Moskau behauptet ukrainische Kadettenschule zerstört zu haben

ZeroHedge hatte ausführlich über den russischen Angriff am Dienstag auf eine ukrainische Militärakademie im zentralen Teil des Landes berichtet, bei dem 51 Menschen getötet und über 271 verletzt wurden. Es handelte sich um den tödlichsten Angriff auf eine Versammlung ukrainischer Kadetten im zweieinhalbjährigen Krieg.

Am Mittwoch gab das russische Verteidigungsministerium eine unerwartete Erklärung ab und erklärte, daß seine Streitkräfte nicht nur ukrainische Soldaten im Visier hätten, sondern auch deren ausländische Ausbilder, die Klassen am völlig zerstörten Poltawa-Institut für Militärkommunikation leiteten.
„Am 3. September starteten die Streitkräfte der Russischen Föderation einen Präzisionsangriff auf das 179. gemeinsame Ausbildungszentrum der Streitkräfte der Ukraine in der Stadt Poltawa“, begann die Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums.

Darin hieß es, das Institut stehe „unter der Leitung ausländischer Dozenten“ und sei daher zum Ziel der Liquidierung geworden.

Das Verteidigungsministerium der Ukraine hatte bestätigt, dass zum Zeitpunkt des groß angelegten Iskander-Raketenangriffs tagsüber Kurse und Unterricht an der Militärakademie stattfanden. Der ukrainische Abgeordnete Oleksiy Goncharenko beschrieb, daß die Kadetten lediglich eine zweiminütige Warnung durch Luftverteidigungssirenen erhalten hätten.

In der Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums heißt es weiter, daß „Spezialisten für Kommunikation und elektronische Kriegsführung aus allen Teilen und Militäreinheiten der ukrainischen Streitkräfte sowie aus Betreibern unbemannter Luftfahrzeuge, die an Angriffen auf zivile Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation beteiligt sind, ausgebildet wurden.“

Russland wird seit Wochen von grenzüberschreitenden Drohnenangriffen der Ukraine heimgesucht, die vor allem Öl- und Gasanlagen in Mitleidenschaft gezogen haben.

In einer beispiellosen Eskalation erklärt das russische Militär, dass der tödliche Angriff auf die Militärakademie im Wesentlichen dazu diente, ausländische Ausbilder aus dem Westen zu eliminieren, die angeblich an der Leitung von Drohnenoperationen auf russischem Boden beteiligt waren.

Russische Staatsmedien gehen sogar so weit, die Akademie in Poltawa als „NATO-Ausbilderbasis“ zu bezeichnen…

Das beschädigte Militärinstitut in Poltawa sei ein Stützpunkt gewesen, auf dem ausländische Ausbilder arbeiteten, sagte Wladimir Saldo aus der Region Cherson gegenüber Sputnik beim Eastern Economic Forum (EEF).

Ende letzten Monats wurde das weitläufige russische Öl- und Erdgaslager Kavkaz in der Stadt Proletarsk von einem Drohnenangriff getroffen. Der daraus resultierende Brand war so groß und heftig, daß die Einsatzkräfte zwei volle Wochen brauchten, um den Brand zu löschen.

Während die Ukraine und die NATO während des gesamten Krieges Stillschweigen über die Identifizierung verstorbener ausländischer Kämpfer und Ausbilder bewahrten, die während der Eingliederung in die Armee ums Leben kamen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß unter den Opfern des Poltawa-Angriffs britische, US-amerikanische oder EU-Ausbilder waren. Aber auch hier dürfte die Öffentlichkeit in absehbarer Zeit keine Bestätigung dafür finden. Auch das Pentagon äußerte sich nicht zu den Behauptungen Rußlands.