Katinka trommelt immer noch
Der Sonntag gehört der Kunst. Vor Jahren hatte ich hier die sehr junge Hálapi Katinka vorgestellt, die Elvittet a Szivemet (du hast mein Herz mitgenommen) mit einigem Getöse begleitet hatte.
Zehn Jahre später ist sie immer noch am Werk und hat Freude an der Musi.
Katinka hat die Qualität, liegt dem Steuerzahler nicht auf der Tasche, braucht keine fest angestellten Kosmetiker und Stilberater und labert uns nicht zu . Vor zehn Jahren hatte sie noch ein Nicki mit der Aufschrift „Berlin no rules“ an. Aber die Hauptstadt ohne Regeln hat inzwischen nicht mehr den besten Ruf auf dem Balkan. Als ich 2016 in Pannonien ankam, hatte Deutschland ein tadelloses Image, Das ist derweilen hin.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: »Der Takt«, sagte Goethe, »kommt aus der poetischen Stimmung, wie unbewußt..« (Eckermanns Notizen am 06.04.1829)
Eine Anfrage an die Foristen hier: vor ein paar Jahren war es noch möglich, im Internet die Persiflage auf das Gedicht “Ungeduld” von Wilhelm Müller zu finden (“dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben”). Es ist ziemlich witzig und ich verstehe nicht, warum ich es trotz alle möglicher Suchanfragen nicht finde. Kann mir jemand weiterhelfen?
Ist dieses gemeint?
Ich ritzt’ es gern in alle Rüben ein,
ich stampft’ es gern in jeden Pflasterstein,
ich biss’ es gern in jeden Apfel rot,
ich strich’ es gern auf jedes Butterbrot,
auf Wand, Tisch, Boden, Fenster möcht’ ich’s schreiben:
Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben!
Ich schör’ es gern in jede Taxusheck,
graviert’ es gern in jedes Essbesteck,
ich sät’ es gern als lecker grüne Saat
ins Gartenbeet mit Kohlkopf und Salat,
in alle Marzipane möcht’ ich’s drücken
und spicken gern in alle Hasenrücken
und zuckerzäh auf alle Torten treiben:
Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben!
Ich möcht’ mir ziehn ein junges Känguruh,
bis dass es spräch’ die Worte immerzu;
zehn junge Kälbchen sollen froh sie brüllen;
hell wiehern hundert buntgescheckte Füllen;
trompeten eine Elefantenherde –
ja, was nur kreucht und fleucht auf dieser Erde,
das soll sie schmettern, pfeifen, quaken, bellen,
bis dass es dröhnt in allen Trommelfellen
mit einem Lärm, der gar nicht zu beschreiben
Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben!!!
Hanns von Gumppenberg
Jaaaa! Danke Professor Prabel!