht zu meiner
Erheiterung darauf ein und drückt mir eines davon in die Hand, was sie mir empfehlen könne. Es ist
eine Autobiographie der Schauspielerin Liv Ullmann. Ich tausche sie später gegen eine der
Journalistin Carola Stern aus.

Sechster Januar 2025

Was man selbst so glaubt, nennt man ohne zu zögern Glauben, bei anderen fügt man ohne Scheu das
Präfix Irr- oder Aber- hinzu. Beide Präfixe schmücken auch gern das Wort Witz in seiner
ursprünglichen Bedeutung. Warum ich mit diesen Gedanken aufwache, vermag ich nicht zu sagen.
Vielleicht weil die Katholiken heute der drei Könige aus dem Morgenland gedenken, deren Namen
ich mir nie komplett merken kann. Spekulatius ist jedenfalls falsch. Da bin ich sicher.

Ostfront: Das Ende des Gastransfers durch die Ukraine wurde durch die Regierung in Kiew veranlasst.
Die Folgen werden sichtbar. Als erstes trifft es Transnistrien, wo zum Wochenende die Lichter
ausgegangen sind. Es soll die Unterwerfung der Russischsprachler unter Moldawien erzwungen
werden. Zunächst blieb aber auch erst einmal dort der Strom weg, und es stellt sich die Frage, ob
Rumänien Ersatz schaffen kann. Bleibt die zusätzliche Frage, ob die beiden anderen
Hauptbetroffenen der Kiewer Gassperre jetzt ernst machen und die Ukraine von den
Stromlieferungen, vor allem aus der Slowakei, abklemmen.

Siebenter Januar 2025

Inzwischen ist der Krieg der Mainstream-Maulhelden entbrannt. Ihr übliches Spiel alle gegen einen
konzentriert sich auf Elon das Wunderkind. Sein provokatives Eintreten für Weidel und die AfD hat
eine Qualität erreicht, dass die Verschweige-Taktik nicht mehr funktioniert. Also randaliert man.

Mainstream (2): Daneben wirkt der Vergöttlichungsversuch der Hamburger Nachrichten-Fabrikanten
für Robert den Denker wie eine fade Klamotte. Komplett aus der Zeit gefallen. Die Gegenseite
reagiert mit Hohn und publiziert einen Spiegel-Fälschung mit Josef Goebbels auf dem Titelblatt.

Mainstream (3): In Wien wird nach dem Scheitern des Koalitions-Marathons nebst Kanzler-Rücktritt
der Regierungs-Auftrag an den FPÖ-Kickl gegeben.

Achter Januar 2025

Zeitgemäß: Die Erfurter Staatskanzlei verbirgt sich hinter einer Plane. Klarer kann man den Slogan
Gesicht-zeigen kaum zum Ausdruck bringen.

Zehnter Januar 2025

Trump entfaltet vorgestern vor den Ohren der entgeisterten Weltöffentlichkeit sein außenpolitisches
Programm. Canada soll in die Union und Panama an die Kandare, Grönland will er kaufen, die
Europäer sollen für ihre Verteidigungsfähigkeit selber sorgen. Habe ich was vergessen? Ach ja, den
Ukraine-Konflikt will er nun doch nicht in 24 Stunden lösen, das wird Zeit brauchen.

Elfter Januar 2025

Wer soll das bezahlen: J.P. Morgan, die Bank ohne die nichts geht, steigt aus der Klima-Religion aus.

Ausstieg (2): Master Zuckerbook verabschiedet sich von seinen Zensur-Brigaden. Falls auch in D, wird
demnächst Correctiv seine Bilanzen korrigieren müssen.

Ausstieg (3): Canadas Noch- oder Ex-Premier widerspricht den Trump-Plänen, das nordamerikanische
Riesenreich einzugemeinden. Ehe das passiere, werde es in der Hölle Schneebälle geben. Dass er dies
auf Twitter lautmalt, bringt dessen Eigentümer auf den Plan. Mädchen, so schreibt er, du bist kein
Premier mehr, und wer interessiert sich eigentlich für das, was du meinst?

Ausstieg (4): Robert Kagan, der böse Geist der US-Kriegstreiber-Gilde vertraut The Atlantic an, dass,
wenn man sich jetzt nicht zu großzügigster Hilfe entschließe, die Ukraine in 12 bis 18 Monaten weg
sein werde und zwar insgesamt. Das Bild, das dem Artikel beigegeben ist, zeigt einen Mann, der so
fett geworden ist, dass ich mir ernsthaft Sorgen mache. Nebenbei dies: Wo steckt eigentlich seine
erschreckend verfettete Frau (Victoria Nuland), von der ich seit ihrem Ausschied aus dem State
Departement im vergangenen Frühjahr nichts mehr gehört habe? Ist sie jetzt daheim und hat die
Küchenschürze um?

Derweil an der Ostfront: Russische Truppen haben über Nacht Europas größten Lithium-Abbau
westlich von Donjezk eingenommen. An wen mag das alles verpfändet gewesen sein (man sollte
vielleicht Robert Kagan mal anfragen). Die schönen Pfandbriefe sind jetzt Makulatur und die vielen
Dollar perdu.

Über Nacht (2) die A.M.-Biographie von Vera Lengsfeld gelesen. Da steht jetzt eine gründliche
Besprechung ins Haus. Das scheint mir dringlich, obwohl ich mir geschworen hatte, die schreckliche
Person (nein, nicht die Lengsfeld) nie wieder zu erwähnen. Las anschließend zur Entspannung den
kurzen Text von Arno Schmidt über seinen Atheismus. Was für ein Gegensatz.

12. Januar 2024

Verbrannte Erde: Der Blick auf die von Feuersbrünsten zerstörten Siedlungen von San Francisco
geben einen Eindruck von dem, was linke Politik zu zerstören vermag, ganz ohne dass ein äußerer
Feind Hand anlegen muss. Es ist nicht damit zu rechnen, dass hieraus die notwendigen
Konsequenzen gezogen werden.

Dreizehnter Januar 2025

Am Wochenende haben die Parteien Heerschau gehalten. Wen interessiert eigentlich außerhalb der
unmittelbar Aufmarschierten, was das geredet und gemeint wird? Mich jedenfalls nicht.

Schall und Rauch (2): Die flotte Jette aus Dänemark trifft sich mit dem Chef von Grönland. Vielleicht
überlegen sie zusammen, ob die Schlosswache von Christiansborg hinreicht, um dem Trump Paroli zu
bieten, denn sonst ist nichts mehr da, weil man alles, was schießen konnte, in die Ukraine
verscherbelt hat. – Auch zum Schießen: Der kleine Mann aus Kiew hat bereits seine Hilfe angeboten.

Vierzehnter Januar 2025

Komm zur Vernunft, ist ein Apell, dessen Widersinn den meisten Zeitgenossen, an den er ergeht, auf
die Stirn geschrieben steht.

Unvernunft (2): Da versammeln sich fünf Wehrminister vorgestern in Warschau, um die Fortsetzung
des Krieges in der Ukraine zu bereden, die von England, Frankreich, Italien, Deutschland und Polen.
Alle fünf haben Interessen, Eigeninteressen zumal, die nicht miteinander harmonieren:
Bodenschätze, Waffenhandel, Landraub, Führer-Attitüden, Ablenkungs-Manöver. Man suche sich
etwas aus.

Sechzehnter Januar 2025

Als ich bei Stefan Zweig lese, dass er zur vorletzten Jahrhundertwende in Berlin eine wirre Truppe
kennengelernt hatte, die sich dreist Die Kommenden nannte, hat es bei mir klick gemacht, denn das
ist vielleicht der Begriff, nach dem ich schon lange gesucht habe.

Wirr (2): Die Siegesmeldungen in der Mainstream-Journaille über den Waffenstillstand im Gaza
haben mir morgens nur ein Grinsen abgenötigt. Und richtig: Wenige Stunden später widerrief der
Kriegsherr aus Jerusalem und sprach von Erpressung. Nebenbei: Der muss sich ja sicher sein, dass der
Donald es in seinem Sinne richten wird. Nun, wir werden sehen.

Siebzehnter Januar 2025

Auf Prabels Bloc (https://www.prabelsblog.de/2025/01/kalifornien-koennte-so-schoen-sein-ohne
demokraten/) lese ich als Nachgeschmack zu dem Bränden in Kalifornien das hier „…wie man einen
Hausstandort auswählt. Zu den Risiken zählen Hochwasser, Brandgefahr, gefährliche und lästige
Tiere, intellektuelle Nachbarn, Verkehrslärm, Alleinlagen, militärische Anlagen und Rüstungs
Betriebe“.

Achtzehnter Januar 2025

Die Meldungen über den Waffenstillstand im Israel-Gaza-Krieg sind so widersprüchlich, dass sie
bestenfalls weiteren Spekulationen Tür und Tor öffnen. Warum sich die Hardliner in Jerusalem, wie
sie verlautbaren, erpresst fühlen, kann ich nachvollziehen, denn sie hatten auf eine Endlösung
gezielt. Jetzt giften sie gegen Trump, obwohl der noch gar nicht am Ruder ist. Zur Krönungsmesse
nach DC scheinen sie jedenfalls nicht eingeladen worden zu sein.

DC (2): Dort wird Germany durch den deutschen Botschafter und Tino, den selbständigen
Malermeister aus Ostsachsen, vertreten. Man staunt Bauklötze und fragt: Wer war das? Elon, das
Wunderkind? Dass Copilotin Alice wg. Wahlkampf-Terminen absagte, kann man nur als strategischen
Fehler bei der Schwerpunktsetzung bezeichnen. Was ist das Mikro in Kleinkleckersdorf gegen die
Weltbühne?

Neunzehnter Januar 2025

Der große Klamauk in DC wird heute nach innen verlegt, weil es draußen zu kalt ist. So sagt man. Wir
sind nicht gezwungen, es zu glauben.

Klamauk (2): Mit den Prognosen könnte man Bücher füllen. Aus diesen schälen sich zwei
gegensätzliche Grundtöne heraus: a) Er wird mit dem Tiefen Staat aufräumen. b) Er wurde mit
dessen Zustimmung und Unterstützung ins Amt befördert. Beide Varianten sind nur schwer
miteinander kombinierbar.

Klamauk (3): Wenn allerdings eines an dem gesamten Komplex wundert, dann doch dies: Die
einstigen rabiatesten Gegner sind Mann um Mann in überholendem Gehorsam zu Kreuze gekrochen
und haben eine Mio. Dollar oder mehr für eine Eintrittskarte geblecht.

Klamauk (4): Nur in D haben die Plapperer nicht die Kurve gekriegt. Lediglich der König von Bayern
hat sich – nicht unerwartet – in seiner neuen Gummihose gezeigt.

Zweiundzwanzigster Januar 2025

Die große Show vom vorgestrigen Montag klingt nach. Jetzt ist Zeit, die Eckdaten festzuhalten. Für
Trump hat Minuten nach seiner Vereidigung der Kampf gegen seine innenpolitischen Feinde
begonnen. Aus den zahlreichen Präsidentenerlassen, die er an Ort und Stelle im Kongressgebäude
unter den Augen des Publikums unterzeichnete, ragen die über die beschleunigte Bereinigung des
Regierungskörpers, die Ausrufung des Notstandes an der Südgrenze, der Stopp der E-Auto
Bezuschussung und des weiteren Windmühlen-Ausbaus sowie die Kündigung des Klimaschutz
Abkommens und der sofortige Austritt aus der WHO heraus. Nun gut, die regierungsamtliche
Feststellung, dass es nur Männer rund Frauen gibt, wollen wir nicht vergessen.

Feinde (2): Während Biden die letzten Momente seiner Amtszeit am Montagmorgen nutzte, um eine
noch nicht genau bekannte Vielzahl von Personen vor zukünftiger Strafverfolgung zu schützen, erging
Stunden später Trumps Gnadenerlass für die bereits Verurteilten des sog. Sturms auf den Kongress
vor vier Jahren. Der Jurist in mir fragt nach, ob das überhaupt möglich ist, das Gnadenrecht auf
zukünftiges Behördenhandeln auszudehnen. Ich denke, ich werde nicht der einzige sein, der diese
Frage nach der Aushebelung der Rechtsstaatssystematik aufwirft.

Feinde (3): Der gestrige Tag war in den USA bereits durch Klagen der durch die Präsidentenerlasse
betroffenen Personen und Organisationen geprägt.

Feinde (4): Außerhalb des Imperiums traf man sich in Davos und versicherte sich gegenseitig, dass gar
nichts passiert sei. Welche tumbe Regie den Beginn des Treffens ausgerechnet auf den Krönungstag
in DC gelegt hat, möchte man schon mal wissen, denn die US-Show warf einen derartigen
Schlagschatten, dass das Alpendorf nicht zum Glühen gebracht werden konnte. Das Donnern der
Lear-Jets in Zürich ging im Radau amerikanischer Militärmusik unter, die über den Atlantik
schwappte.

Dreiundzwanzigster Januar 2025

Dazugelernt: Das italienische Wort für Stinkefinger heißt stronzo (was ich vertrauensvoll den
Leserbriefen der nächtlichen Spaet-Nachrichten entnehme).

Dazugelernt (2): Nach dem gestrigen afghanischen Messergemetzel im Aschaffenburg mit
mindestens 2 Toten will Mainstream jetzt endlich Nägel mit Köpfen machen: die AfD verbieten.

Vierundzwanzigster Januar 2025

Kaum gestern aufgeschrieben, muss ich es heute korrigieren: Stronzo ist nicht der italienische
Stinkefinger, sondern die korrespondierende Körperöffnung, möglichst vulgär. Stellt sich dem
Ostfrontbeobachter die Frage: Wie sag ich’s auf Russisch? Hier die Antwort der gebildeten
Leserschaft: Dortzulande hat man es lieber sexuell und verwendet den Daumen zwischen Zeige- und
Mittelfinger. Der dazu passenden Ausdruck ist фига (Figa) oder дуля (Dulja).

Korrektur (2): Die Experten haben alle Hände voll zu tun. Sie bramarbasieren, was der Donald von
seinen Ankündigungen alles nicht wahr gemacht hat, obwohl er schon drei Tag im Amt ist. Ich denke,
da wird es noch die eine oder andere Überraschung geben, was – zugegeben – eine Plattheit ist.

Korrektur (3): Am wildesten schießen die Gerüchte ins Kraut, ob und wie Trump den Umgang mit
dem ukrainischen Mündel ändert. Am meisten wird erörtert, ob er das überhaupt kann. Man wird es
frühestens in einigen Tagen erahnen können. Da werden auf jeden Fall die Fetzen fliegen, da riesige
Vermögen auf der Kippe stehen.

Korrektur (4): Keinen Anlass zu einer solchen sieht die beste Außenministerin, die wir je hatten,
nachdem der deutsche Botschafter, ein grüner Parteigenosse, den ins Amt kommenden US
Präsidenten in einem Bericht wüst anpöbelte. Anstatt den Mann umgehend zurückzubeordern, sieht
sie die Notwendigkeit, dem Bericht zuzustimmen und eine Untersuchung im AA einzuleiten, wo denn
die undichte Stelle sei, aus der das Wunderwerk an die Öffentlichkeit gelangte. Viel Spaß. Am Ende
wird es dann wieder der böse Putin gewesen sein (= Patentlösung der letzten drei Jahre).

Sechsundzwanzigster Januar 2025

Gestern schreit mich die Bildzeitung, das Amtsblatt für die Wiederinstallierung der Christunion, in der
Kaufhalle an, dass Fritze M. jetzt sofort das Asylrecht verschärfen will – mit welcher Mehrheit auch
immer. Das bedeutet im Klartext mit AfD und FDP, mit wem auch sonst?

Klartext (2): Fritzes Vorstoß ist nichts anderes als der letzte Versuch, eine selbstrettende
Rettungsleine gegen den grassierenden Stimmschwund auszuwerfen. Sie dient in Wirklichkeit nur
dazu, das Wahlvolk zu veralbern, denn es bedarf keiner Änderung des geltenden Rechts, um den
illegalen Zustrom zu stoppen, sondern der Wiederaufnahme des Gesetzesvollzugs des geltenden
Rechts. Und genau das werden die Inhaber der Posten und Pöstchen der Bundesregierung nicht tun.
Sie werden am eigenen strafbaren Handeln, das 2015 von Merkel eingeführt wurde, festhalten.

Klartext (3): Auf den Straßen versammelte sich derweil der linke Mob der Ewiggestrigen, um für die
Fortsetzung der regierungsamtlichen Straftaten zu demonstrieren. Zehntausende wurden unter dem
Motto „gegen den Rechtsruck“ mobilisiert.

Klartext (4): Elon, das Wunderkind, wurde in die Wahlkampfshow der AfD per Bildschirm
eingeblendet. Er rief dazu auf, den Schuldkomplex abzulegen und stolz auf das eigene Land zu sein.
Tja, wenn der das sagt.

Klartext (5): Dem Gerede über den neuerlichen Vorstoß, per Bundestagsbeschluss ein AfD
Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht einzuleiten, wird in der öffentlichen Debatte
entgegengesetzt, dass die Zeit in den kommenden 4 Wochen nicht ausreiche, um die Partei zu
verbieten. Als ob es darauf ankäme. In Wirklichkeit hätte, wenn jetzt noch der Beschluss gelingt, das
Gericht alle Zeit der Welt, ein Verbot auszusprechen – ganz unabhängig davon, wie die Wahl
ausgegangen sein wird.

Sieenundzwanzigster Januar 2025

Gelinde gesagt sind die Signale aus DC verwirrend. Ich denke mal, dass nach der Krönungsshow jetzt
die Mühen der Ebene beginnen. Innen: Widerstand der Auszumusternden von der Verwaltungsfront – es sind Tausende. Außen: Drohen mit neuen Wirtschaftssanktionen. Das ist besonders gegenüber
Russland eher lächerlich. Nur nebenbei bemerkt: Die außereuropäische Welt merkt das und merkt es
sich. Garantiert.

Verwirrt oder verwirrend (2): Bei Tucker Carlson sagte Trump im November 2024 dieses hier: Ich
habe Nord Stream 2 zerstört (wörtlich: „I killed Nord Stream 2“). Da er bei dem Terror-Verbrechen
selbst nicht im Amt war (September 2022), kann es nur bedeuten, dass es in seiner Amtszeit
vorbereitet wurde, und er es nach wie vor gutheißt [dokumentiert bei der Hindustan Times,
https://www.youtube.com/watch?v=ATX7g9W5ZZw | 3.32.09-11]. || * Da ist die inkriminierte Stelle
inzwischen gelöscht, aber hier ist sie noch: https://www.oneindia.com/videos/trump-claims-about
nord-stream-2-pipeline-011-4192096.html.

Verwirrt oder verwirrend (3): Fritze, der nächste Kanzler, will seinen Asylrundschlag am kommenden
Mittwoch im Bundestag nun mit der Floskel verbinden, dass die AfD an allem schuld sei. Er nennt
das: den Regierungsparteien entgegenkommen. Na endlich, wurde auch Zeit.

Neunundzwanzigster Januar 2025

Weltmacht mit Hindernissen: Die angeblich künstliche Intelligenz eines chinesischen Software
Unternehmens lässt den angeblich uneinholbaren Vorsprung der US-Cracks über Nacht
dahinschmelzen. Und damit verbunden der Verlust in Milliarden an Dollarvermögen, deren Höhe und
Grund sich meiner Vorstellungskraft entzieht. Das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern in
digitaler Form.

Künstliche Intelligenz (3) bestimmt angeblich zunehmend das Schlachtfeld an der Ostfront. Mir
kommt es so vor, als sei es in erster Linie die Kampfmoral der Soldaten.

Dreißigster Januar 2025

Nix weiter passiert, gestern im Bundestag. Eine denkbar knappe Mehrheit aus CDU, AfD, FDP und
einzelnen fraktionslosen Abgeordneten, stimmt der Asyl-Wende-Resolution der Firma Merz zu. Aus
CDU und FDP etliche auch nicht, die von SPD und Grünen sowieso nicht. Zur Sache sprachen nur die
von AfD und FDP, alle anderen fanden nur die Kraft zum Pöbeln. Das war nicht erstaunlich, sondern
eher verwunderlich, dass Alice für ihre Verhältnisse ruhig und beherrscht sprach, bei Lindners
sachlichem Beitrag hingegen besteht der Verdacht, dass dies sein Abgesang gewesen sein könnte,
denn nach drei Jahren Ampel haben sich seine Wähler in alle Winde zerstreut.

Übern Teich: Der Donald holzt in DC, dass die Fetzen fliegen. 2 Millionen Bundesangestellten ein
Angebot zum Ausstieg gemacht. Die Besten werden‘s als Erste nutzen, das wäre normal.

Übern Teich (2): Bei US AID – das ist die Einrichtung die den Leuten auswärts die democracy bringt –
alle führenden Kräfte in den bezahlten Kündigungsurlaub geschickt und die Haushaltsmittel gesperrt.
Hier wird die Weltmacht neu justiert.

Einunddreißigster Januar 2025

Gestern Abend die Senatsanhörung der von Trump vorgesehenen Direktorin für Nationale
Geheimdienst-Informationen (DNI) Tulsi Gabbard am Bildschirm verfolgt. Strikter Widerspruch bei
etlichen Senatoren, die es der Seitenwechslerin von den Demokraten ins Trump-Lager nicht
verzeihen können, dass die von ihnen Examinierte sich nicht entschließen kann, den Verursacher des
größten Geheimdienst-Skandals der USA, Edward Snowdon, einen Verräter (traitor) zu nennen, oder
ihren Ausspruch am Abend des russischen Einmarsches in die Ukraine (Februar 2022) zu widerrufen,
dass es hierfür auch im Westen zu suchende Gründe gäbe.

DNI (2): Die Dienstobliegenheit des Chefs der zugehörigen, 2002 eingerichteten Dienststelle (ONI) ist
es, dem US-Präsidenten täglich ein Lagebild aus Geheimdienst-Informationen (intelligence)
vorzutragen – eine Übung, über die man in D lächelt, wo es üblich ist, dass die Leiter der Dienste die
politischen Führer selten oder nie sehen.

DNI (3): Die von Trump Ausgesuchte (pick) wirkt zurückgenommen und taff. Etliche Jahre im Dienst
von Armee und Nationalgarde sowie eine Reihe von Wahlperioden als Kongressabgeordnete für
Hawaii lassen vermuten, dass sie der Geheimdienstarbeit distanziert gegenübersteht. Eine heikle
Position zwischen einem – höflich formuliert – schwierigen Chef und einem Klientel, das das Mauern
zu seinen Lieblings-Gepflogenheiten zählt.

DNI (4): Bemerkenswert ist der Disput zwischen einigen Senatoren und Gabbard, der man zu
unterstellen sucht, sie sei in Fragen des Nahen Ostens politisch unzuverlässig. Sie kontert, kein
Verständnis dafür zu haben, dass CIA & Co immer wieder islamische Extremsten aufgerüstet hätten,
um hernach festzustellen, dass sie den USA schwer schaden würden. Sie nennt explizit die jetzt in
Syrien an der Macht befindlichen Steinzeit-Islamisten.

DNI (5): Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sie Tabu-Brüche nicht scheut. Sie redet, wie ein
Abgeordnete mit freiem Mandat. Wie lange noch?


©Helmut Roewer, Februar 2025