Nicht nur Staaten, auch einige Unternehmen werden von Narren geführt
Zwei Problemkinder des Börsen-Kindergartens – nicht die einzigen – sind derweilen Varta und VW. Varta hat Absatzprobleme mit Batterien und VW mit E-Autos. Ich möchte nicht die ganze Geschichte beider Firmen aufrollen, sondern nur vorschlagen, wie man sich als Anleger vor Flops schützt.
Varta hatte bis einschließlich 2021 eine glatte Bilanzhistorie vorzuweisen. Das Eigenkapital lag bei 41 %, das Verhältnis zwischen Gewinn und Umsatz bei über 10 %. Bis dahin war alles sehr o.k. Es gab allerdings einen erkennbaren Schwachpunkt: Die Aktie war gemessen am Gewinn irrsinig teuer (2021 KGV von 36, davor noch viel irrer). Daraus ergab sich, daß die Dividende mager ausfiel, obwohl 2020 und 2021 etwa 90 % des Gewinns ausgeschüttet wurden. Das ist freilich für ein Unternehmen ungesund. Was damals allerdings ins Gewicht fiel: Die Medien trommelten für Varta, weil das Unternehmen an den Monumenten der Elektrozukunft mitmeißeln würde. Viele Anleger fielen darauf rein. 2022 wurde bereits Verlust geschrieben, Auch 2023 und 2o24 sind rote Zahlen zu erwarten. Die Folgerung: Bleib bei der Analyse des Zahlenwerks realistisch und mißtraue zu waghalsigen Zukunftsvisionen der Medien,
Um VW habe ich auch einen großen Bogen gemacht. Die Bilanzhistorie weist kaum Unstetigkeiten auf, die Dividende ist mit rund 8 % sensationell hoch. Soweit, so gut. Die hohe Dividende liegt am niedrigen KGV, welches zwischen 3 bis 4 pendelt. Auch noch gut. Was dagegen Sorgen bereitet, ist das geringe Eigenkapital im Branchenvergleich und das Verhältnis von Gewinn zu Umsatz, was um 5 % betrug, Das hätte man alles noch mit der rosaroten Brille sehen können. Was mich aber vor allem abgeschreckt hat: Von all meinen Bekannten, Freunden und Kumpels hatte vor vier Jahren nur ein Einziger vor ein Elektroauto zu kaufen, und so ist es auch gekommen. Ich hatte hier auf dem Blog schon vor vier Jahren einen massiven Käuferstreik vorhergesagt, und der ist inzwischen eingetreten. Meine Einträge dazu am 09. September 2020, am 03. Februar 2021, am 15. August 2021, am 8. November 2021, am 17. April 2022 und am 10. April diesen Jahres, Aber die VW-Gewaltigen haben meine Warnungen leichtfertig in den Wind geschlagen. Dabei wären die VW-Manager auf dasselbe niederschlagende Ergebnis gekommen, wenn sie sich einen Bart angeklebt hätten und auf der Gasse ein paar Autofahrer gefragt. Die Aktie hat im 3-Jahresvergleich 53 % des Werts verloren, das gleichen die Ausschüttungen nicht aus. Außerdem gab es im Zeitraum noch 20 bis 25 % Inflation, die das Ergebnis weiter schmälern.
Am 27.03.2023 hatte ich den VW-Aufsichtsrat beschrieben, der von nicht- und wenigkompetenten SPD-Leuten dominiert wird und sogar eine ahnungslose Grüne versorgt. Der politische Druck auf VW ist stark, Klimaaffen geben den Ton an. Der CEO Diess hatte alles auf die E-Karte gesetzt, was nicht funktionierte. Nun wird in alle Richtungen gerudert, Kompetenz will man sich über chinesische und amerikanische Firmenbeteiligungen holen. Man darf gespannt sein. Folgerung: Investitionen in deutsche staatsnahe Unternehmen sollte man sich dreimal überlegen. Sie sind allenfalls ein kurzfristiger Investmentflirt. Von April 2020 bis April 2021 ging es mit dem Kurs steil nach oben, um dann in den Sturzflug überzugehen.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Sie sollten in ein Unternehmen investieren, das sogar ein Narr führen kann, denn eines Tages wird ein Narr es tun“ (Warren Buffet)
Egon-W-Kreutzer beschreibt das Dilemma sehr gut.
https://egon-w-kreutzer.de/das-coming-out-von-volkswagen-einen-tag-nach-der-wahl
Wo einmal die SPD mit ihrer Diebesattitüde drinsitzt, da ist die Messe gelesen.
Bei VW nach 1945 dank ober-korrupter (sogar verurteilter) Gewerkschaftsbonzen, bei Varta schon durch die Freigabe der Kriegskredite anno 1914, für die UBoots-Batterien (machen jetzt die Amis).
Wer je im Drogenrausch eine VW-Aktie gekauft hat – rund 500 TEUR Abfindung für „Langdienende“; wer zahlt denn das? Die haben auch vorher ihre Immos und Flucht-Fincas (auf restdeutsch „Häuschen“) schon im Trockenen gehabt. („Der Assistent des Pförtners in WOB verdient soviel wie der Bundeskanzler.“)
Gilt leider auch für die anderen verbliebenen Altkonzerne. Stattdessen soll man jetzt auf Wirecard-Analoga wie Solarisbank etc. setzen. Klar.