Merzens Tanz auf des Messers Schneide

Der „liebe Friedrich“ – so das Wording von Dr. M. – will am Mittwoch seinen Asylantrag in den Bundestag einbringen. Der AfD hat er den Antrag nicht geschickt, er ist aber inzwischen allgemein zugänglich. Er beinhaltet im wesentlichen alte AfD-Forderungen.

Der Bundestag hat 733 Abgeordnete, die Mehrheit sind 367.

Derzeit verteilen sich die Sitze wie folgt:

CDU/CSU 196

FDP 90

AfD 76

Zwischensumme 362

Wie man sieht reicht das nicht ganz. Merz ist also darauf angewiesen, daß fraktionslose Abgeordnete (9 im Bundestag) mit zustimmen oder gar die Wagenknecht-Partei (10 Sitze)

Daß die fraktionslosen Abgeordneten Volker Wissing (ehem, FDP) und Stefan Seidler (SSW) dem Antrag zustimmen halte ich für unwahrscheinlich. Die restlichen 7 sind ehemalige AfD-Abgeordnete, deren Einverständnis wahrscheinlich ist.

Es gäbe also eine hauchdünne Mehrheit für den Merz-Antrag, aber nur wenn alle CDU- und FDP-Abgeordneten zustimmen. Beim BSW weiß man nie: Bisher war Frau Wagenknecht wichtigen Abstimmungen immer ferngeblieben.

Die größte Gefahr droht Merz aus der eigenen Partei mit ihrem ausgeprägten Linksdrall. Kann er alle seine Abgeordneten auf Linie bringen? Wenn das nicht gelingt, wird er als Kanzlerkandidat übelst beschädigt.

Entschärft er – entgegen den eigenen Ankündigungen – den Antrag, um ihn für Rote oder Grüne zustimmungsfähig zu machen? Auch keine überzeugende Lösung!

Bringt er den Antrag durch würde er einen Punkt machen, aber der zweite Mauerfall würde eintreten. Scheitert er, ist das ein böses Omen für Koalitionsverhandlungen mit Rot oder Grün,, Kein Mensch wird ihm sein Wahlprogramm abnehmen, Das könnte er auf der nächsten Toilette wegspülen.

Wir sehen: das Glück hängt am seidenen Faden.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Wie es nun geht, es muß sich zeigen;
Doch mich verdrießt die halbe Flucht, das Weichen.

(Geh. Rath v. Goethe)

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