Der aktuelle Vermögenssaustall
Man sage nicht an allem seien die Regierungen schuld. Sie sind von Bürgern gewählt worden, die ihren eigenen Haushalt überwiegend nicht annähernd im Griff haben.
Bei uns herrschte bis 2008 auch mildes Chaos. Wir waren einseitig in Immos und Bankeinlagen investiert. Meine Freundin und ich hatten allerdings schon im Januar 2009 angefangen die Bankkonten zu schrumpfen und in Sachwerte umzuschichten. Das war auch deshalb sinnvoll, weil sobald man etwas Geld rumzuliegen hat die Bankberater einfallen und einem riskante Anlagen einreden. Kaum hatte ich einen größeren Kredit endlich abbezahlt, und erstmals Geld auf dem Konto war so eine Heuschrecke da. Wir hatten von der Raiffeisen einen Lebensversicherungsfond mit Totalverlust aufgeschwatzt bekommen. Mein 90jähriger Vater hatte gleichzeitig von der Sparkasse eine Wette auf inverse Zinsen gekauft. Hat nicht gepaßt, ist in der Lehman-Krise natürlich in die Hose gegangen.
Kaum hatte ich die Commerzbank betreten, um ein Konto zu eröffnen, drückte mir ein Berater einen Prospekt mit einem Luxemburg-Immobilienprojekt in die Hand. Da war ich schon abgebrüht und bin nicht drauf eingegangen. Der entsprechende Fond ist inzwischen auch gefloppt. Der Prospekt war schöngerechnet worden, indem keine Abschreibung auf die Bürogebäude angesetzt worden war. Heiliger Bimbam! Welchen Einfaltspinseln fällt sowas nicht auf?
Während dem Stubenarrest 2020/21 hatte ich richtig Muße. Wenn ich nicht dank keinem Grenzschutz ins schluppige Ausland entfleucht war, hatte ich die Zeit genutzt und mich über den Aktienhandel informiert. Aller Anfang ist schwer, ich machte neben vielen richtigen Entscheidungen auch ein paar Fehler, die aber sehr lehrreich waren. Im Lauf der Zeit reduzierte ich die Immos, um mehr Gleichgewicht zu erzielen. Denn Häuser sind sehr politikanfällig, siehe das Heizungsgesetz und die Luftsteuer, bei unbebauten Grundstücken auch noch die Grundsteuer.
Offensichtlich war ich auf der Flucht aus Geldwerten nicht alleine unterwegs. Die Welt berichtet heute etwas unvollständig über die Vermögenverteilung der „Finanzwerte“. Anlagen in Sachwerte sind entsprechend der Statistik der Bundesbank leicht angewachsen – vor allem bei jüngeren Leuten – und machen inzwischen rund ein Viertel des Geldvermögens aus. Hier die Verteilung der Anlageklassen im ersten Halbjahr 2024;
Mrd. € | Prozent | |
Bargeld und Bankeinlagen | 3.302 | 37,5 |
nicht deutsche Aktien | 283 | 3,2 |
deutsche Aktien | 284 | 3,2 |
ETFs | 1.065 | 12,1 |
div. Versicherungsprodukte, LV, Riester, Pensionskassen | 2.503 | 28,4 |
Sonstige Anteilsrechte, Schuldverschreibungen usw. | 1.378 | 15,6 |
Summe „Finanzwerte“ | 8.815 | 100 |
Die Leute sind nur schwer davon zu überzeugen, daß man mit Geld und Versicherungen auf Dauer bettelarm wird. Die Bankeinlagen sind dennoch schon wieder gestiegen. Der „liebe Friedrich“ Merz war auf dem CSU-Parteitag noch von 2,8 Mrd. € ausgegangen, es sind aber mittlerweile 3,3 Mrd. Nun kann er von der „Mobilisierung“ von noch mehr Geld für seine Staatsausgaben träumen.
Die deutsche Sucht nach Versicherungen ist nicht neu. Schon vor dem WK I wurde viel Geld in private Renten- und andere Versicherungen eingezahlt, nach dem WK II setzte sich das fort. Eine 1910 abgeschlossene private Rentenversicherung war 1950 nach zweimal umrubeln so gut wie nichts mehr wert. Die Deutschen haben eben eher eine Beamten- als eine Survivalmentalität. Kapitallebensversicherungen, private Rentenversicherungen Bausparverträge, festverzinsliche Wertpapiere, Rentenfonds usw. sind Geldwerte und daher bei einer Inflation oder Währungsreform nicht geschützt.
Das Problem der Fehlinvestitionen hat seinen Ursprung oft schon in der Schule. Wir Drittensklässer wurden angehalten Geld zu sparen, der klamme Staat wollte Kaufkraft abschöpfen und bediente sich der Propaganda von ahnungslosen, aber willigen Lehrern. Die Hetze gegen private Sachwerte setzte sich in unzähligen Politschulungen fort, wo der Kapitalismus madig gemacht wurde. Wenn es besser werden soll, müssen Teile der Lehrerschaft und der Medien umgehend ausgetauscht werden. Es wäre nicht schlecht, wenn Leute mit etwas Wirtschaftswissen Untericht geben bzw. das Fernsehprogramm gestalten. Andernfalls werden die Gutgläubigen aus dem Mittelstand wieder mal um ihr Erspartes gebracht werden. In der Inflation von 2023 sind schon mal rund 500 Milliarden an Kaufkraft verdampft.
Obige Tabelle ist ein Grund zur Sorge. Wenn das Geld weg war, wie 1923, oder nach der Inflation von 2023 waren die Menschen wütend. Aber muß es soweit kommen? Die Bürger müssen die Revolution im eigenen Umkreis beginnen und ihren monetären Augiasstall ausmisten. Wie soll etwas im Großen gedeihen, wenn es in den Keimzellen des Staates nicht gelingt? H-beck und Scholz sind nur die teuflischen Antwortfratzen verbreiteter Inkonsequenz.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Gib eine Norm zur Bürgerführung! Hienieden, Im Frieden, Kehre jeder vor seiner Türe.“ (Geh. Rath v. Goethe)
An die Billionen, nicht Milliarden will Merz ran.
Wer aus Deutschland weg geht, muss diese Mentalitäten komplett ablegen und sich mit der Mentalität und den Gepflogenheiten der neuen Heimat so weit als möglich anfreunden ! Das volle Neustart-Risiko dazu ist man ja schon eingegangen. Jedenfalls werden Kapital-Lebensversicherungen anscheinen nur in Germoney angeboten,
sonst Nirgens.
Währungsreform: die geht aktuell bekanntlich nur, wenn alle Staaten des Eurosystems sie synchron vollziehen.
Eine spaßige Variante wäre der dagegen der Hinauswurf Restdeutschlands, nachdem es nicht mehr blechen kann. Da es dann auch keine Substanz mehr haben wird, könnte die DM als nicht konvertierbare Binnenwährung oder ein CF*-Euro mit Glasperlen-Wechselkurs eingeführt werden. Passend zu den Fachkräften.
Ohne „Schmäh“: halbwegs sicher sind nur Anlagen/Ersparnisse außerhalb dieses Failed Schlumpf State.
Mir bot die Bank mal eine Beteiligung an der Betreibergesellschaft vom Gherkin an, diesem Hochhaus in London. Ich hatte damals keine Zeit, das Angebot zu prüfen, fragte mich aber, wenn das so attraktiv sein soll, warum ist man dann darauf angewiesen, Geld bei Kleinanlegern zusammenzukratzen? Jahre später fand ich zufällig einen Artikel über die Pleite der Betreiber. Die Kalkulation stimmte von vornherein nicht.
Gerade im lokalen Umfeld der Satz , junger Mann, mit Abitur, auch mal bissl studiert: Ich spare jeden Monat 100 €. Wirklich lieb der Junge. Aber die Summe ist wirklich klein, übers ganze Leben mal so piepige 100T, und da dann richtig Langzeitinflation drauf. Da bleibt nichts übrig und verprassen wäre besser.
Noch ein Nachbar: schöner neuer SUV,, bissl hybrid, 50T, geleast bei 1%, also mit Schulden.. Leasing, nach meinen Fallana!ysen: nichts für Kleinotto. In diesem Fall wenigstens verprasst, aber reich wird man so nicht.
Sag ich aber nichts zu, bin kein Anlageberater noch Journalist. Die Leute lassen sich auch nicht gerne reinreden.
Problem außerdem: Leute mit gewissem Reichtum sind hier in D die Exoten. Die müssen sich dann schnell mal rechtfertigen, z.B. beim Broker, der wissen will, wo das Geld her ist, Geht’s noch?
Kontrolle und Denunziation der eigenen Kundschaft? Gerade im Umfeld berichtet.
Die meisten haben wohl nichts Nennenswertes, am Dorf vielleicht ein Häuschen.
Bei darüber gehenden Kapitalien wird man schnell beobachtet. Es ist hier nicht üblich,
reich zu sein. Das solltest du wissen, Genosse!
Man muss m.E. allerdings noch anmerken, dass seitens des Staates Anlagen in Aktien überhaupt nicht gefördert werden, im Gegenteil, sie werden sogar eher bekämpft über diverse Werkzeuge der Abzocke. Gefördert werden dagegen Kapitallebensversicherungen und Immobilien (meist über Steuervorteile), früher sogar noch stärker als heute. Da ist es m.E. kein Wunder, dass LV einen so hohen Anteil haben, v.a. bei Leuten mit hohen Einkommensteuersätzen. Inzwischen haben sich die Bedingungen bei der Auszahlung von Lebensversicherungen m.E. aber so sehr verschlechtert (Besteuerung, zusätzl. Beiträge in die gesetzl. Krankenversicherung), dass die Förderungen mehr als verpuffen, letztendlich ein vergiftetes Geschenk des dt. Staates.
Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass (früher?) Kapitallebensversicherungen in Staatsanleihen investieren müssen. So hat sich zumindest früher der dt. Staat m.E. das Schulden-Machen erleichert; das erledigt heute wahrscheinlich die EZB.
Die Versicherer müssen nach wie vor überwiegend in Anleihen investieren.