WELT vergleicht Merz mit Wotan

„Die tiefe Tragik in Wagners „Ring des Nibelungen“ liegt ja darin, dass alle die Macht wollen, aber nur, weil sie so schön funkelt. Den Ring wollen alle tragen, gestalten aber will niemand. Die tiefe Tragik in Friedrich Merzens CDU ist: Dort ist es genauso.“ So beschreibt Peter Huth hinter einer Bezahlschranke den Merz-Wotan.

„Wie der Wagnersche Göttervater erscheint Merz schon in der Ouvertüre als multipel Getriebener: Von den eigenen Regeln, die er schuf und doch ständig bricht. Angetreten, um den Schwarzen das Merkeln auszutreiben, ist die CDU nach Thüringen de facto linker als sich Daniel Günther sie sich je träumen könnte.“

Noch ein Zitat von P. Huth:

„Bei Wagner ist es so: Wotan verliert, nachdem er sich in einem Gestrüpp aus Loyalitäten und Versprechungen, Persönlichem und Hochoffiziellem total verheddert hat, mehr und mehr die Lust an Politik und Macherei.

Im Finale kommt er, der oberste Gott, daher schon gar nicht mehr vor. Das ist die Götterdämmerung, in der das Alte endgültig vergeht und der Ring, also die Macht, ungenutzt zurück in den Rhein (das ist der Fluss bei Bonn, Ex-Bundeshauptstadt, passt hier gerade so schön).

Alle sind viel zu geschockt, erstarrt, erschüttert, um zu reagieren. Außer jener Wotan-Nemesis, die als einzige Figur in der ganzen Oper die Macht genutzt hat, ein hochproduktives, aber leicht bizarres Reich aufzubauen. Diese Figur springt der Macht furchtlos ins kalte Wasser hinterher: Es ist der Söderich. Ach, Quatsch. Der Alberich natürlich …“

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Die Macht soll handeln, nicht reden.“ (Geh. Rath v. Goethe)