Die sogenannt freie sogenannte Kulturszene möchte, dass für sie mehr Menschen mehr arbeiten, um sie zu finanzieren
Gastbeitrag von Bernd Zeller über Jenaer Verhältnisse
Die Freie Bühne, war das nicht die mit dem Klimafeuerwehrstück, gefördert von der Bundesregierung? Kann sein. Dann wäre das jetzt ja eine echte griechische Tragödie, man macht Agitprop für die Regierungspolitik, die zu hohen Energiekosten, Inflation und Wirtschaftsschrumpfung geführt hat, weshalb man jetzt selber das Verarmungsschicksal der Menschen teilt, die weniger Geld für Kultur übrig haben und von denen man das Geld nun über den staatlichen Umweg eintreiben will, und lässt darüber in der Zeitung berichten, die sich diesbezüglich auch einiges nachsagen lassen müsste, wenn sie noch von Belang wäre.
Corona war auch. Wenn wir uns recht erinnern, hat die Kulturszene die Hetze gegen die faschistischen Schwurbler bereitwillig unterstützt. Tja, unter den Faschisten hätten sie weiterarbeiten können. Jetzt melden sie also einen Mehrbedarf an Förderung an, die freien Kulturszenetypen.
Der Lokalzeitung zufolge orientieren sie sich daran, wieviel Geld es in Erfurt gibt. Laut Kassa-Alf arbeiten
die Leute knapp über Mindestlohn und auf Teilzeitstellen vollzeitig. Da ist es aber auch ein Pech, dass die Gewerkschaften sich um wichtigere Dinge kümmern, Demokratie und Weltoffenheit, so Zeugs. Und das Ehrenamt stecke in einer Krise. In welcher, schreibt die Zeitung nicht, jedenfalls nicht in dem Artikel. Die Krise könnte darin vermutet werden, dass Jusos zu selbstbewusst und Großtanten gegen steuerbord zu alt wären, um sich mit Arbeit zu befassen. „Kulturdezernent und Kulturausschuss müssen ihre ‚Lobbyfunktion‘ übernehmen“, so stellen die sich vor, dass ihnen jetzt doch auch mal was zurückgegeben
werde. „Man sei kein Bittsteller, sondern essentieller Bestandteil des kulturellen und sozialen Lebens, betonen die Akteure.“ Kein Bittsteller? Na, wie erklären wir ihnen das jetzt? Ach, gar nicht, geht nicht.
Besonders interessant ist die letzte der aufgelisteten Forderungen: „Die Beantragung und ein Mehrbedarf von 500.000 Euro zu den im Stadthaushalt für die Vereine veranschlagten 780.000 Euro wird angemeldet,
das wäre eine partielle Inflation von rund 60 Prozent. Ob dafür Renten gekürzt werden sollen oder die Hilfen für die Ukraine oder ob ein Sondervermögen angezapft werden soll, das sagen die Kulturschaffenden nicht, in die Politik mischen sie sich nur auf Ansage ein.
Letztlich sollen die Bürger noch mehr abgeben und mehr arbeiten für die Kulturaristokratie. Es sind Steuergelder oder auch Schulden oder Gelder von Strafzetteln oder Strafbefehlen wegen Volksverhetzung und Verunglimpfung nichtswürdiger Politiker, in jedem Falle unser Geld. Das ist Demokratie: dass es unser Geld ist, auch wenn es im Haushalt verplant wurde. Und wenn wir über unser Geld selber verfügen, können wir es für Kultur ausgeben.
„Freie Bühnen“ wurden um 1890 als Konkurrenz zu den Hoftheatern gegründet. Sie waren zunächst auf Eintrittsgelder und Spender angewiesen. Das hat sich gedreht: Heute sind die „Freien Bühnen“ unter dem Gesichtspunkt ihrer Finanzierung – und auch was den Spielplan betrifft – Hoftheater.
Es gibt z.B. in Dresden einige größere Bühnen (Komödie, Boulevardtheater etc.), die gut ohne staatliche Unterstützung über die Runden kommen, weil sie ein Programm machen, was für Publikum sorgt.
Das elitäre Theater wie die „freien Bühnen“ machen zum großen Teil zeitgeistigen, plumpen, chaotischen, verstörenden und vor allem teuren Steuergeld-Theaterschrott – von denen selbst „Kunst“ genannt.
Meinetwegen können die machen was sie wollen und vor wem sie wollen.
Aber bitte ohne Staatsknete – subito.
Kunst ist, wenn Dünnpfiff am Nagel hängt – haben wir jedenfalls früher gesagt.
Eigentlich ist das kein Zeitgeist mehr, sondern der Ungeist vergangener Zeit.
Ich lernte heute, daß auch das Stuttgarter Musical „Eiskönigin“ keine Staatsknete erhält. Und schon beschweren sich die Mädels über die hohen Eintrittspreise (89-120).
Daß die auch nicht wirklich niedrigen, aber breiter gespreizten Preise (8-115) im Staatstheater durch absurd hohe Steuern und Abgaben gepampert werden – darauf kommen sie nicht, die restdeutschen PISA-Genies und Wähler.
NB: Im Musical sind (soweit ich sehe) keine Neger! Wahnsinn! Im grünen Stuttgart.
Ich war ’95 schon in Bochum im „Starlight-Express“ – und das läuft immer noch.
Ansonsten ist Musical eine Kategorie für mich, die sich beizeiten erledigt hatte – immer der gleiche musikalische Duktus, die Texte nach dem Motto ‚reim dich oder ich fress dich‘ – ist halt so’n Frauending.
In der Flora in Hamburg bin ich beim Phantom der Oper aufgewacht, als der Kronleuchter über der Bühne planmäßig runterfiel. Dafür war’s auf der Reeperbahn hinterher deutlich interessanter – jedenfalls für mich.
Bestimmt haben die grünen Wiederbetätiger schon irgendwo ihre „Gottbegnadetenliste 2.0“, besonders für dilettierende Schriftsteller. Es gilt nach wie vor: Steuern sparen, das Biest aushungern!
So lange nicht jedes deutsche Theater mit einer Wärmepumpe beheizt wird werde ich jede Kultur boykottieren. Schließlich will ich nicht schuld sein daran, dass wir das 1,5 Grad Ziel verfehlen…..prust, kicher….