Grüße über die Brandmauer

Vor wenigen Tagen war Donald Trump für die üblichen Verdächtigen noch ein Nazi bzw. Faschist. Heute hat Bundespräsi Steinmeier ihm zum Wahlerfolg gratuliert. Eine vergleichbare Biegsamkeit finden wir im Jahr 1815, als Napoleon von Elba nach Paris marschierte, um die Macht zu usurpieren.

Am 28. Februar schrieb die Presse: „Der Menschenfresser ist aus seinem Versteck gekommen.“ Am 7. März: „Der korsische Oger ist gerade am Golf von Juan gelandet“ Am 11. März: „Das Monster hat in Grenoble geschlafen.“ 17. März: „Der Usurpator befindet sich sechzig Meilen vor der Hauptstadt.“ 18. März: „Bonaparte macht große Fortschritte, aber er wird niemals nach Paris kommen.“ Am 19. März hatte sich der Wind gedreht: „Napoléon wird morgen vor unseren Stadtmauern sein.“ 21. März: „Seine kaiserliche Majestät traf gestern im Château des Tuileries inmitten seiner treuen Untertanen ein.“

Alles wiederholt sich.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,/ Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.“ (Geh. Rath v. Goethe)

Beitragsbild von B. Zeller. Heute in der ZZ: Claudia Roth bietet Hollywood Asyl.