Na, dann siegt mal schön – mein Sudelbuch im Oktober 2024
Gastbeitrag von Helmut Roewer
Während die USA sich mit Trippelschritten aus der Ukraine verdrücken, versuchen sich die diversen
Kontrahenten im Nahen und Mittleren Osten in der Kunst, mit einer brennenden Kerze in ein
Pulverfass zu spähen.
Erster Oktober 2024
In der Mainstream-Presse der USA tauchen Zweifel auf, ob die schrankenlose Unterstützung des
Ukraine-Kriegs ungemütlich wird. Die New York Times beruft sich auf US-Geheimdienstkreise, die
analysiert haben wollen, dass das Verschießen von US-Raketen nach Russland hinein, prompt zu
asymmetrischen russischen Reaktionen führen werde, so zu Anschlägen der GRU auf US
Einrichtungen zumindest in Europa, womöglich aber auch in den USA selbst.
Zweifel (2) bleiben, wer in den Washington das Sagen hat. Kommentatoren sprechen von einem
Dissens zwischen State Departement und Pentagon. Denke mal, das ist Wunschdenken.
Rumgesprochen hat sich allerdings, dass die Waffenarsenale sich bedenklich gelehrt haben. Kann
man füllen, aber nicht sofort.
Auf der Überholspur: Annalena Bb. hat ausgerechnet, dass Kiew ziemlich dicht vor der Haustür liegt,
gerade mal sieben Autostunden von ihrem Wohnort Potsdam entfernt. Macht 1400 km durch 7
Stunden = 200 km/h im Schnitt. Aber erst nach Einführung vom grünen Tempo 100 auf den
Autobahnen. (Ich muss schon jetzt sagen: Sie wird mir fehlen. Offenbar bin ich nicht der Einzige).
Mathematisches (2): Wg. der sinkenden Wählerzahlen soll das Kontingent der polizeilichen
Personenschützer erhöht werden. Unklar erscheint mir indessen, ob diese den Schwund ausgleichen
werden. Nicht, dass plötzlich einer von denen AfD wählt.
Zweiter Oktober 2024
Nur für die Chronik: Gestern begann nach tagelangem Raketen- und Drohnenbeschuss hinüber und
herüber an der Grenze zwischen Israel und Libanon der Einmarsch israelischer Truppen in den
Südlibanon.
Chronik (2): In der Nacht gab es angeblich einen massiven Raketenangriff aus dem Iran auf Israel, der
nach israelischen und US-amerikanischen Angaben abgewehrt wurde. In der Presse wurde das
übliche Bild von Leuchtspuren an einem nächtlichen Himmel gezeigt. Ob die Meldungen zutreffen,
lässt sich derzeit nicht sagen.
Chronik (3): In der Nacht fand das lange angekündigte Fernsehduell der Vize-Kandidaten Vance und
Walz statt. Was es brachte, ist erst nach ruhiger Auswertung bestenfalls zu erahnen. Das braucht
Zeit.
Chronik (4): Die Volksfront im Zwergstaat soll nach den gestrigen Worten des sog. Doktors Voigt aus
CDU, dem Wagenknecht-Baby und, weil so beim besten Willen keine Mehrheit rauskommt, aus der
nur noch rudimentär vorhandenen SPD bestehen. Na, denn, Genossen, hinein in die Morgenröte.
Fälscher-Kartell: Die Universität Chemnitz hat jetzt erst mal 5 Jahre Zeit, den Entzug des
Doktorgrades beim Parteifreund Voigt prüfend zu verzögern, dessen Doktor-Vater der Emeritus
Eckard Jesse ist. Auch die Trallala-Hochschule zu Berlin, die angeblich das Professoren
Schmuckelement an den Mann, den ich im Vorlesungsverzeichnis nicht finden kann, verteilte. Doch
merke: Auch die längste Bank ist irgendwo einmal zu Ende. Dann sitzen die Problem-Aussitzer mit
dem nackten Hintern in der Zugluft.
Dritter Oktober 2024
Soso, da hat doch kürzlich Robert Wünsch-dir-was Habeck im Wahlkampf in Dunkeldeutschland
Sahras Baby als vom bösen Putin zur Welt gebracht und genährt bezeichnet. Die Spätgebärende
wehrte sich gerichtlich und bekam jetzt recht. War wohl grad kein grüner Richter bei der Hand.
Der böse Putin (2): Jetzt ist auch die AfD erwacht, die vom grünen Hexenmeister ähnlich diffamiert
wurde. Dass die Blauen vor Gericht obsiegen werden, vermag ich nicht zu glauben. Schließlich
handelt es sich in diesem Fall um den Kampfgegenrechts.
Der böse Putin (3): Nun etwas ernstes, denn er hat angekündigt, dass die zum Jahresende
auslaufenden Gaslieferverträge via Ukraine nach Europa Ende des Jahres nicht nur auslaufen,
sondern auch nicht verlängert werden. Na, dann heizt mal schön.
Der böse Putin (4) sollte im Sommer 2024 durch den überraschenden ukrainischen Einmarsch in den
russischen Oblast Kursk gestürzt werden. Diese Zielsetzung und deren Planung kennen wir, nachdem
Unbekannte die einschlägigen Übungs-Unterlagen rausgelassen haben. Das ganze fand im Februar
2024 im Atlantic Coucil statt. Die eingeladenen US-Experten – u.a. zwei Ex-Botschafter aus Russland
und der Ukraine – sagten voraus, dass genau das, also der Sturz des russischen Herrschers, passieren
werde. Soviel zu der angeblichen Überraschung der US-Boys, als die Sache dann tatsächlich
losgetreten wurde. Nun gut, sie werden von der Größe der Schlappe, die man kassierte, überrascht
worden sein.
Vierter Oktober 2024
Ostfront: Die Russen nehmen das seit Wochen belagerte Ugledar ein.
Ostfront (2): Die Ukrainer beschießen das Kernkraftwerk von Kursk. Nehme an, dass sie im Auftrag
von DC handeln, weil die dortigen Kriegsherren wissen wollen, was eigentlich passiert, wenn sowas
passiert.
Ostfront (3)/Westfront: Der tatsächlich existente Chef von Blackrock, Larry Fink, reist aus den Staaten
nach Europa, um – wie die Gazetten schreiben – mit Macron und Habeck über Hochrüstung zu
plaudern. Kann man verstehen, denn dem armen Larry drohen in der Ukraine existenzielle Verluste.
Wie sagt man doch gleich auf neu-idiotisch? Da braucht es Waffen.
Fünfter Oktober 2024
Nachsinnen: Die Friedens-Demo vorgestern im Tiergarten zu Berlin brachte angeblich 40.000 Männer
und Frauen auf die Beine. Selbst wenn es nur die Hälfte gewesen sein sollte, war es ein seltsames
Mixtum aus kommunistischen Machtpolitikern und ehemaligen Grundsatz-Pazifisten. Ohne Sahra,
das Zugpferd, wären es vielleicht 400 gewesen. Man stelle sich vor, auch die AfD hätte aufgerufen,
dann wäre wenigstens der linke Gewalttäter-Mob auf der Straße gewesen. Doch es blieb friedlich
und die AfD fern.
Nachsinnen (2): Die Vize-Debatte in den USA zu Wochenbeginn scheint ein voller Erfolg von Vance
gewesen zu sein. Jetzt redet sich Mainstream damit raus, dass die Wähler ohnedies bereits zuvor
hinsichtlich ihrer Entscheidung entschlossen gewesen wären. Auch nicht schlecht.
Nachsinnen (3): Der triumphale Erfolg der US-israelischen Raketenabwehr vom Wochenbeginn war
offensichtlich eine Ente. Mindestens ein Luftwaffenstützpunkt wurde schwer beschädigt und ein
zweiter mit unbekanntem Ergebnis getroffen. Bleibt die Frage: War’s das, oder kommt da noch was?
Anders ausgedrückt: Konnten die Iraner es nicht besser respektive schlimmer, oder wollten sie es
nicht?
Nachsinnen (4): Die Nachkriegs-Nahost-Strategie der USA geht vor unseren Augen in die Binsen.
Obwohl die ganze Region vom Mittelmeer bis zum Persischen Golf von der US-Navy dicht umstellt ist,
trifft sich der saudische Außenminister mit den Führern des Iran, um die alten Differenzen zu
beenden. Bleibt den US-Boys nach dem Abgang von Saudi-Arabien nur noch Israel.
Nachsinnen (5): Die pompösen Schlagzeilen über den Einmarsch der israelischen Armee in den
Südlibanon verdecken die geographische Realität. Es handelt sich um einen winzigen
Geländeabschnitt. Auch hier stellt sich die Frage: Können die nicht, oder wollen sie nicht?
Nachsinnen (6): Das Nahost-Problem ist schon deswegen nicht auf die Region zu beschränken, weil
die Länder des Wertewestens ein bedeutendes islamisches Gewaltpotential in ihren Grenzen
beherbergen, das leicht gegen die Wirte zu mobilisieren ist.
Nachsinnen (7): Von den wieder und wieder erscheinenden hageldichten Lageanalysen aus der
vergangenen Woche ist nur die von Egon W. Kreutzer „Schauen Sie nicht länger weg“ so, dass ich sie
verbissen lese: https://egon-w-kreutzer.de/schauen-sie-nicht-laenger-weg. Die Leute, die diesen
wirtschaftlichen Selbstmord unseres Volkes weiterbetreiben, müssen dringlich entfernt werden.
Neunter Oktober 2024
Er kommt nicht, vielleicht sogar nie mehr. Joe, der Führer der Freien Welt, jedenfalls nicht ins
amerikanisierte Ramstein in drei Tagen. Da muss jetzt der große Häuptling aus dem Pentagon den
Deutschen zurufen: „Hannemann, geh du voran. Du musst Blackrock und Konsorten in deren
ukrainischer Kolonie zum Durchbruch verhelfen.“ Doch durchbrechen tut zur Zeit nur einer: der böse
Russe. Die Bilder aus dem Kriegsgebiet sind grauenhaft, denn die Russen setzen schreckliche Waffen
ein. Die Ukrainer, jedenfalls die Männer, die man dazu gemacht hat, stimmen derzeit mit den Füßen
ab. Auch und gerade diejenigen von ihnen, die eine Uniform tragen oder tragen sollten. Darüber lese
ich bei Mainstream nichts oder nur zusammengestümperte Fake-News sog. Experten.
Fake News (2): Wenn die Epoch Times (deutsche Ausgabe) heute verbreitet, dass die AfD das sog.
Abschiebelied – von dessen Existenz ich bis zu diesem Augenblick nichts ahnte – nicht mehr singen
oder sonst verbreiten dürfe, so handelt es sich um klassisches Framing, das die Zeitung gegenüber
der AfD seit Monaten betreibt. Die Überschrift suggeriert ein Strafverfahren, es handelt sich aber um
eine zivilrechtliche Selbstverpflichtung auf Unterlassung. Dem kann bestenfalls ein behauptete
zivilrechtliches Unterlassungsverlangen eines Dritten zugrunde liegen. Ich tippe auf eine angebliche
oder tatsächliche Urheberrechtsverletzung. Mag sein, zu recht. Vor einer der nach Eigenangaben der
Wahrheit verpflichteten Zeitung hätte ich erwartet, dass dies klargestellt wird, doch dann fehlt der
Schlagzeile die behauptete Brisanz, denn wo wäre die bei: Existenter Schlager ohne Erlaubnis von
AfD-Jugend umgetextet. Stattdessen übernimmt man ungeprüft, wie ich annehmen muss, den dpa
Text. Dafür habe ich die Zeitung nicht abonniert.
Zehnter Oktober 2024
Samantha Powers, die Chefin von USAID – das ist die für Systemstürze zuständige Behörde am Zügel
des State Departments –, ist in Kiew eingetrudelt. Sie will, so sagt sie, daselbst investieren. Soso. Dass
im jetzt kommenden Winter ein Energiedesaster auf dem Fahrplan des Mündels steht, das hat sich
auch bis Washington DC rumgesprochen. Wenn’s dort dunkel und kalt wird, kriegt man nicht einmal
mehr die Siegesmeldungen an den Mann.
Siegesmeldungen (2): Der Herr Müller – für sein Aussehen wie ein Hallodri kann er nichts – ist der
Chef der Bundesnetzagentur, ein Multifunktionsjob der grünen Diktatur, wie man jetzt erkennen
kann. Zum Jahresbeginn 2022 nahm ist ihn zum ersten Mal zur Kenntnis, als er verkündete, Nord
Stream 2 sei nicht genehmigungsfähig. Das war eine grobe Täuschung des Publikums, denn seine
Worte sollten verkleistern, dass man die Genehmigung nicht erteilen wollte. Aus ideologischen
Gründen und als Unterwerfungserklärung gegenüber DC. Jetzt nutzt er seine Befugnis zur technisch
wirtschaftlichen Regulierung des Internets für die Errichtung einer zentralen Zensurbehörde. Aber
das Zensurverbot nach Artikel 5 des Grundgesetzes? Wir wollen doch jetzt nicht albern werden. Geht
doch, also wachen wir das. Einfache Regel und ziemlich wirksam. Die Wohlmeinenden lamentieren
von der Gefahr für den Rechtsstaat, so als ob den noch gäbe.
Elfter Oktober 2024
In den USA verwüsteten in den letzten Tagen zwei Hurrikane weite Küstenstriche im Südosten und
brachten Sturmschäden und Überflutungen bis weit ins Land hinein. Die Zahl der Toten ist nach wie
vor unklar. Der Innenminister erklärt bedauernd, dass die Katastrophenbehörde FEMA kein Geld
mehr habe, um wirksam zu helfen. Im amerikanischen Internet machen wütende Kommentare die
Runde, dass deren riesiges Budget in den letzten Jahren für die Emigrantenversorgung verbraten
worden sei. Ich nehme an, dass der Volkszorn sich auf Joe und Kamela konzentriert, was wahrlich
kein Plus bei den anstehenden Wahlen sein kann. Mainstream dortzulande übt sich wie gewohnt in
Ablenkungsmanövern. Zeigt Kamela unter Reichen und Schönen. Ob hierdurch der gesunde
Menschenverstand überwunden werden kann, muss sich erst noch zeigen. Der Kandidatin fehlen
offenbar zwei in den Staaten besonders geschätzte Eigenschaften: Mitleid und Hilfsbereitschaft.
Zwölfter Oktober 2024
Mein Reiserechner hat noch immer einen untilgbaren Link zur FAZ, den ich – unterwegs – alle drei
Tage anklicke. Soviel Maso muss sein. So erfahre ich vor der Bezahlschranke, dass der Suhrkamp
Verlag an einen Hamburger Grundstücks-Menschen verhökert wurde. Für die Details Geld
auszugeben, hindert mich ein sonst wenig ausgeprägter Geiz. Der flüstert mir ins Ohr: Du hast vor
Jahren die grün gewordene FAZ gekündigt. Dass sie jetzt noch schlimmer geworden ist, erfährst du,
auch ohne Geld rauszuschmeißen. Und Suhrkamp? Was interessiert mich der? Der einzige lebende
Autor von denen, den ich kenne und schätze, ist Tellkamp. Ob’s den tangiert, jetzt Accessoire eines
Immobiliengeschäfts geworden zu sein? Vermutlich wird’s den ebensowenig jucken wie mich, als ich
vor Jahren von einem Groschenheft-Verlag großzügig bemessene Tantiemen für ein dickes Sachbuch
bezog.
Dreizehnter Oktober 2024
Gesichert rechtswidrig: Da darf, so will es das Landgericht Berlin, der Bundestagsabgeordnete
Brandtner eine Journalistin der Illustrierten Der Spiegel nicht als Faschistin bezeichnen. Wurde
hierüber Beweis erhoben, ob sie’s sei? Nein, nicht nötig, denn die Bezeichnung sei beleidigend, weil
der Begriff herabwürdigend wäre. Jetzt soll auch noch der Staatsanwalt ran. Der Bundestag hat’s
gestern beschlossen.
Gesichert rechtswidrig (2): Da ich den Spiegel nicht lese, kann ich nicht sagen, ob die beleidigte Dame
sich Brandtners Verdikt hart erarbeitet hat, etwa indem sie ihn und seinesgleichen als Faschisten
oder Nazi oder Rechtsextremisten bezeichnet hat. Wie gesagt, ich weiß es nicht. Kann mir aber nicht
vorstellen, dass dies nicht von der Meinungsfreiheit oder Pressefreiheit oder sonst einer Freiheit
gedeckt wäre.
Gesichert utopisch: Da trafen sich gestern die kleinen Männer aus Kiew und Berlin, um den
Siegesplan des kleinen Herrn Wlod in Sack und Tüten zu bringen. Der Herr Scholz tat Waffen und
Munition hinein. Nun siegt mal schön, könnte er dem Besucher ins Ohr gesagt haben, der seinerseits
öffentlich machte, dass der Krieg im kommenden Jahr zu Ende sei. So sein Plan. Vermutlich hat er da
was verwechselt, denn das Ende bezieht sich bestenfalls auf die Amtszeit des Gesprächspartners,
zumal die eigene bereits im Mai abgelaufen ist. Ich warte nur noch auf den unausweichlichen
Umsturz am Dnjepr.
Nach den Berliner Richtern sind jetzt auch die aus Bayern in der Spur – der des Antifaschismus. Eine
Spiegel-Journalistin als Faschistin zu bezeichnen, ist strafbar (Berlin), die Grünen als faschistisch, das
ist strafbar (Bayern), einen Höcke als Faschisten (sonstwo), das ist erlaubte Meinungsäußerung. Man
merkt den Zweck, und man ist verstimmt.
Faschist (2): Es ist vergebene Liebesmüh, an Definitionen zu basteln, was denn den Faschismus, den
echten, real existierenden ausgemacht hatte, und wie diejenigen, die man zu beschimpfen trachtet,
dem ähneln. Umberto Eco, der Literatenstar, tat es, eine Handvoll Historiker taten es auch, nur
schwerer verständlich und fürs Publikum ungeeignet. Dieses Elitedenken, Neusprache-schöpfende,
Massen-lenkende, grundlegend Intolerante. Es ist, wie gesagt, vergeblich, denn die beleidigende
Bezeichnung als faschistisch ist gegenüber den Angehörigen der sog. Eliten nicht erlaubt, bei denen,
die nicht dazugehören hingegen geboten. So einfach liegen die Dinge in Unsererdemokratie. Nicht
dass mir jetzt ein Ewiggestriger mit dem Grundgesetz angelatscht kommt – Faschist !
Faschist (3): Auf keinen Fall ein solcher ist der polnische Donald, nur weil er den Rundfunk und die
Gerichtsorgane gesäubert hat und jetzt das Asylrecht für Polen aufheben will, wie er sagt: partiell
und vorübergehend. – Gebt mit vier Jahre Zeit, nein Quatsch, das war ein anderer.
Vierzehnter Oktober 2024
Der Land-gegen-Frieden-Deal, auf den sich der Wertewesten bezüglich des Ukraine-Kriegs jetzt
offenbar verständigen will, hat einen Haken: Die Russen sehen keinen Anlass, sich darauf
einzulassen, denn was der Westen territorial anbieten will, haben sie ohnedies, und da das Angebot
nur vorläufig sein soll, ist es kaum ernst zu nehmen.
Ostfront (2): Derweil bietet Selenskyj bei seiner gegenwärtigen Europa-Tournee sein Land als
Standort für westliche Waffenschmieden an. Diese hören solche Schalmeien-Klänge gerne, denn
irgendwo im rechtsfreien Raum zu produzieren, ist er Traum eines jeden Revolverdrehers. Vor
Monaten schon hörte ich die Bereitschafts-Fanfaren aus der Firma Rheinmetall. Den neuen
Kampfpanzer Panther wolle man daselbst in riesigen Stückzahlen produzieren. Meine Vermutung:
Ohne Stahl und vor allem ohne Energie wird’s kaum funktionieren. Der kommende Winter wird die
Weichen stellen.
Ostfront (3): Die ukrainische Militärführung hält strikt an der verfehlten Verteidigungsstrategie des
Kampfes bis zum letzten Mann fest. Eine sog. Festungsstadt nach der anderen geht so unter
schrecklichen Verlusten verloren. Jetzt wenden die Russen dieselbe Einschnürungstaktik auch bei den
in den russischen Oblast Kursk eingedrungenen Ukrainern an. Man kann anhand der gemeldeten
Ortsnamen nachvollziehen, wie sie den Sack zuschnüren.
Ostfront (4) Den Internet-Filmschnipseln entnehme ich Hinweise auf Meutereien in der ukrainischen
Armee. Sie sind meist verborgen in Nachrichten, dass bestimmte Truppenteile oder sogar ganze
Verbände nicht zur Ablösung an der Front erscheinen. Hierfür gibt es nur zwei alternative
Erklärungen: Zerstörte Transportwege oder aber Meuterei. Auch ist der Verdacht naheliegend, dass
Verbände nur noch auf dem Papier bestehen. Das ähnelt der 1945er Situation der deutschen
Wehrmacht: Der Führer verschob Divisionen auf der Lagekarte, von denen es nur noch die Nummer
gab.
Naher Osten: Der Drohnen- und Raketenbeschuss Israels aus Richtung Norden geht weiter. Ein Teil
der abgefeuerten Geschosse erreicht offenbar ihr Ziel. Die angekündigte Ausrottung der Hisbollah
hat ganz offensichtlich (noch) nicht zum Erfolg geführt. Die Lage bei den Konfliktparteien, besonders
dem Iran, bleibt unklar.
Naher Osten (2): Die bedrohliche Konzentration von US-Streitkräften zeigt, wo die USA zur Zeit ihren
kriegerischen Schwerpunkt sehen. Jedenfalls ist es nicht mehr die Ukraine. Wer das
Nachfolgekommando an der Ostfront kräftemäßig übernehmen wird, ist unklar: Scholz will und kann
es nicht, und Starmer kann es nicht, obwohl er jeden Tag kriegerische Reden führt. Fazit: Linke an der
Macht haben mit Frieden schaffen nichts am Hut.
Fünfzehnter Oktober 2024
Fremde Federn: Nun hat Plagiatsjäger Weber auch die stets froh lachende Kamela beim Wickel. Hat,
so sagte er, nur angeblich ein Buch geschrieben, aber in Wirklichkeit bei Martin Luther King und
anderen geklaut. Zweifle, ob ihr Attacken dieser Art am Zeuge flicken können. Amerika ist weit.
Hübscher Nebeneffekt: Das geistige Piratentum unserer Politheroen wird allmählich zum allgemein
geduldeten Zubehör. Die Leute sagen: Na und? Nächste Stufe: Die Akademien der sog. Parteien
Stiftungen werden den Doktor cop. verleihen. Super-Mario hier im Ländchen kann aufatmen.
Gewöhnung (2): Da haben gestern die Fürsten der Geheimen im Bundestag Rede und Antwort
gestanden. Es wurde das Übliche beschworen, was Unseredemokratie bedroht: Der böse Putin, der
verderbliche Tino und seine tückische Co-Pilotin Alice, naja, auch ein bisschen – in missverstandenen
Einzelfällen – Allah.
Gewöhnung (2) und unübersehbar: Das Gesicht des Mannes aus Köln wächst bedrohlich zu. Was
macht er falsch, wenn er sonst alles richtig macht? Schon Caesar soll gesagt haben: Lasst dicke
Männer um mich sein. Aber wo wäre Caesar?
Gewöhnung (3): Dass die WHO Jahrestreffen veranstaltet, ist nicht neu. Was sie dort bereden und
beschließen, muss man nicht wissen. Es genügt, das gestrige Abschlussfoto dieser Gruseltruppe zu
betrachten. Der einzige, der grinst, ist der Gastgeber, der heißt Scholz. Alle anderen sind zum
Fürchten: Tedros, der Chef, und Billy, der unheimliche Chef, vor allen Dingen. Verkniffene Gesichter –
bedrohlich. Diese Typen sind eine echte Gefahr für „die Menschen“.
Gewöhnung (4): Israelische Panzer beschießen UNO-Friedenstruppen wg. Hisbollah-Nähe im
Südlibanon. Reaktion? Keine.
Sechzehnter Oktober 2024
Wir sind ein reiches Land: Deutschland gibt den größten Batzen zur Weiterführung von Bill Gates
Weltstaat WHO. Es sind die Kräfte der Selbstzerstörung, die ohne Scham so handeln.
Ohne Scham (2): Es sind, so ist der Staatsschutz zur Auffassung gekommen, diejenigen Bundestags
Abgeordneten gesondert schützenswert, die sich zum Gruppenantrag zusammengefunden haben,
ein AfD-Verbot in die Wege zu leiten. Blogger, die eine Liste dieser halb-anonymen Helden
veröffentlichen, bekommen Polizeibesuch. Hierfür hat man vor einigen Jahren das Phantom der
Gefährderansprache ersonnen. Die Rechtsgrundlage dieses Eingriffs in die Bürgerrechte: keine.
Merke: Dein Abgeordneter, das unbekannte Wesen, er übt Macht aus im eigenen Namen, und der ist
schützenswert. An der Spitze der Unseredemokratie-Schützer ein gewisser Wanderwitz von der CDU.
Sein Direktmandat hatte er an den AfD-Konkurrenten verloren. Ach so. Auch seinen Parteifreund,
den Obristen Kiesewetter, will ich hier gerne nennen. Das ist der Mann, der unter Waffen gen
Russland reiten will. Da ist die AfD im Wege. Nicht nur da.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: „Neue EU-Richtlinie: Startrampe muss an der Rakete bleiben“,
und „Claudia Roth möchte nicht auf die Rolle der komischen Alten festgelegt werden“. Beides aus der
Zellerzeitung von heute Nacht.
Siebzehnter Oktober 2024
Selenskyj hat gestern in der Zentralrada in Kiew den lange beschworenen Siegesplan zum Teil
öffentlich gemacht. Um nicht missverstanden zu werden: Dieses ist ein Sieges- und keineswegs ein
Friedensplan. Er soll mit einer zweiten Friedenskonferenz westlicher Partner durchgesetzt werden.
Von den Russen ist nicht weiter die Rede. Halten wir das mal im Hinterkopf, bevor wir betrachten,
was angestrebt wird: (1) Der Krieg wird 2025 (siegreich) zu Ende gehen. (2) Der Waffen- und
Finanznachschub aus dem Westen wird gesichert. (3) Im Gegenzug werden Rohstoffvorkommen und
Industrieanlagen in einem geheim gehaltenen Unterplan verwertet. (4) Der für wahrscheinlich
gehaltene Abzug der US-Amerikaner aus Europa wird dadurch kompensiert, dass ukrainische
Truppen in deren Positionen einrücken (jaja, ganz richtig gelesen).
Siegesplan (2): Es fällt nicht leicht, die Vorschläge ernst zu nehmen. Sie klingen so, als würde hier ein
strahlender militärischer Sieger Brosamen an die Alliierten verteilen, indem er ihnen Bodenschätze
und militärische Hilfe anbietet. Die Ukrainer als Schutztruppen im westlichen Europa? Das klingt wie
ein schlechter Scherz, zumal es eine ernst zu nehmende ukrainische Armee derzeit nicht mehr gibt.
Wovon also redet dieser Mann? Ist er irre, oder sucht er verzweifelt nach einer Möglichkeit, die
europäischen Nato-Staaten in den Krieg mit Russland hineinzuziehen? Ich vermute, es ist dieses, und
das ist nicht gerade neu.
Siegesplan (3): Dass Trump & Co dergleichen mit einigem Behagen betrachten werden, das kann ich
mir vorstellen, aber was sagt Russland? So zu tun, als sei es bereits von der Platte geputzt, das ist
Weltfremdheit bis zum absoluten Irresein. So einen Planer kann man nur auf Abstand halten und
abwarten, bis Russland den Schlussstrich zieht. Wo dieser verlaufen wird, ist derzeit weniger klar, als
noch vor zwei Jahren. Es läuft Tag für Tag mehr in Richtung Dnjepr-Linie. Und was mit Odessa wird,
das weiß derzeit kein Mensch, wenn er nur fünf Minuten lang mit Abstand auf die Lagekarte sieht.
Achtzehnter Oktober 2024
Was jeder wissen konnte, wenn er nur wollte, kommt Stück um Stück ans Licht. So habe ich bereits
Ende September 2022 vertreten, dass es für die Zerstörung der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2
nur einen Täter geben könne: das US-amerikanische Militärestablishment. Jetzt wird öffentlich, was
ich vor vier Wochen auf Bornholm zu hören kriegte: Der Hafenmeister von Christiansø, John Anker
Nielsen, spricht aus, was er aus eigenem Erleben weiß, dass nämlich das US-amerikanische
Sabotageschiff USS Kearsarge kurz vor den Explosionen vor Ort war, wo es seine
Navigationseinrichtungen abschaltete, und dass zudem US-amerikanische Seestreitkräfte den Dänen
mit Gewaltandrohung vom Tatort verscheuchten.
Nord Stream (2): Die USS Kearsarge ist eine schwimmende Sabotagefestung, bestückt mit Flugzeugen
und unbemannten U-Booten. Empfehle den US-deutschen Märchenerzählern von der ukrainischen
Segelyacht, welche angeblich den Angriff fuhr, mal einen Blick auf diesen Koloss aus Stahl zu werfen,
damit sie eine Ahnung von der Kriegs-Realität des US-Angriffs auf das deutsch-russische Energie
Projekt bekommen.
Nord Stream (3): Stattdessen treffen sich Täter und Gemaßregelter, so als wäre nichts geschehen,
vorgestern in Washington DC und übermorgen in Berlin. Besser lässt sich das Verhältnis von oben
und unten nicht inszenieren. Bei Biden weiß man nicht, ob er noch weiß, welche Macht er
repräsentiert, bei Scholz sind ebenfalls böse Zweifel angebracht. Da lob ich mir den kleinen Mann aus
Kiew, er ist zwar diesmal nicht in Berlin dabei, droht aber von Brüssel aus mit der Fertigstellung der
Atombombe, um…? Ja, um sie einzusetzen. Was wohl sonst? Bei ihm sind an seiner
Zurechnungsfähigkeit keine Zweifel mehr angebracht. – A.H. ließ im März 1945 eine erste schmutzige
Bombe auf dem Übungsplatz im thüringischen Ohrdruff testen. Man war fast soweit. In dem Fall
hatten die Deutschen Glück, dass die Rote Armee Berlin besetzte, bevor die USA das Manhattan
Projekt (sprich die ersten fertigen Atombomben) in Deutschland anwenden konnten. Sie hätten das,
wie man aus den Äußerungen von Oppenheimer weiß, gerne getan.
Neunzehnter Oktober 2024
Zum Schreien komisch: Joe erhält gestern in Berlin die Sonderstufe zum Großkreuz des
Verdienstordens der Republik. Leserkommentar im Internet: …weil er Deutschland vom russischen
Gas befreit hat.
Zum Schreien komisch (2): Die Presse berichtet, Doktor Supermario habe im Zusammenhang mit dem
Schmieden einer schwarz-kommunistischen Regierung im hiesigen Ländchen vom Wählerauftrag
gesprochen. Die einschlägige marxistische Dialektik jedenfalls benutzt er bereits.
Zum Schreien komisch (3): Die Spanisch-Lektion bei Pons belehrt mich über das Vokabular zum
Klimawandel. Ich kann mir nichts Dringlicheres vorstellen, wenn ich mit den Anforderungen des
täglichen Lebens kämpfe, zum Beispiel dieser hier: Carmen de la Madura Sanchez beugt sich beim
Hervorholen des Baren tief unten aus dem Tresen zwischen uns so weit vor, dass ich den nahezu
freigelegten Oberbau jenseits der vorher denselben bedeckenden Bluse mit Freude betrachten kann.
Als sie wieder hochkommt, fixiert sie meine Augen, ob ich ihr auch die notwendige Bewunderung
zuteil werden lasse. Ich tu’s. So habe ich mich ganz natürlich und zudem landestypisch verhalten,
denn ihrer Schönheit Tribut zu zollen, löst bei der hispanischen Evatochter ein Lächeln aus. Mehr ist
nicht, schon weil mein Spanisch keine erlaubte elegante Wendung kennt, und mein Radebrechen
über den Klimawandel sicher missverstanden werden würde.
Einundzwanzigster Oktober 2024
Kaum hat die schöne Frau die deutsche Parteienlandschaft revolutioniert, wird sie mit ihrer Realität
konfrontiert. Solange es nichts kostete, konnte sie in den Mainstreammedien fordern, mit Russland
in Frieden zu leben. Jetzt, wo sie bei den Koalitionsgesprächen hier im Ländchen darauf beharrt, wird
sie für den politmedialen Komplex zum Ärgernis. Ihre Formel, Doktor Supermario müsse sich von den
Merz’schen Kriegsfanfaren distanzieren, wird dazu führen, dass ihre Statthalterin in Erfurt sich von
ihr distanziert und die Medien ihr den Ton abdrehen. Nicht abrupt, aber deutlich. Vom BSW wird nur
die Abkürzung bleiben, ohne dass sich jemand erinnert, was die Buchstaben bedeuten.
Friedensfrauen (2): Anne Applebaum, die US-Amerikanerin, wird mit dem Friedenspreis des
deutschen Buchhandels behängt. Ich mute mir die Details nicht zu, mit genügt, dass sie die
Deutschen zum Waffenliefern in die Ukraine auffordert. Hübsch auch, ein Foto von ihr zusammen mit
ihrem erfreuten Ehemann zu betrachten. Der heißt Sikorski und ist der polnische Außenminister, der
Ende September 2022 das große und gute Amerika öffentlich beglückwünschte, Nord Stream 1 und 2
zerstört zu haben. Mehr muss man dazu nicht wissen.
Zweiundzwanzigster Oktober 2024
Illusionen: Der angebliche Abstimmungssieg der EU-Befürworter in Moldawien regt niemanden
hierzulande ernsthaft auf. Selbst wenn die gemeldeten fifty-fifty Ergebnisse stimmen sollten, wofür
es keinen gescheiten Anhaltspunkt gibt, bleibt das Resultat, dass hier mit der Brechstange das
nächste Krisengebiet installiert werden soll. Danach stehen dann die angrenzenden Oblaste der
westlichen Ukraine auf dem Programm der Erweiterer-Mafia. Bei Odessa wird es Streit mit Russland
geben – garantiert.
Dreiundzwanzigster Oktober 2024
Auch in Österreich wird es jetzt als Sieg der Demokratie gefeiert, wenn die Wahlverlierer sich zu
Regierungskoalitionen zusammentun. Man gewöhnt sich daran, denn das ist der strategische Sinn
dieses Vorgehens: Es sollen die Leute auf lange Sicht vom Wählen abgehalten werden, weil sie
bemerken, dass ihre Stimmabgabe mit dem Ziel, einen Wechsel herbeizuführen, sinnlos ist.
Sieg (2): So gesehen ist es widersinnig, noch zwischen Konservativen und anderen zu unterscheiden.
Was früher die Konservativen waren, sind heute die Sesshaften, und die sind wahrlich nicht nur die
Ex-Konservativen, sondern auch die Etikett-Fortschrittler. Sie wollen alles bewahrt wissen, vor allem
ihre Pfründen. Da ist jeder Wechsel bedrohlich.
Sieg (3) über Russland: Weil die jetzigen Regierenden in D einen solchen auf ihrem Schirm haben,
halten sie es für vertretbar, durch die Einrichtung eines Nato-Kommando-Zentrums in Rostock klar
gegen die völkerrechtlich verbindliche Regelung des Zwei-plus-vier-Vertrages von 1990 zu verstoßen,
der Nato-Verbände und Einrichtungen auf dem Gebiet der Ex-DDR expressis verbis ausschließt.
Versucht man, diese abenteuerlich anmutende Aktion von außen zu betrachten, so gibt es nur einen
der seinerzeitigen Vertragspartner, den das freut, nämlich die USA, die den nächsten Schritt
unternommen haben, um Deutschlands Schieflage zu verschlimmern.
Sieg (4): Die Einbestellung des deutschen Botschafters ins Moskauer Außenministerium folgte
gestern prompt. Man kann nur hoffen, dass der für seine große Schnauze bekannte deutsche
Vertreter dieselbe in Zaum hält, aber sicher bin ich mir nicht. Man arbeitet mit aller Konsequenz
daran, das bislang immer noch zum Ausdruck kommende Wohlwollen der Russen gegenüber
Deutschland zu torpedieren. Die so Handelnden sind keine Vertreter deutscher Interessen, sondern
sie agieren und agitieren wie fremdgesteuerte Hasardeure.
Vierundzwanzigster Oktober 2024
Ablenkungsmanöver: Es wäre falsch anzunehmen, dass Blödsinn nicht mehr gesteigert werden
könne, nur weil der gesunde Menschenverstand sich dagegen wehrt. Der Robert kann’s jedenfalls
mühelos, nachdem selbst seine Begleitpresse mitgekriegt hat, dass Firmenpleiten wie ein Lauffeuer
durchs Land rasen. Er will jedem Inverstor 10 Prozent aus der Steuerkasse schenken – jedenfalls das
Geld, das dort nicht drin ist. Ermächtigung im Haushaltsgesetz? Schnickschnack, es geht auch ohne.
Furcht vor dem Staatsanwalt wg. Haushaltsuntreue? Wir wollen doch nicht albern werden.
Ablenkungsmanöver (2): Während in Russland die potentesten Wirtschaftslokomotiven außerhalb
des Fahrplans des vormaligen Dollar-Imperiums zum BRICS-Treffen angereist sind und dort
Vereinbarungen treffen, die den Wertewesten nicht freuen können, verkünden dessen Führer, wie
empört sie sind, dass Nordkorea sich am Krieg in der Ukraine auf Seiten des bösen Putin beteilige.
Nicht nur wissen wir nicht, ob das überhaupt stimmt, noch warum der Kleine Dicke das, falls er es
wirklich tut, nicht darf. Gehorsam bestellt das AA den Geschäftsträger des Tunichtguts ein. Was mag
man dem sagen? Das hätte ich gern mal gehört. Einfach so. Vielleicht das hier: Our outer ministress
will that not because she comes from the peoples law.
Fünfundzwanzigster Oktober 2024
Merkwürdige Wiederholung: Pünktlich zum Sonnenaufgang verschwinden die nächtlichen Gedanken.
Vor allem die schwärzesten. Ich halte die Nase in den Wind, der nach Salz schmeckt. Im Hintergrund
randaliert der Ozean, der die Maßstäbe der eigenen Existenz nach unten korrigiert. Derartig auf dem
Fußboden zurück, knurrt mein Magen. Ich freue mich auf den neuen Tag, stelle fest, dass nichts von
Belang zu notieren ist und schreibe das auf.
Wirksam gegen Geldwäsche: Banknoten auf Seidenpapier und Münzen aus gepresstem Brausepulver.
Zusätzlich für Euros: Die Scheine lassen sich nicht aus dem Portemonnaie entfernen.
Wirksam zur Reduzierung der Passagierflüge: Weglassen der Bestuhlung und demokratische
Bestimmung der Flugziele. Auch sinnvoll: Verlosung von Flug- und Pilotenlizenzen.
Sechsundzwanzigster Oktober 2024
Wie sich die Bilder gleichen. Im ausgehenden Mittelalter bis in die Neuzeit des 18. Jahrhunderts
hinein bemühten sich die Denker um die gebetsmühlenhafte Betonung, dass an der Herrschaft
Gottes nicht gezweifelt werden könne. Genauer hätten sie formulieren müssen, dass hieran nicht
gezweifelt werden dürfe, doch wussten sie nur zu genau, dass diese Klarstellung bereits der
unwiderlegbare Beweis der Ketzerei sei. Auch wussten sie, dass ihnen in diesem Falle der physische
Tod drohte. Die Rituale sind geblieben, auch wenn der Gegenstand der Anbetung sich geändert hat.
Gott musste der Demokratie weichen.
Demokratie (2): Das Wort als solches bedeutet heutzutage nichts annähernd Allgemeinverbindliches.
Man muss also oft einen weiten Umweg machen, um feststellen zu können, wovon die Leute
eigentlich reden. Fazit: Der Zyniker palavert mit großer Geste mit, ohne sich auch nur vage festlegen
zu müssen. Anders ausgedrückt: Er schwimmt mit.
Siebenundzwanzigster Oktober 2024
Man kann es mit Genuss beobachten, wie Spötter die Neuwörter von Mainstream zweckentfremden,
anstatt sie gehorsam im Dienste ihrer Fronherrn nachzuplappern. Jüngstes Beispiel ist „unsere
Demokratie“, was derzeit ein unentbehrliches Modewort ist, um die AfD und deren
Geistesverwandten aus dem demokratischen Prozess auszugrenzen. Die Schriftform bietet eine
willkommene Möglichkeit, diese Wortschöpfung ad absurdum zu führen. Schreibe
Unseredemokratie, und jeder nur halbwegs Informierte wird seine Freude daran haben.
Unseredemokratie (2): Von Bücherverbrennung redet heute kein Mensch mehr, wir sind längst ins
Zeitalter der Löschung des Unerwünschten eingetreten. Indessen: Es ist der Zeitpunkt nicht mehr
allzu fern, dass Bücher wg. ihrer vergessen geglaubten Inhalte eine begehrte Rarität geworden sein
werden. Unsere Regulatoren ahnen dies. Deswegen haben sie den Kampf gegen das Buch
aufgenommen. Sie dekretieren, dass das Buchpapier nicht mehr aus schützenswerten
Baumbeständen stammen darf und legen den Herstellern die Nachweispflicht auf. Das ist – man mag
es für eine gebetsmühlenartige Wiederholung halten – eine Verdrehung des freiheitlichen
Rechtsstaats in sein Gegenteil. Es wacht nicht die Obrigkeit über das Wohlverhalten des mitunter
frevelnden Bürgers, sondern dieser muss als Bittsteller das Wohlwollen seines Vormunds vorab
erbetteln.
Achtundzwanzigster Oktober 2024
Da hat doch die Fraktion – Sie wissen schon welche – hier im Ländchen den Vorsitzenden und den
Beisitzer des Verfassungsgerichts wg. Rechtsbeugung angezeigt, weil die Richterbank im Verfahren
der CDU-Fraktion gegen den Alterspräsidenten des Landtages offensichtlich unzulässig besetzt war.
Die Anzeigeerstatter wiesen mit gutem Grund darauf hin, dass erst im vergangenen Sommer hiesigen
Ortes eine Richterin wg. Rechtsbeugung verurteilt wurde, weil sie, obschon mit einer der
Prozessparteien aufs engste verbandelt, keinen Anlass gesehen hatte, sich aus dem Verfahren wg.
ihrer, wie der Jurist sagt, Befangenheit zurückzuziehen. – Wie das Verfahren ausgehen wird? Gar
nicht. Dafür wird die Staatsanwaltschaft von Erfurt sorgen.
Erfurt (2) & Dresden: Die Ostfront wirft lange Schatten auf die euphorisch angekündigten Koalitionen
von Mainstream mit dem Sarah-Baby. Dieses zeigt sich so querulatorisch, dass so gar die zur Miniatur
geschrumpfte SPD mit den verbliebenen Ärmchen rudert und ein Scheitern der Verhandlungen
öffentlich erwägt. Man ist empört, dass die in die Jahre gekommenen Jungkommunisten in Sachen
Corona-Ausschüsse mit den Brandmauerhintersassen gemeinsame Sache machen. Zugegeben: Die
schöne Frau steckt in einer Zwickmühle: Wenn sie jetzt nicht klare Kante in Sachen Corona und
Ukraine-Konflikt zeigt, kann sie die kommende Bundestagswahl in der Pfeife rauchen.
Ostfront (2): Die Nachrichten von vor Ort sind wieder mal äußerst dürftig. Ein Vergleich der
genannten Ortsnamen, die mit Kämpfen verbunden werden, lässt den Schluss zu, dass die
Millionenstadt Saporoshje (Hauptstadt des gleichnamigen, von Russland beanspruchten Oblasts)
jetzt Ziel einer Einschnürung geworden ist, wie wir sie in etlichen Fällen in den letzten zwei Jahren
gesehen haben. Nach wie vor scheint sich der russische Vormarsch Richtung Dnjepr Meter um Meter
dem Fluss zu nähern. Von einem Stillstand der Operationen wg. der eingesetzten Schlammperiode
kann bislang keine Rede sein.
Ostfront (3): Bemerkenswert erscheint die Bildung eines Milliarden-schweren Ukraine-Konsortiums
von Black Rock und J.P. Morgan mit Sitz in Luxemburg, dessen Zweck kaum zweifelhaft sein kann:
Beutemachen in den noch nicht vom Russen besetzten Landesteilen. Das ist Risiko-Investment auf
höchstem Niveau.
Neunundzwanzigster November 2024
Alle Welt – zumindest die in Deutschland – empört sich über die Zerstörung von VW, denn
Werkschließungen und Massenentlassungen sind nicht mehr unter der Decke zu halten. Dass hier
nicht nur das absurd unfähige Management seit Jahr und Tag Hand angelegt hatte, sondern es sich
um einen jubelnden Gleichschritt von Unternehmensleitung, Gewerkschaften, Politik und deren
Begleitpresse gehandelt hat, das wird weniger thematisiert. Es steht ein grellbunter Elefant im Raum,
gespeist aus den Elementen Klimawahn, Energieirrwitz und Elektrospielzeug-Indolenz. Jetzt rufen alle
Kehret-um, doch die drei Fütterungsquellen des Elefanten sollen unangetastet bleiben. Erst wenn die
120.000 VW-Arbeiter sich entschließen, die Verursacher zwischen Brüssel und Wolfsburg sowie
Gütersloh und Berlin mit wirksamen, das heißt: drastischen Mitteln aus ihren Pfründen zu treiben,
wird sich die Lage ändern. Viele ahnen es, aber niemand sagt es. Nicht einmal hinter vorgehaltener
Hand.
Der grellbunte Elefant (2): Wie von mir vor drei Wochen vermutet, wird die Forderung der schönen
Frau, eine Kriegsausstiegs-Politik zur Voraussetzung von Länderkoalitionen zu machen, von ihren
taffen Statthalterinnen nicht mitgetragen. Sie haben sich deswegen die Friedensformel ausgedacht –
frei nach Heinrich Böll selig: „Der Weihnachtsengel säuselte Friede, Friede“. Die Formel sagt alles und
bedeutet nichts. Deutschlands künftiger Kanzler darf zufrieden sein. Sahra Drachentöter wurde
hinterrücks gekillt.
Dreißigster Oktober 2024
Es ist, als würde die westliche Welt den Atem anhalten. Alles glotzt auf die US-Präsidentenkür, die
man ironischerweise eine Wahl nennt. Man rätselt, warum der Eigentümer der Washington Post
keine Wahlempfehlung, sprich für die Dame Kamela, in seinem Blatt publizieren lassen will. Immerhin
handelt es sich bei der WP um die Stimme des extra-woken Sumpfes. Dem Vernehmen nach sollen
gleich nach dieser auffälligen Nicht-Unterstützung 200.000 Online-Abos gekündigt worden sein. Das
wäre, wenn das nur annähernd stimmt, eine digitale Massenpanik von Leuten, die was zu verlieren
haben.
Sumpf (2): Da ereifert sich ein Dr. med. namens Pürner bei Tichy in einer mich erstaunenden Art und
Weise. Dass der Mann für das BSW ins sog. Europarlament entsandt wurde war mir neu, ich verband
den Namen mit Corona-Protesten, die vage mir nachklingen. Jetzt schreibt er weinerlich, dass in
Thüringen eine Koalition der Corona-Täter von den klaren Ansagen seiner Partei nichts mehr wissen
will. Was hatte der denn gedacht, als er Mitglied einer leninistisch geführten Kaderpartei wurde?
Einer der Leserbriefschreiber merkt an, dass er Tichy erst an dem Tag wieder glaubwürdig finde,
wenn der auch einem AfD-Mann ein solches Forum bieten würde. Nun ja, man kann es nicht allen
recht machen.
Einunddreißigster Oktober 2024
Jetzt meldet sich der nächste aus dem Chorus der industriellen Schwafelbrüder zu Wort, der Lenker
von Bosch, ein Mann namens Stefan Hartung. Man müsse die bisherigen Umsatz- und Rendite-Ziele
anpassen, heißt zu deutsch, alles nach unten korrigieren, was man öffentlich versprochen hatte.
Auch beim Stellenabbau von 7.000 werde es kaum bleiben. Er redet so, als sei der Rauswurf von
Mitarbeitern in Deutschland ganz normal. Ist er vermutlich auch. Auch seine Forderung, die
Regierung müsse nunmehr umgehend unterstützend eingreifen. Nebenbei: Empfehle, mal die
gleichnamige Stiftung zu betrachten, um vermutlich erstaunt festzustellen, für welchen Plunder man
dort Geld zum Fenster rauswirft, dann macht man sich, wenn man vom woken Wahn nicht
heimgesucht ist, Gedanken darüber, wie der Kampf gegen das Auto und die Tätigkeit als
bedeutender Autozulieferer zusammenpassen.
Eigentlich wollte ich zum amerikanischen Wahlgetöse nichts mehr sagen, aber das hier kann ich mir
nicht verkneifen: Angela Harris vom franziskanischen Papst scheinheilig gesprochen (aus den
Leserbriefen der Zellerzeitung).
©Helmut Roewer, November 2024