In der Ukraine: Ski und Rodel gut!

Wir hatten schon das Nachtleben in Odessa besichtigt, nun ist es an der Zeit einen Blick auf den Wintersport zu werfen.

Meine Eltern haben beide den WK II erlebt, ohne Zerstreuungen zu genießen. Bei den Schlachten im Donbaß handelt es sich aus Sicht der saturierten ukrainischen und russischen Oberschicht anscheinend um einen Operettenkrieg.

Nicht nur die Weltwoche berichtete über 41 Pisten, elf Sessellifte, 25 Hotels: Wie in der Ukraine für 1,5 Milliarden Dollar ein Luxus-Skiresort entsteht. Ich habe natürlich per Google Maps überprüft, ob es die Örtlichkeiten tatsächlich gibt: Vysoky Verkh ist ideal in Karpatia gelegen. Konjetschno!

Die Karpaten liegen im Westen des Landes, weit weg vom Krieg, und die Lifte und Gondeln waren auch seit dem russischen Einmarsch ständig in Betrieb.

Jetzt wird sogar ausgebaut: Das Okko-Konsortium, das unter anderem Tankstellen im ganzen Land betreibt, will nach eigenen Angaben für 1,5 Milliarden Dollar ein Luxusresort im Dreiländereck mit Polen und der Slowakei errichten.

Es ist ein Plan der Superlative, wie Okko stolz verkündet: 1200 Hektar, 41 Pisten mit einer Länge von 75 Kilometern, darunter die längste der Ukraine, zwei Gondelbahnen, elf Sessellifte, 25 Hotels mit 5500 Zimmern.

Okko baut Lifte, BRBCK, SCHLZ und MRZ beschaffen das deutsche Geld für die Reparatur der Schäden des Kriegs. So wird es kommen.

Durchaus nicht alle ukrainischen Unternehmen haben durch den Krieg gelitten. Ich hatte immer mal nach Kernel geschaut, einem börsennotierten Landwirtschafts- und Lebensmittelgiganten. Auch nach drei Jahren Krieg geht es Kernel besser, als vielen deutschen Unternehmen.

Die Nationale Front ist mit den Denkweisen im orthodoxen Osten komplett überfordert. In der Russenzeit gab es eine treffende Anekdote, an welche ich erinnern möchte: Ein Deutscher und ein Russe finden einen Schatz. Der Russe: „Komm, wir teilen brüderlich!“. Der Deutsche: „Nee, nee, fifty-fifty!“