Meine Probleme mit Aktien-ETFs
Im Unternehmensanleihenbereich bin ich in zwei ETF-Vehikel investiert und mit der Auswahl der Assets und den Kosten auch zufrieden.
Für Aktien suche ich einen Welt-ETF, der geringe Gebühren hat, der nicht amerikalastig ist – also deutlich unter 50 % – der China, Rußland und Taiwan wegen Kriegsgefahren sehr gering gewichtet, der auch Osteuropa und Indien angemessen abbildet und den habe ich noch nicht gefunden. Außerdem soll er nicht sehr viele Banken enthalten. Wenn Indien in einzelnen ETFs hochgewichtet ist, dann leider auch China. Nur Indien ohne China habe ich nicht gefunden. Ich habe mir mit indischen Einzelaktien geholfen.
Fast alle Produkte sind amerikalastig, was bedeutet, daß es ein recht teurer Markt ist und daß man in einer möglichen Korrektur bei Technologiewerten derb mit eini hängt. Ich will die großen Sieben nicht schlechtreden, aber sie sind natürlich mit der sportlichen Bewertung auch wacklig. Die Emerging Market-Fonds sind chinalastig. Nach meinem Gazprom-Desastser bin ich vorsichtig geworden. Es muß ja noch nicht mal ein Krieg um Taiwan sein, Handelskriege reichen schon. Wenn man zur Kenntnis nimmt, wie elephantesk sich Annalena im chinesischen Porzellanladen daneben benommen hat, vergeht die Lust auf Experimente.
Ich selbst habe mit Osteuropa-Aktien viel Spaß gehabt, sie stehen teilweise an der Renditespitze meines Portfolios. Auch Tabak und Kohle sind in den ETFs immer untergewichtet, was ich nicht verstehe.
An der Wertentwicklung der meisten ETFs will ich nicht rummäkeln, aber Risiken werden zu wenig betrachtet. Es gibt eben politische und Währungsrisiken, Blasengefahr und versäumte Gelegenheiten.
Vielleicht kennt eine Leserin oder ein Leser das richtige Produkt?
Herr Parabel,
Ich bespare den VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF WKN A2JAHJ. Hat eine 4 prozentige Ausschüttung und steigert diese Ausschüttung ca um 8 Prozent pro Jahr bis jetzt. Die Länderaufteilung ist nicht so amerikalastig.
Vielleicht hilft er ihn weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Egon
Wie wärs mit dem hier:
Franklin FTSE India UCITS ETF
Off Top: Die AfD und die Linke haben zusammen über 49% der Wählerstimmen und 44 Sitze. Der Clou wäre, wenn die AfD Ramelow als Ministerpräsidenten vorschlägt. Das würde bestimmt eine tolle Zustimmung der anderen Fraktionen bewirken.
Mit dem Plagiatsmettbrötchen wird es garantiert nicht besser als mit Ramelow, eher noch schlechter.
Indien habe ich den:
https://www.justetf.com/en/etf-profile.html?isin=IE00BHZRQZ17#chart
von Anfang 22 bis Mitte dieses Jahres wiederholt gekauft. Schlaegt einen aehnlich nachgekauften All-World bis heute durchgehend. Gibt aber auch andere (https://shorturl.at/m5uCS), ich habe den damals u.a. wegen der geringen Kosten ausgewaehlt. Hintergrund ist eine ppolitische Meinung, die Indien als genuegend grosses Scharnier zwischen Ost und West sieht, welches nicht so leicht von beiden Seiten gebrochen werden kann.
Ja, die US-Anteile sind meist hoch. Ich versuche das aber nicht ueber den einen ETF zu aendern, sondern durch Hinzufuegen, wie eben den Indien-ETF, die Gesamtwichtung durch Heben anderer Weltteile zu korrigieren. In der Granulierung wuerde ich aber nicht unter einen Subkontinent gehen (Vietnam z.B. hat sich hier nicht bezahlt gemacht).
Zu den allgemeinen Argumenten: Natuerlich bestehen politische Risiken, aber eben auch i.M. funktionierende Mechanismen wie v.a.D. stumpfe Wichtung wie nach Marktkapitalisierung. Klar, kann auch da hineinregiert werden, das hat aber auch Folgen fuer die Reinpfuscher. Deswegen wird man sich es lange ueberlegen, bevor man das tut. Und funktioniert das weiter, wird eben z.B. ein Stuerzen von US Big Tech durch Rebalancieren rausgemendelt werden. Soweit die Theorie 🙂
Wolfgang Prabels Bedenken sind bedenkenswert. Ich allerdings bin nicht so amerika-skeptisch wie Wolfgang Prabel. In den letzten 5 bis 10 Jahren hat der Aktienmarkt USA alles andere geschlagen.
Meine Einschätzungen: Entwicklungsländer ETFs haben in den letzen Jahren unter-performiert. Lateinamerika ist, mit Ausnahmen, ein korrupter Sauladen (also wirtschaftlich-politisch; die Menschen sind freundlich und machen Spaß). China ist billig, aber ein großes politisches Risiko. Nicht nur wegen eines Krieges. Sondern weil ich denen zutraue, alle Ausländer zu enteignen, wenn sie erst mal genug Geld und Wissen von denen aufgesaugt haben und sie nicht mehr brauchen. Russland hat nach der Öffnung nach Westen den Westen erfolgreich enteignet (schon weit vor dem Ukraine-Krieg); unter Putin gibt es da keine Rechtssicherheit für Investoren. In Asien lohnen sich vielleicht Indien (nicht billig), Japan, Südkorea.
Empfehlung: Man muss sich seine ETF’s mischen, wenn einem die Gewichtung der großen Indizes nicht gefällt. Recherchequelle: http://www.justetf.com. Die meiste Information dort ist umsonst; für persönliche Auswertungen braucht man ein Abo.
Wenn man in den USA investieren, aber die Großen Sieben meiden möchte, muss man dort ETFs auf den S&P 400 Midcap nehmen oder nach „Size Factor“ oder „Equal Weight“ suchen. Die haben alle einen höheren TER als ein einfacher S&P 500, dafür hat man die Mischung, die man persönlich haben möchte. Für „schmutzige“ Firmen gibt es „Energy“ ETFs, die allerdings sehr öllastig sind und wenig Kohle enthalten. Tabak und Kohlewerte müsste man dann als Einzelwerte dazunehmen.
Alle Ideen ohne Gewähr, Haftung oder Irgendwas! Wenn ich eines gelernt habe, dann dass man es als Privatinvestor sehr schwer hat, den Markt zu schlagen. (Selbst die Profis schaffen das zu zwei Dritteln nicht.) Die meisten todsicheren Investitionsmethoden sind reine Illusion. Die Leute reden über ihre großen Erfolge (die bei den Illusionsmethoden dem Zufall geschuldet sind), aber wenn die dann plötzlich ausbleiben, halten sie vor Scham den Mund. Dadurch erhält man als Beobachter eine verzerrte Sicht übers erfolgreiche Investieren. Wer bescheiden ist, ist in den letzten 40 (vielleicht auch 60) Jahren aber auf den Aktienmärkten besser gefahren als bei Anleihen.
Soweit meine Weisheiten. Im übrigen wünsche ich hier allen viel Glück!
Da ich wenig Ahnung von Aktien habe, sind meine „Erfolge“ auch meistens Zufallserfolge. Ich denke, es ist durchaus schon ein gewisser, wenn auch nicht übermäßig großer Erfolg, wenn man in ca. 20 Jahren insgesamt etwa das Vierfache oder Fünffache (plus 30o oder 400%) seines ursprünglichen Einsatzes erzielt hat. Trotzdem bin ich nicht sonderlich zufrieden damit, da es mindestens das Zehnfache oder auch deutlich mehr hätte sein können, wenn ich alle vor ca. 20 Jahren erworbenen Aktien einfach nur behalten hätte, anstatt einen größeren Teil davon in Panik (z.B. Börsencrash) zu verkaufen. So dumm waren meine Zufallskäufe also nicht, aber leider waren meine zu frühen oder zu späten Verkäufe doch ziemlich ärgerlich.
Ich bin mir nicht sicher, ob mir meine Aktien-Engagements im Endeffekt nicht doch mehr Frust als Lust beschert haben. Am meisten Spaß haben mir wohl die damaligen Bundesschatzbriefe mit von Jahr zu Jahr steigenden Zinsen (bis zu 9%) gemacht. Ich bin wohl eher nicht zum Zocken geboren.😉
Passt doch, man sagt ca. 7% pro Jahr im langen Mittel. Also eine Verdopplung aller 10 Jahre. Vor Inflation. Deswegen heisst es ja auch: Zeitig anfangen, das ist der grosse Hebel der Exponentialfunktion.
Damit hätte sich auch die Intrige der Talkshow-Diva ad absurdum geführt.
Ich beobachte IE0001UQQ933 / WELT0A (thesaurierend), IE000FPWSL69 / WELT0B
(vierteljährlich ausschüttend) von Dr. Gerd Kommer
Privat habe ich eine kleine Position von FRA3TF Aktien-ETF
Danke für die Hinweise, einem bin ich schon mal gefolgt.