McRae fährt McLaren

Die deutsche Jugendkultur hatte ich schon mehrfach gestreift, aber entscheidend ist natürlich, was in Amerika passiert. Auch im Land des unbegrenzten Wokismus fangen die Uhren an, hurtig rückwärts zu laufen, morgen ist gestern, links will nach rechts und unten nach oben.

Tate McRae gehört seit etwa 2020 zu den amerikanischen Sternchen mit dem größten Anhang. Genau genommen kommt sie wie viele andere Sängerinnen aus Kanada, aber die Staaten sind natürlich der größte Markt für sie. Sie beackerte im Prinzip die selben huckligen Felder, wie Taylor Swift: Beziehungstratsch und schlechte Schwingungen. Was aber explizit auffällt: Daß Greta mit ihrem Klimaquatsch bei ihr inzwischen völlig durch ist. Und daß der Feminismus einschließlich Kolonialismus in ihren Lyrics keine Sumpfblüten treibt.

Auf den ersten flüchtigen Blick haben der Text und die Bildsprache des folgenden Videos wenig gemein. Dann fiel mir aber eine Zeile aus dem Scheißhaus-Boogie ein: „Die Hausfrau ist, man glaubt es kaum, verliebt in einen Gummibaum.“ Bei Tate reimt sich Amore auf Motore.

Für unsere amerikafeindlichen Patrioten noch etwas Trost: Sie ist half-breed, ihre Mama ist eine Deutsche und tanzen hat sie u.a. beim Staatsballett Berlin gelernt. McLaren stattet seine heißen Öfen mit japanischen und deutschen Motoren aus, unter anderem auch von Mercedes.

Die Grünen aller Parteien haben ein Problem beim An-die-Wand-fahren des Wohlstands: Das in ihren Augen niedere Fußvolk stellt dieselben Luxus-Ansprüche wie die woke Hochadelskaste um Kamala, Langstreckenluisa, Annalena und den „lieben Friedrich“. Das kann sich nicht gut ausgehn.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Gar oft im Laufe des Lebens, mitten in der größten
Sicherheit des Wandels bemerken wir auf einmal,
daß wir in einem Irrtum befangen sind,
daß wir uns für Personen, für Gegenstände einnehmen ließen,
ein Verhältnis zu ihnen erträumten, das dem erwachten
Auge sogleich verschwindet;

(Geh. Rath v, Goethe)