Wieder mal ein Mauerfall in Berlin

Deswegen wächst aber noch nicht zusammen, was zusammengehört. Der Tag war abgesehen von der Annahme eines Antrags zur Asylpolitik und des Falls der Brandmauer ein Festival gegenseitiger Vorwürfe und ruppiger Beleidigungen. Der selige Herbert Wehner, seinerzeit Fraktionschef der SPD. mit seinen gefürchteten Zwischenrufen (der CDU-Abgeordnete Wohlrabe wurde von Wehner als „Übelkrähe“ beschimpft) war ein Charmeur gegen den schlecht gelaunten Buka SCHLZ.

Das Übel ging heute schon mit der Auschwitz-Gedenkstunde im Bundestag los. Redner soll der Bundespräsi gewesen sein. Er ist für den Anlaß nur mittelgut geeignet, weil er früher im Pahl.-Rugenstein-Verlag für ein Regime gearbeitet hat, das etwa 100 Millionen Leute verschiedenster Völkerschaften mit Schießbefehl 28 Jahre lang hinter Stacheldraht gehalten hat. OMG. Sein Auftritt hat nicht gepaßt, er hat Flecken auf der weißen Weste. Die Nationale Front hat nicht so genau hingeschaut…

Statt nun die ganzen geäußerten Beleidigungen im Bundestag noch mal breitzutreten, wollen wir lieber nach den Motiven von MRZ fahnden, aus dem blutigen Verließ der Nationalen Front auszubrechen.

Falls er Kanzler werden sollte, steht er unter anderem vor der Herausforderung Außenpolitik zu machen. Da ist die neue Mannschaft in Amerika zu beachten, die nicht mit sich spaßen läßt, wenn man sie beleidigt hat. Eine Koalition mit der SPD wäre da ein Klotz am Bein, weil die Roten die Diplomatie nicht gerade erfunden habben. Da kommen wir das zweitemal zu STNMR, der Donald Trump als Haßprediger tituliert hatte. Schon wieder Flecken auf der weißen Weste…

Lassen wir mal die sonstigen Verbalattacken der Sozialdemokratie beiseite und kommen zur Bundestagswahl. Immer mehr Beobachter der Nationalen Front bezweifeln, daß die CDU irgendetwas von ihrem Wahlprogramm umsetzen kann, wenn sie mit den Steinzeitneandertalern von Rot oder Grün verhandeln würde. Das verhindert, daß die Union aus der 30-Prozent-Falle rauskommen kann, ja es besteht die Gefahr. daß immer mehr Wähler bei blau ihr Kreuzchen machen werden. Irgendwie mußte sich MRZ befreien, auch um innerparteilich nicht wie Laschet zu enden.

Da bot sich die Flucht nach vorn an. Er machte sich alte AfD-Forderungen zu eigen und stellte sie heute zur Abstimmung. Was er nun natürlich ernten wird, ist ein woker Shitsturm. Eventuell schickt die Regierung auch ihre bezahlte Zivilgesellschaft zum randalieren. Und ob er dem standhält ist nun die gute Frage. Heute abend waren ganze 600 Demonstranten vor der CDU-Zentrale aufmarschiert. Die Omas gegen rechts sind müde.

Heute hat MRZ nach der Abstimmung schon mal um neue Verhandlungen mit der SPD gebettelt. Saskias Beisteller KLNGBL flätze auf seinem Sitz und grinste dabei arrogant. Wenn MRZ seinen heutigen Erfolg bis zum Freitag auf dem sozialdemokratischen Altar opfert und alles verwässert, ist er bei vielen Wählern durch. Die SPD hatte heute in Gestalt des Buka SCHLZ die Räume eng gemacht und MRZ als Rechtsbrecher geframt. Von diesem hohen Roß kann die Sozialdemokratie ohne Gesichtsverlust nur schwer wieder runterklettern. Kompromisse sind nach dem heutigen hitzigen Tag nicht ganz billig zu erzielen.

In der CDU gab es zahlreiche Dissidenten. Die nicht sonderlich intelligente Antje Tillmann – das ist eine zurückhaltene Charakterisierung – stimmte gegen MRZ, Wanderwitz, Magwas, Kiesewetter, Weiss, Widmann-Mauz, Grütters, Heilmann, und Timmermann-Fechter gaben keine Stimme ab. Es sind überwiegend sehr umstrittene Gestalten, die unter Dr. M. hochgekommen waren.

Auch von der FDP fehlten viele Stimmen, das wurde durch sechs Fraktionslose ausgeglichen.

Der lachende Dritte neben CDU und SPD ist die AfD. Sie fährt klare Kante, so daß sie als zielstrebig und erfolgreich erscheint. Sie hat keinen Minsterpräsidenten, der im Bundesrat querschießen wird, wie der Chef der kommunistischen Plattform aus Schleswig-Holstein. Sie ist recht einig. Die AfD ist das Original, die CDU die schwankende Kopie, die nach dem Tanz ums migrantische Kalb die Gesetzestafeln wieder entdeckt, die von Alice Weidel in der Periode der Wirren gesichert worden waren. Die AfD hat sich über die schlechten Nachreden nicht beschwert, sie ist das gewöhnt und es würde ihr sicher was fehlen, wenn diese aus dem Stalinismus ausgeborgte Folklore ausbliebe.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Fest, im ererbten Sinne wöhnlich,
Erweisen sie sich unversöhnlich;
Schon klingt das Tosen weit und breit.
Zuletzt, bei allen Teufelsfesten,
Wirkt der Parteihaß doch zum besten,
Bis in den allerletzten Graus;
Schallt wider-widerwärtig panisch,
Mitunter grell und scharf satanisch,
Erschreckend in das Tal hinaus.

(Geh, Rath v. Goethe)

Beitragsbild von Bernd Zeller aus ZZ. Heute: Themen, bei denen Merz umfällt, werden auf einen Bierdeckel passen.