Das öffentliche Leben im Biedermeier

Im März 2020 verhängte Dr. M. über Deutschland einen großtechnischen Biedermeier, den völligen Rückzug ins Private. Nun könnte man annehmen, daß nach dem Ende der staatlichen „Maßnahmen“ das gesellschaftliche Leben in die alten Gleise zurückgesprungen wäre.

Das ist aber nicht so. Sind neue Gewohnheiten entstanden? Bocken die Leute? Haben sie kein Kleingeld mehr? Oder ist der öffentliche Raum nicht mehr sicher? Mehr Fragen als Antworten.

Auf Youtue war ein Video über die Clubszene, die sich nicht erholt hat, zu sehen. Auch da sind es der Ursachen viele. Steigende Mieten, weniger Jugendliche im zahlfähigen Zustand, neu entstandene Gewohnheiten den privaten Raum stärker zu nutzen wurden genannt, Selbst das billige Cornern – also das feuchtfröhliche Rumstehen in der Nähe von Spätis – kriselt. Die Akteure sind sich einig, daß auch die Gentrifizierung ursächlich ist.

Das geht manchmal so los: Die Stadt setzt die Straße instand, auf die Hauseigentümer kommen Anliegerkosten zu. Sie verkaufen an einen ukrainischen Investor, der entmietet und saniert, danach teurer neu vermietet. Das ergibt die sog. „Umvolkung“, prekäre Jugendliche werden durch wohlhabende Steuerzahler ersetzt, die kein Interesse an der Subkultur haben.

Auch die Großen des Reichs flüchten ins Private. In der Hauptstadt verfügen die Wirtschaften über genug Säle und Hinterzimmer, um zu feiern, Die jüngste „Wannseekonferenz“ mit dem gängigen Rassismusverdacht gegen O. Scholz fand allerdings als private Geburtstagsfeier von Herrn Christ (einem woken Politikberater) statt, während man sich zu einem Meeting zwischen Schwarz und Grün in den Räumlichkeiten des weinseligen Herrn Laschet traf.

Auch im eigenen Umfeld ist es ähnlich. Es gibt mehr Privatfeste, unsere Stammgaststätte ist eingegangen, wir sind nicht mehr ausgegangen, jedenfalls nicht in Deutschland.

Biedermeier überall. Siehe Beitragsbild.