Die Carolabrücke und die Elbe als Fluß
Nun haben der sächsische Ministerpräsident Kretschmer und Bürgermeister Hilbert zugesehen, wie die Carolabrücke in die Elbe gefallen ist, Der Schaden ist nicht nur für Dresden groß. Auch Tschechien hat gravierende Nachteile. Aus der Deutschen Verkehrszeitung vom 19.06.2024 entnehme ich:
„Mit der Unterschrift des tschechischen Präsident Petr Pavel ist das zwischen der deutschen und tschechischen Regierung geschlossene Abkommen „Über die Unterhaltung und Entwicklung der Binnenwasserstraße Elbe“ völkerrechtlich verbindlich. Beide Seiten verpflichteten sich darin bereits 2021, Rahmenbedingungen für eine funktionierende Binnenschifffahrt zu schaffen. Dies soll in einem wirtschaftlichen und ökologischen Rahmen geschehen. Auf deutscher Seite enthält der Vertrag eine Festlegung auf die im Gesamtkonzept Elbe (GKE) benannten verkehrlichen Maßnahmen und das Ziel einer Fahrrinnentiefe von 140 Zentimetern nach derzeit gültigem gleichwertigem Wasserstand an 345 Tagen im Jahr.
Der Vertrag liegt im strategischen und ökonomischen Interesse beider Länder. Tschechien verfügt mit der Elbe über den einzigen Zugang zu den Weltmärkten über eine Wasserstraße. Mit einer verlässlichen Wassertiefe kann der Transport bestimmter Projektladungen garantiert werden. Zudem sorgt der Wasserweg auch für eine Entlastung von Schiene und Straße. „Der Vertrag ist ein Impuls dafür, die verkehrlichen Ziele des GKE nicht aus den Augen zu verlieren und hier rasch Verbesserungen herbeizuführen. Als Hamburger Hafen begrüßen wir die Ratifikation des Abkommens durch die Tschechische Republik. Sie ist ein wichtiger Impuls für die Entwicklung der internationalen Wasserstraße Elbe in verkehrlicher und ökologischer Hinsicht sowie für die Stärkung der bilateralen Elbe-Kooperation“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing.“
Der Vertrag hat Vorläufer. So zum Beispiel die Vereinbarungen des Wiener Kongresses. Die Bestimmungen des Versailler Vertrages zu den einzelnen Wasserstraßen erklärten auf Grund der Binnenlage der Tschechoslowakei
- die Elbe von der Mündung der Moldau und
- jeden schiffbaren Teil des Flussgebietes der Elbe, der mehr als einem Staat den
natürlichen Zugang zum Meer vermittelt, sowie - die Seitenkanäle und Fahrtrinnen der Elbe, die zur Verdoppelung oder Verbesserung der von Natur aus schiffbaren Abschnitte des genannten Flussgebietes oder
zur Verbindung zweier von Natur aus schiffbarer Abschnitte des gleichen Wasserlaufes gebaut werden,
für international.
In Durchführung der Art. 331 ff. des Versailler Vertrages unterzeichneten die Vertreter Belgiens, Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens und der Tschechoslowakei am 22. Februar 1922 die Elbschiffahrtsakte mit dem dazugehörigen Schlussprotokoll. Die Elbschiffahrtsakte regelt (u.a.) die Befugnisse und Organisation der Internationalen Elbekommission25, stellt eine Rechtsordnung für die Schifffahrt auf26 und enthält Bestimmungen über die Beilegung von Streitfällen der Elbe, die zur Verdoppelung oder Verbesserung der von Natur aus schiffbaren Abschnitte des genannten Flussgebietes oder zur Verbindung zweier von Natur aus schiffbarer Abschnitte des gleichen Wasserlaufes gebaut werden,
Im Hinblick auf die Unterhaltung der Elbe verpflichtet Art. 39 der Elbschiffahrtsakte jeden Uferstaat grundsätzlich,
- „auf seine Kosten die Arbeiten auszuführen, die zur Unterhaltung der Fahrrinne … und der Anlagen dienen, …
- den Betrieb dieser Anlagen sowie der Beleuchtung und die Fahrwasserbezeichnung sicherzustellen, …
- die zur Beseitigung aller Hindernisse und Gefahren für die Schiffahrt erforderlichen Maßnahmen zu treffen, sowie
- ganz allgemein günstige Bedingungen für diese Schiffahrt aufrecht zu erhalten“
Die Rechtsgelehrten gehen allerdings davon aus, daß durch das Besatzungsregime nach 1945 die Bestimmungen des Versailler Vertrages erloschen sind. Insofern hat der 2024 geschlossene Vertrag mit Tschechien völkerrechtliche Bedeutung.
Durch den Brückenzusammenbruch ist die Schiffahrt nach Tschechien erst mal unmöglich geworden. Welche rechtlichen Konsequenzen diese Leistungsstörung hat wird die Zukunft zeigen.
Es gibt einen zweiten fatalen Umstand. Die Elbe ist der Hauptabfluß Tschechiens. Was dort abregnet muß durch das sächsische Nadelöhr. Liegt eine Brücke im Fluß ergeben sich deutliche örtliche Störungen im Durchfluß. Die Geschwindigkeit des Wassers wird geringer, und es bilden sich Verwirbelungen was die gewöhnliche Durchflußmenge im Flußquerschnitt verringert. Es könnte in Dresden zu örtlichen Überflutungen kommen, die auf das abgestürzte Bauwerk zurückzuführen sind. Insofern ist die schnellstmögliche Räumung angezeigt, die aber wiederum vom Wasserstand beeinflußt wird.
Ich schätze den runtergefallenen Überbau auf 5- bis 10.000 Tonnen Gewicht. Das guckt sich nicht weg.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Ich blickte von dem hohen Ufer hinab über das herrliche Elbtal, es lag wie ein Gemälde von Claude Lorrain unter meinen Füßen.“ (Heinrich von Kleist)
Diese ganze rechtliche Klugscheisserei hilft auch nicht weiter. Klar haben sie hier einen gruenen Baubuergermeister der extrem traumtanzt und eben davon auch genug Unsinn umsetzen konnte (auch direkt auf dieser und anderen Bruecken z.B. mit extrabreiten Fahradspuren innerhalb der Autospuren, von den inneren Werten nicht geredet). Der Hilbert ist in der Bevoelkerung ein Unsympath erster Ordnung. Vielleicht faellt jemand von denen drueber, OK, positiver Nebeneffekt. Und klar gibt es hier auch Sanierungsverschleppung, ich muss mich mit der Frau Dagen bei Gelegenheit einmal konkreter darueber unterhalten, die ist ja fuer die Freien Wahler taetig.
Es ist auch so, dass es hier seit einem Monat eine auf mindestens 1,5 Jahre ausgelegte Vollsperrung einer wesentlichen Strasse an der nichtgenannten fuenften Stadtbruecke, dem Blauen Wunder, gibt die so schon zu Verwerfungen fuehrt. Diese hat auch schon Verkehr auf die Waldschloesschenbruecke geschoben, die nun i.M. auch noch den Hauptteil von der Carolabruecke abnehmen duerfte. Alles nicht schoen, aber:
An die Tschechen werden sicher keine Reparationen gezahlt, eher schieben die extra etwas rueber, damit es weitergeht. Ob das nun endlose Schlamperei war, ideologisch versetzt und/oder nicht, oder einfach Pech oder eine Mischung. Keiner weiss das schon. Noch ist ja nicht einmal klar, ob die Bruecke selbst die Ursache war und die unterbrochene Fernwaerme die weitere Wirkung oder andersherum (klar braucht es da schon bestehende Schwaechen in der Bruecke). Man wird sehen. Aber man sieht, wie empfindlich das alles verbunden ist. Und da ist noch lange kein Krieg.
Der Einsturz der Brücke ist ja nun eindeutig dem Klimawandel zuzuschreiben. Beweis: Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung (bis Mitte 2024) sind so viele Brücken in Sachsen von allein eingefallen wie diese Woche. Der klimabedngte Temperatursturz dieser Tage hat der Brücke den Rest gegeben.
Für alle Metaphysiker: Es könnte natürlich sein, dass die Brücke auch erst das Wahlergebnis in Sachsen abgewartet hat. Dann wäre natürlich die AFD schuld.
Was auch auffällt: :Vom Kreml liegt noch gar keine Stellungnahme vor- obwohl Putin ja irgendwie mit Dresden verbunden sein soll. Das ist natürlich auch verdächtig.
Dass Trump die letzten Tage in Dresden Straßenbahn gefahren sein soll, ist Fake von links. Außerdem ist die Brücke nach der letzten Bahn ja auch nicht sofort eingefallen.
https://youtu.be/0sWQuqHwhE0
Immerhin war die Carola-Brücke so freundlich, erst nach der Landtagswahl in Sachsen einzustürzen. Sonst hätte es womöglich ein schlechteres Ergebnis für die CDU gegeben (und ein noch besseres für die AfD). Für mich ein klares Indiz, dass die Brücke nicht von der AfD gesprengt wurde. 😉
Genau so ist es! Klimawechsel.
In der wg Klima austrockenenden Elbe könnte man vielleicht eine mehrspurige Radtrasse nach Peru anlegen – was meinen die berliner Fachfrauen?
Problematisch könnte es jetzt werden, wenn dieser menschgemachte Staudamm sich steigenden Pegeln in den Weg stellt – wie bereits zum Wochenende vorausgesagt.
Dazu die Prophetie der 1970er, The Osmonds, Crazy Horses (im Text „…crazy horses everywhere…“).
https://www.youtube.com/watch?v=yiNnDpIW918
Unabhängig von politischen Querelen oder deutsch-eigentümlichem Beamtenschlendrian gilt: „Follow the Money“ – seit mindestens 10 Jahren werden die „Einflutenden“ mit >50 Mrd. EUR p.a. (bundesweit) alimentiert. Da ist es klar, daß das Geld für die Instandhaltung irgendwelcher Infrastruktur nicht mehr ausreicht.
Ich bin gespannt, woher Dresden, Sachsen und der Bund jetzt wohl die Mittel herbekommen wollen. Von der restaurierten Frauenkirche hieß es ja, sie sei allein durch Spenden wiedererrichtet worden. Aber der Unterhalt? Der Eintritt für die „steinerne Glocke“ kostet m.W. über 10EUR.
Also könnte es eine Mautbrücke geben, die dann keiner benutzt, so wie den Lübecker Tunnel. Paßt auch zum FDP-OB.
Kretschmer hat, das muss man doch verstehen, ganz andere Probleme, als sich um Sachsen und Dresden zu kümmern. Und Hilbert weiß, dass für ihn bei der nächsten Wahl in Dresden Schluss mit seiner Politikerkarriere sein wird.
Kretschmer hat den Auftrag seiner CDU-Granden ala Merz mit Hilfe einer Koalition mit Sahra die AfD zu verhindern. Wenn er das schafft, wurde ihm nach dem Wahlsieg der CDU der Posten der Forschungsministers in der Bundesregierung versprochen. Wenn die CDU die Wahl gewinnt.
Sahra versucht jetzt die CDU auseinanderzuhebeln. Viel Spaß!
Oskar Lafontaine hat erfolgreich die SPD und die Linkspartei geschrottet, jetzt ist die CDU dran. Großes Kino.