Nun hat Olaf den Grund für einen Triumph

Die SPD hat in Brandenburg mit 32 % ein völlig aus der Zeit gefallenes Wahlergebnis erzielt, wenn auch auf Kosten aller übrigen Kartellparteien. Olaf Scholz kann sich jetzt wieder eine supererfolgreiche Kanzlerschaft zusammenphantasieren und die Pläne für seine Ablösung liegen auf Eis. In einer ersten Reaktion zeigte sich Bundeskanzler Olaf Scholz offenbar auch sehr zufrieden mit dem Wahlergebnis, wie der stellvertretende WELT-Chefredakteur Robin Alexander in New York erfuhr. Das könnte den Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl auf die Füße fallen, denn im Bund werden die Karten anders gemischt werden.

Insofern ist es auch ein Phyrrussieg, als CDU, Grüne, Linke, FDP und Freie Wähler mehr oder weniger geschrottet wurden. So ein Ungleichgewicht wird die Chemie in der Ampel auf „sauer“ einstellen und auch das Zusammenspiel der Nationalen Front 2.0 erschweren. Die CDU ist das peinlichste Opfer, sie ist hinter das BSW zurückgefallen. Kein Wunder, wenn führende Unionspolitiker offen Werbung für die SPD machten. Früher wäre so eine Kanaille wie Kretschmer im hohen Bogen aus der CDU geflogen.

Die Kanzler Brandt, Schmidt und Kohl nahmen immer Rücksicht auf ihre Koalitionspartner, das war damals die FDP. Zuweilen gab es sogar Leihstimmen für die Liberalen. Diese Tradition des schonenden Umgangs mit Verbündeten ist mit den Kanzlern Dr. M. und Scholz verlorengegangen. Das Ergebnis ist zunehmende Unregierbarkeit.

AfD und BSW haben zusammen fast 18 % zugelegt und errangen das Vertrauen von 42 % der Wähler. Beide sind nur bedingt Fans der Berliner und Potsdamer Regierungspolitik. Früher hätte man das einen Erdrutsch genannt. Heute sprechen die Vasallenmedien der Grünen von einer Niederlage der Alternativen. Der Stern von Sahra Wagenknecht ist übrigens etwas am Sinken, Noch Anfang August hatten zwei Institute 17 % für sie ermittelt, nun sind es 12 geworden. Umgekehrt die AfD: sie lag damals bei 24 %, jetzt sind es knapp 30. Da heben wohl einige Wahlberechtigte von der Kopie auf das Original umgewechselt.

Die SPD muß sich nun aussuchen. ob sie mit dem BSW oder mit der CDU regiert. Mit der windelweich geprügelten CDU ist es wahrscheinlich billiger. Woidke hat der CDU Gespräche angeboten, aber noch sieht es nicht nach einer Mehrheit aus. SPD und BSW hätten eine Stimme mehr als erforderlich. Aber das ist eine Momentaufnahme, noch ist nicht fertig ausgezählt.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Doch werden sich Poeten finden,
Der Nachwelt deinen Glanz zu künden,
Durch Torheit Torheit zu entzünden.

(Geh. Rath v. Goethe)