Letzte Zuckungen – mein Sudelbuch im Dezember 2024
Gastbeitrag von Helmut Roewer
Nein, sie haben es trotz redlichem Bemühens nicht geschafft, die westliche Welt in den heißen Krieg
gegen Russland hineinzuführen. Warum? Der Mann im Kreml wollte das nicht. Jetzt bleiben ihnen
nur noch 20 Tage. Grund genug, meinen Lesern einen guten Rutsch in ein hoffentlich Frieden
bringendes Jahr 2025 zu wünschen.
Erster Dezember 2024
Das Caspar David Friedrich-Jahr geht zu Ende. Ich notiere leicht irritiert, dass es mir nicht gelang, in eine der großen Ausstellungen einzudringen. Was zum Kuckuck läuft da falsch? Mein Planungsvermögen, zu unbequemen Zeiten zu fernabliegenden Städten zu reisen, oder deren Bürokratie, die dem Zweck dient, die Leute vom Eintritt fernzuhalten? Ich weiß es nicht, von beidem vermutlich ein Quantum.
Unkultur (2): Nachdem ich mich habe breitschlagen lassen, öffentlich Glühwein an zahlungskräftige Bürger zum Wohle von Habenichtsen auszuschenken, kommt mir der Verdacht, dass es zweckmäßiger, wenn auch nicht so kurzweilig, gewesen wäre, den Brenn-Stoff an die Bedürftigen ohne den lächerlichen Umweg zu verabreichen.
Zweiter Dezember 2024
Die syrische Großstadt Aleppo wurde am Wochenende durch muslimische Milizen eingenommen. Alle Experten zeigen sich überrascht und wissen jetzt plötzlich, was da passiert ist und warum. Bei einer militärischen Operation von diesem Ausmaß frage ich mich: Wer war das? Es kommen zwei als Anstifter und Organisatoren in Betracht: Ankara und Washington.
Wochenende (2): In den USA mühen sich die noch an der Macht befindlichen die Dinge in ihrem Sinne unumkehrbar zu machen. Die ukrainischen Mit-Korrupten mit A-Waffen zu bestücken – man spricht vernebelnd von Rückgabe –, haben sie allerdings Manschetten.
Wochenende (3): Stattdessen nutzt Joe die verbleibenden Möglichkeiten, seinen Sohn Hunter ganz und gar zu begnadigen. Wage zu bezweifeln, ob das auch gegenüber Straftaten gilt, die noch gar nicht angeklagt waren. Nun, wir werden es sehen.
Wochenende (4): Den Roman Soll und Haben von Gustav Freytag gelesen. Das nenne ich mal, aus der Zeit gefallen. In die heutige Begriffswelt moralischer Überlegenheit übertragen: Knapp 800 Seiten Gemisch aus Deutschtümelei und flottem Antisemitismus. Hatte die ramponierte Ausgabe des einstigen Bestsellers entdeckt, als ich nach Auszumusterndem fahndete. Da war mir der schäbige, mit Folie bepappte Buchrücken aufgefallen. Amüsant genug: Der Buch gehörte dereinst einer Kirchengemeinde im Bergischen Land.
Dritter Dezember 2024
Morgens beim Anziehen mit einem schon oft bemerkten Phänomen konfrontiert: Die Socken passen nicht zusammen. Wenn ich Hochwasserhosen-Träger wäre, stünde jetzt eine Suchoperation auf meinem persönlichen Fahrplan. Bin ich aber nicht, deswegen sende ich meinen Socken einen erheiterten Gruß und steige ins Tuttifrutti und so ins Tagesgeschäft ein.
Socken (2): Dieselben, wenn sie denn nicht mal mehr als Schuhputzlappen taugen, in den Müll zu werfen, werden uns die Brüsseler Irren ab Januar verbieten. Wenn ich’s dennoch tue, wird bei Müllkontrolle vor Ort nicht nur ein Bußgeld fällig, sondern aus Erziehungsgründen die Tonne nicht gelehrt. Die Bürger könnten hier ruckzuck Abhilfe schaffen: Jeder hängt einen alten Socken an die Tonne, und dann warten wir mal vier Wochen ab. Schätze allerdings, dass meine Landsleute selbst dafür zu doof sind.
Vierter Dezember 2024
Mal ehrlich, wer hätte vorgestern auf den nächsten Krisenherd getippt? Ausgerechnet Südkorea, das Musterland westlicher Werte. Gestern in einem Atemzug Kriegsrecht ausgerufen und Kriegsrecht parlamentarisch aufgehoben. Heute durch Generalstreik ersetzt.
Kriegsrecht (2) brauchen wir in Deutschland nicht, solange Nänzy und Robert der Denker was zu sagen haben und deren öffentlich-rechtliche Führerbegleitkommandos weiter für die Verfolgung Andersdenkender sorgen.
Kriegsrecht (3) wendet die AfD-Führung angeblich gegenüber ihrer Jugendorganisation an. Kann mir mal einer erklären, welche Wähler-Massen man hierdurch gewinnen will? Ich meine rein theoretisch, denn das würde mich – falls die Meldung denn überhaupt zutrifft – schon interessieren, zumal den Ordnungskräften möglicherweise entgangen ist, dass die AfD hier im Osten zur Jugendpartei aufgestiegen ist.
Sechster Dezember 2024
Von den beunruhigenden Meldungen erscheinen mir die aus Syrien die schlimmsten. Es sieht so aus, als würden die von der Türkei bewaffneten Steinzeit-Islamisten ungehindert vorrücken. Gestern meldete sich auch der israelische Premier zu Wort, um seine Absicht anzukündigen, dass er sich offensiv einmischen will. Bin gespannt, wie das weitergeht, wenn die beiden Großraumpolitiker aus Ankara und Jerusalem zusammenstoßen.
Differenzen (2): In Paris ist vorgestern die Regierung gestürzt worden. Rechts und links hatten sich zu diesem Schritt zusammengetan. Gewonnen ist hierdurch nichts, nur eine im Amt verweilende geschäftsführende Regierung und ein Präsident, der jetzt bestenfalls per Notverordnung weitermachen kann. Das erinnert an den Weimarer Staat Ende der 1920er/Anfang der 1930er Jahre. Danach kam die legal installierte Diktatur. Ob das der französische Rettungsanker wäre, weiß niemand.
Differenzen (3): Von Annalena wird vermeldet, dass sie für 1,3 Milliarden Europäer spreche. Wen mag sie meinen? Ich rechne mal Russland und die Ukraine hinzu, komme aber immer noch nicht hin.
Siebenter Dezember 2024
Im unerwarteten Nikolauspaket das jüngste Buch von Salman Rushdie: Knife. Nein, es ist die deutsche Übersetzung desselben, das Wort „Messer“ vermied Bertelsmann auf dem Buchumschlag. Der Text behandelt das gruslige Messerattentat eines Mohammedaners (neudeutsch: eines Islamisten) auf den Autor, den der persische Revolutionsführer vor Jahrzehnten wg. seines Romans Die satanischen Verse öffentlich zum Tode verurteilte. Alle Gläubigen wurden auffordert, die Strafe zu vollstrecken. Das neue autobiografische Buch ruft nach wenigen Seiten schon eine Mischung aus Betretenheit und steigendem Ärger hervor. Ich nehme mir vor, es gründlich zu besprechen. Hoffentlich tue ich es auch, bevor die Welt sich weiterdreht.
Ärger (2): Annalenas Kapriolen auf der internationalen Ebene haben bei mir stets eine Mischung aus Frohsinn und Fremdschämen hervorgerufen (diesmal OSZE-Versammlung auf Malta). Nun stellt sich heraus, dass sich dpa in einem gewundenen Text wie folgt reinzuwaschen sucht: Ja, die Meldung 1,3 Milliarden Europäer stammen von ihr, weil sie der Wahrheit entsprächen. Die anschließende korrigierte Meldung, es handele sich bei den 1,3 Milliarden um die Angehörigen der KSZE-Staaten stammen auch von der Agentur, die sich einem Wunsch des AA angeschlossen habe. Die korrigierte Meldung sei dann Gegenstand der Berichterstattung von ARD und ZDF gewesen. Und schließlich – ich vermute aufgrund einer als bedrohlich empfundenen Nachfrage: Nein, man halte an der korrigierten Fassung nicht fest, weil sie der Wirklichkeit nicht entspreche. Aha, doch der gewünschte Effekt wurde erzielt: Das Publikum wurde öffentlich mit Absicht fehlinformiert, und ich sehe nicht, dass jemand die Notwendigkeit empfindet, die Täuschung aufzuklären. Das ist der eigentliche Skandal hinter dem wirren Agieren der Dame, denn dass sie für die KSZE sprechen könne, zu der u.a. Russland gehört, das glaubt sie hoffentlich selber nicht.
Neunter Dezember 2024
Ein computerloses Wochenende bewirkt nicht, dass nichts geschieht. Im Gegenteil: Damaskus fällt unter die Herrschaft der Gotteskrieger, der Donald besucht die Kirche Notre Dame, die vor Jahr und Tag von Gotteskriegern verwüstet wurde, und Gotteskrieger von einer anderen Feldpostnummer überschreiten via Golanhöhen die Grenze nach Syrien. Und schließlich: Die A 4, von Dresden kommend Richtung Westen, ist nur mäßig belebt, es überwiegen Fahrzeuge mit ukrainischem Nummernschild.
Zehnter Dezember 2024
Paris: Über den Inhalt des Gesprächs Macron-Selenskyj-Trump wissen wir nichts. Deswegen erklären es uns jetzt die Experten, die es auch nicht wissen. Besonders ausführlich kann es kaum gewesen sein, denn es dauerte kaum 15 Minuten. Das reicht bestenfalls hin, stelle ich mir vor, dass Trump nach Anhörung der mit großer gallischer Geste vorgetragenen Begrüßungsformeln gesagt haben könnte: Jetzt nicht und nicht hier.
Kiew: Hier wissen wir, was beredet wurde aus dem Mund eines der Beteiligten:
a) Der Zug war auf die Minute pünktlich (es war ein Sonderzug),
b) Selbstredend wird es Taurusse geben, aber erst, wenn die EU und die USA zustimmen,
c) Das mit dem Putin-Ultimatum unter seiner Kanzlerschaft, das habe er nie gesagt. – Man sollte das
Grundgesetz ändern. Kanzler kann nur werden, wer partielle Amnesie nachweisen kann. Das würde
auch die Kontinuität beim Wechsel Scholz-Merz sicherstellen.
Kiew (2): Nein, der Raketen-Fritze hat es nicht drauf. Fährt mit der Bahn – was sagt eigentlich Udo Lindenberg dazu? –, anstatt auf einem Taurus einzureiten. Da hätte der Ruski vielleicht geglotzt.
Damaskus: Dem Vernehmen nach haben amerikanische B 52-Bomber in der vergangenen Nacht
irgendwen irgendwo in Syrien angegriffen. Die Lage dort wird immer bizarrer. Nur eines ist klar: Es geht ums Öl.
Zwölfter Dezember 2024
Es überrascht eigentlich niemanden, dass deutsches Wortgut ins Jiddische eingegangen ist. Aber dass
ausgerechnet das Naziwort Lebensraum dazugehört, damit hatte ich nicht gerechnet.
Lebensraum (2): Gesagt getan, nun sind israelische Panzer Richtung Damaskus vorgestoßen, wo wie man hört, diejenigen, die Mainstream als gemäßigte Rebellen zu bezeichnen beliebt, die Macht übernommen und erklärt haben, dass sie ihren Vormarsch, der sie bislang quer durch Syrien von Nord nach Süd geführt hat, erst stoppen werden, wenn sie Jerusalem erreicht haben werden.
Derweil lernen wir in Sachen Demokratie, dass Wahlen ohne weiteres aufgehoben werden können, wenn jemand behauptet, der böse Putin habe sie beeinflusst, so dass ein EU-ungenehmer Mann das Rennen machen konnte. So soeben in Rumänien geschehen.
Er hat es nun doch entgegen aller Unkenrufe getan, der Herr Scholz, er unterschrieb gestern die Vertrauensfrage, über die kommende Woche abgestimmt werden muss. Begreifen tue ich ihn nicht, aber das muss ich auch nicht. Frage mich aber, ob der Fritze schon auf dem Rückweg aus Kiew ist in seinem Sonderzug nach Pankow. Gebraucht wird er jedenfalls nicht, denn auch so kriegt der Herr Scholz die Kanzlermehrheit nicht gebacken.
Parlamentarisches (2): In Dresden bekommt Brandmaurer Kretschmann einen Gegenkandidaten bei der MP-Wahl in der kommenden Woche. Hörte das bereits am vergangenen verregneten Wochenende in DD, jetzt ist es offiziell, der Einzelkämpfer aus Grimma tritt gegen ihn an.
Parlamentarisches (3): In EF will heute der sog. Doktor seinen Drei-Sprung in die Minderheit wagen. Sahras Baby und Bodo wollen ihm dabei helfen.
Vierzehnter Dezember 2024
Man kriecht zu Kreuze: Der Time Magazine ernennt den Donald gestern zur person of the year (Person des Jahres; früher: man of the year). Da haben welche Angst, dass die Show fürderhin ohne sie stattfindet. Die Herren Bezos und Zuckerbook schließen sich an und spenden jeder eine Mio. für die große Krönungsshow im Januar.
Showtime (2): Der Donald lädt Xi zum Event. Angeblich hat er bereits sein Kommen zugesagt.
Derweil an der Ostfront: Der Russe fliegt einen schweren Raketen-, Gleitbomben- und Drohnenangriff auf die ukrainische Elektro-Infrastruktur. Über die Auswirkungen schweigen wie gewohnt beide Seiten.
Ostfront (2): Der Ungar Orban setzt seine Pendeldiplomatie fort, und der Donald erklärt öffentlich, dass die Freigabe von US-Raketen für Angriffe in der Tiefe Russlands ein schwerer Fehler sei. Putin erklärt nach dem Besuch von Orban öffentlich, dass er mit den Vorschlägen von Donald, die wir bisher nicht kennen, einverstanden sei. Das klingt so unglaublich, dass man es erst mal sacken lassen muss. Kann mir allerdings nicht vorstellen, dass nicht auch der Nahe Osten in diesem Paket steckt.
Der Blick aus dem Fenster belehrt darüber, dass es bei happiger Kälte weiter dunkelflautet. Die Skandinavier werden über die stark steigenden Strompreise unruhig, denn die sind nicht nur ein gutes Geschäft, sondern treffen auch die eigene Bevölkerung. Man benennt Deutschlands wahnwitzige Politik als die Ursache.
Fünfzehnter Dezember 2024
Fast hätte ich es übersehen: Der Angriff auf die russische Kaukasusflanke in Georgien ist gescheitert. Dort wurde ein Fußballspieler ins Präsidenten-Amt gewählt, der den EU-amerikanischen Avancen abhold ist. Mainstream ist sich sicher: Die Wahl güldet nich, weil der Mann nicht vom Volk direkt gewählt wurde. Genau. Da mögen sich die Hinterwäldler mal ein Beispiel an Deutschland nehmen.
Derweil schwebt US-Außenminister Blinken gestern in Bagdad ein. Böse Zungen behaupten, der vormalige Waffenlobbyist treffe Vorabsprachen für den nicht zu fernen Tag danach. Geld stinkt nicht, bei Öl bin ich mir allerdings nicht so sicher.
Sechzehnter Dezember 2024
Betrachte mit Muße eine von BBC veröffentlichte Bevölkerungspyramide der Ukraine. Sie muss im dortigen Kommentar zur Erklärung dafür herhalten, dass der kleine Mann in Kiew sich weigerte, die unter 25jährigen einzuziehen. Sieht man nämlich genauer hin, muss man sagen: Eigentlich gibt es diese gar nicht als wahrnehmbare Größe. Kurz rückgerechnet: Das ist die Generation der seit der sog. Befreiung des Landes Geborenen. Besonders misstrauisch bin ich deswegen, weil der Statistiker uns nicht wissen lässt, auf welches Gebiet genau sich seine Zahlen beziehen. Sicher unbeabsichtigter Nebeneffekt: der deutliche Frauenüberhang. Wo also sind die Männer geblieben? Gefallen, geflohen, desertiert?
Ostfront (2): Die Einschließung der Großstadt von Pokrowsk geht im bekannten Maße voran. Und angeblich überschreiten die Russen erneut den Unterlauf des Dnjepr bei Cherson. Man erinnert sich: Diesen Brückenkopf hatten sie im Herbst 2022 freiwillig geräumt.
Ostfront (3): Nicht ganz grundlos werde ich bei Kontrafunk gefragt, für wen ich eigentlich das Buch über den Ukraine-Konflikt geschrieben haben. Etwas zu spontan sage ich: Für alle, die sich ohne Schaum vor dem Maul orientieren wollen. Merke: Hinterher fallen einem stets bessere Antworten ein. https://kontrafunk.radio/de/sendung-nachhoeren/politik-und-zeitgeschehen/kontrafunk
aktuell/kontrafunk-aktuell-vom-16-dezember-2024#id-article.
Siebzehnter Dezember 2024
Der Kommandeur der russischen ABC-Abwehrtruppen, Generalleutnant Igor Kirillow, wurde gestern bei einen Bombenanschlag in Moskau getötet. Anders als bislang bei solchen Ereignissen hielten ukrainische Offizielle es diesmal für angezeigt, darauf hinzuweisen, dass Kirillow tags zuvor von der Generalstaatsanwaltschaft in Kiew wg. seiner massenhaften Kriegsverbrechen angeklagt worden sei.
Propaganda (2): Die Befriedigung über die Tat fand entsprechenden Niederschlag in der Presse, so im
Korrespondentenbericht der Bildzeitung, wo deren Kiewer Statthalter Julian R. darauf hinwies, dass die Vollstreckung des Todesurteils keine 24 Stunden gedauert habe. Das ist zwar inhaltlich unzutreffend, aber für die Propaganda allemal gut. Nebenbei: Wenn sie könnten, würden die Mannen der ukrainischen Dienste den bösen Putin umlegen und am besten auch den noch viel böseren Donald, der nun zum Ausdruck gebracht hat, dass das Verhandeln über die Ukraine keine Sache sei, zu der er diese zuzuziehen beabsichtige.
Propaganda (3): Als Nachgeschmack des Misstrauensvotums gegen Herrn Scholz vorgestern bleibt in der Erinnerung hängen, dass die Mehrzahl der Redner sich kaum mit dem eigentlichen Anlass, nämlich dem Platzen der Kanzlermehrheit und den dazugehörigen Gründen beschäftigte, sondern mit höchstem Stimmaufwand mit dem gemeinsamen Kampf gegen die AfD. Das ist insofern ehrlich, als den jeweils übrigen Parteien untereinander von ihresgleichen keine Gefahr droht. Sie werden auf Biegen und Brechen dort fortfahren, wo die Ampel-Koalitionäre gescheitert waren.
Propaganda (4): Die Plattform Correktiv gerät durch Gerichtsentscheidungen zunehmend ins Rutschen, weil sie die Verursacherin teurer Prozesskosten ist, die bald nur noch der öffentliche Rundfunk zu stemmen bereit ist, und die Linken-Frontfrau Rackete darf – gerichtlich patentiert – als Schlepperin bezeichnet werden. Wieso ihr das einen Prozess wert war, ist mir schleierhaft. Sie hätte doch mit größerem Effekt sagen können: Wenn du mich Schlepper nennst, dann ist es nur dein faschistoider Versuch, meine humanitären Menschenrechtsaktivitäten in Verruf zu bringen. Hat sie aber nicht. Ist, wie man so sagt, der ihre Sache.
Achtzehnter Dezember 2024
Der Fall Kirillow nimmt Fahrt auf. Die russische Außenamtssprecherin erinnert daran, dass der jetzt Ermordete im März 2022, also kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine, der Öffentlichkeit die frisch gewonnenen Erkenntnisse über die Verstrickung der Familie Biden in die ukrainischen B-Waffen-Labore mitgeteilt habe. Der Anschlag also ein Akt der Rache oder eine Vorsichtsmaßnahme des jetzt aus dem Amt scheidenden Familienclans? Das klingt nicht sonderlich schlüssig, denn Kirillow war das, was man einen institutionellen Zeugen nennt. An seine Stelle kann auch leicht ein anderer treten.
Biden-Clan (2): Zu denken gibt allerdings die Geschichte des russisch-stämmigen FBI-Spions, dem die
Korruptions-Belastung des Biden-Clans maßgeblich zu verdanken ist. Er war in der Versenkung verschwunden, nachdem sein ehemaliger Brötchengeber ein Strafverfahren gegen ihn lostrat, welches durch die Staatsanwaltschaft durch einen Deal abgeschlossen wurde, in welchem er alle Beschuldigungen widerrief. Gestern widerrief er den Widerruf. Man staunt.
Einundzwanzigster Dezember 2024
Gerade wollte ich noch notieren, dass gestern der Bunderrat die Verfassungsänderung abgenickt hat,
um Mainstream davor zu schützen, dass der Wählerwille sich auch auf die Zusammensetzung des
Bundesverfassungsgerichts auswirkt, als sich unsere Willkommensbürger am Abend dahingehend unübersehbar artikulieren, dass ihnen unser Rechtssystem am A… vorbeigeht. Als ich diesen Eintrag formuliere, ist die Zahl der Toten nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg noch nicht gezählt. Ebenso wenig die Betroffenheits-Heucheleien aus der Mainstreamblase. Dazu fällt mir nur eines ein: Danke Angela.
Blase (2): Bevor der Irre von Magdeburg in die Menschenmenge raste, waren die Wohlgesinnten noch damit ausgelastet, eine Internet-Pöbelei von Elon Musk zu verarbeiten, wonach in Deutschland jetzt nur noch eines helfe: die AfD (man liest das und staunt). Jetzt fehlt nur noch, dass man Verständnis für das Verbrechen aufbringt, indem man bei Musk die Verursachung festmacht. – Der Wutpegel steigt. Wann kommt es zur Explosion? Ich bin ratlos.
Vierundzwanzigster Dezember 2024
Taleb al-Abdulmohsen ist sein Name. Mehr muss man dazu nicht wissen.
Seit gestern im Netz: Eine Stunde querbeet durch den Zustand des Staates und den Krieg in der Ukraine mit Markus Fiedler (Neues aus Wikihausen) bei Apolut: https://apolut.net/im-gespraech-helmut-roewer/.
Fünfundzwanzigster Dezember 2024
Schwerer Luftangriff auf die Elektrizitäts-Infrastruktur in der Ukraine als Antwort auf einen Raketenangriff mit US-Raketen nach Russland hinein. Noch immer ist es Biden und seinen Marionetten nicht gelungen, den Konflikt in einen Weltkrieg ausarten zu lassen.
Sechsundzwanzigster Dezember 2024
Der Mann im Weißen Haus kündigt eine neue Großlieferung von Waffen in die Ukraine an. Jetzt muss er sich beeilen. Seine Uhr läuft in nicht mal vier Wochen ab. Derweil schießen sich seine Helden über dem Roten Meer gegenseitig ab.
Dreißigster Dezember 2024
Mag sein, dass ich über die Weihnachtstage nachlässig war. Habe mehrere Bücher gelesen und mir nasse Klamotten beim Pilgern an der Ostsee eingefangen. Den aufkommenden Kratzehals habe ich mit polnischem Wodka (dem mit dem Büffelgras) beschwichtigt. Auch hat die Zubereitung von Agathe mich davon abgehalten, mich elektronisch verblöden zu lassen. Ich hatte sie, die kürzlich noch lebte und auf den Ilmwiesen von Zottelstedt ihr possierliches Gänse-Leben fristete auf die Reise mitgenommen, damit sie zielgenau in meinen Bräter einmündete. – Nun, zu Haus zurück, nehme ich missvergnügt zur Kenntnis, dass doch einiges passiert ist, was zu unterschlagen zwar meinem Seelenfrieden dienlich wäre, aber der innere Wachhund nicht zulassen mag.
Nachträglich (2): Nun also: Flugzeugabstürze, Kabelzerschneiden und Schiffeversenken an der Peripherie des russischen Großreichs. Ich nehme mal an, dass die Helden in Washington ihre letzten Tage im Amt noch an der großen Kriegsuhr drehen wollen. Ihre Aufmerksamkeit konzentriert sich auf das Mittelmeer, den Kaukasus und die Ostsee, wo ein für russisches Öl bestimmter Tanker im Wege des Kaperkrieges festgesetzt wurde.
Nachträglich (3): Elon, das Wunderkind, hat sich in den deutschen Wahlkampf eingemischt. Nun, wen juckt das? Eigentlich niemanden, doch nunmehr und ruckzuck alle, denn er hat sage und schreibe für die AfD Partei ergriffen. Nur sie könne das deutsche Desaster aufhalten. Alles brüllt durcheinander, er habe von Deutschland keine Ahnung. Mir geht durch den Kopf, dass diese Töne nicht zu hören waren, als er vor Kurzem erst ein Tesla-Werk am südlichen Berliner Autobahnring aus dem märkischen Sand stampfte. Ein Mann mit 12.000 Angestellten auf deutschem Boden und von Deutschland keine Ahnung? Da muss ich wohl was verpasst haben. Immerhin: Als ich nachts auf der A 10 am hell erleuchteten Werk vorbeifahre, muss ich grinsen.
Einunddreißigster Dezember 2024
Das Jahr verabschiedet sich durch die Ankündigung aus Washington, der Ukraine weitere 5,9 Milliarden Dollar für die Kriegführung zu spenden. Aus welchem Etat die herstammen, wird nicht erwähnt, was insofern für den Neugierigen von Interesse wäre, als die US-Regierungsfunktionen auch in diesem Jahr wg. Ebbe in der Kasse nur mit drastischen Einsparungen aufrecht erhalten werden konnten.
Schattenmänner (2): Bis in die US-Mainstreampresse hinein finden jetzt Erörterungen darüber statt, wer in Person in den letzten Jahren eigentlich im Weißen Haus das Sagen hatte. Dabei fallen wie selbstverständlich Namen, die ich vorher nie gehört hatte. Ich komme aus dem Staunen kaum heraus.
Schattenmänner (3): In D haben wir solche Probleme zum Glück nicht. Unser Wahlsystem garantiert, dass wir auch im kommenden Jahr die allseits bekannten Döp-Döp-Döp haben werden, denn zwar wird die schrille Frau – Sie wissen schon wer – ein sensationelles Ergebnis erzielen, doch 50 % werden es nicht werden. Nein, wirklich nicht.
©Helmut Roewer, Dezember 2024