Mario Voigt wollte die AfD mit Argumenten stellen

Nun hat es nur für die Entscheidung Zucker oder Salz gereicht und für Kindermund.

Sicher. es ist schwierig komplexe Themen vor dem Wähler zu entfalten. Da brauchts immer etwas Vereinfachung und Zuspitzung. Aber Nichtinhalt mit dem Tiefgang eines Gummiboots? Eine Nullbotschaft, runtergebügelt auf die Stärke einer Flunder?

Das Video erinnert in seiner heiligen Einfalt an die Lachaffäre von Armin Laschet, welche die CDU 2021 mehrere Prozente gekostet haben dürfte.

Voigt hat die Thüringen-CDU 2020 nur mit fiesen Tricks auf seine Linie gebracht. Ein gutes Jahrzehnt lauerte er auf seine Chance Mike Mohring zu stürzen. Daß die beiden nie Freunde waren, wußte in Erfurt jeder. 2020 gab es die Gelegenheit Mohring loszuwerden, letzterer brachte die Fraktion im Februar dazu, Kemmerich als MP zu wählen. Das endete im Desaster, weil Berlin sich rechtswidrig einmischte, Dr. M. machte die Wahl rückgängig. Böse Zungen behaupten, daß Voigt beim Merkelputsch seine Hände mit im Spiel hatte. Wie weit das wirklich Hand und Fuß hat? Zumindest hätte es ihm genützt.

Der zeitweiligen Parteivorsitzenden AKK wurde die Aufgabe zugewiesen Mohring zusammenzufalten. Da das nicht sofort klappte, wurde sie entsorgt. In Erfurt war Mohring nach der Inthronisierung von Voigt als Landesvorsitzender immer noch Abgeordneter. er ging im Landtag als Hinterbänkler um, so wie die untoten Gespenster, die Lady Macbeth plagten und quälten.

Im Juli 2023 wurde Mohring als Wahlkreiskandidat für die Landtagswahl aufgestellt, in seinem Beritt war er noch unangefochten. Was allerdings nicht bedeutete, daß er sich keine Feinde gemacht hatte. Die Landrätin hatte er in Fraktionssitzungen öfter sehr ungnädig behandelt, um es sehr höflich auszudrücken. Auch sonst litt sein Umfeld unter seinem strengen Regime. Im Sommer feierte er seinen Geburtstag nach und ließ die Rechnung dafür an die Partei schicken. Sie wurde auch bezahlt. Darauf müssen zwei Leute gelauert haben: Voigt und die Landrätin Schmidt-Rose.

Der Geburtstag war, was man so hört, weitgehend von CDU-Weggefährten besucht worden, aber es war trotzdem eine private Feier und keine Parteiveranstaltung. Die beiden Leutchen, die den Beleg abgezeichnet und die Summe überwiesen hatten, traten erst mal zurück, die Landrätin hängte den Betrug im Oktober an die große Glocke und Mohring wurde als Kreisvorsitzender und Fraktionschef der Kreistags-CDU abgeschossen.

Nun wurde er jedoch trotz Listenplatz 21 bei der Kreistagswahl 2024 wiedergewählt. Die Landrätin hat ihn also noch am Bein. Darüber hinaus führt er gerade den Landtagswahlkampf als Wahlkreiskandidat. Die Landes-CDU hatte beschlossen, daß er alle Posten niederzulegen hat, aber das tut er nicht. Nun ist es freilich so unwahrscheinlich wie ein Kometeneinschlag im Kanzleramt, daß CDU-Kandidaten Wahlkreise gewinnen werden. Für den beschädigten Mohring ist es noch schwieriger. Sollte er wider Erwarten gewählt werden, so wird sich Voigt pesten. Dann wäre die ganze Säuberung umsonst gewesen.

Nicht nur Mohring ist der Geist der vergangenen Zeit, der hartnäckig rumspukt. Auch andere fatale Baustellen hat die Thüringen-CDU. Längst nicht alle Mandatsträger sind von einem drohenden Bündnis mit BSW begeistert, zumal es passieren kann, daß die Union mit so einem dappischen Vorsitzenden als Dritter durchs Ziel der Landtagswahl geht, noch hinter den Wagenknechten. Was dann? Da wäre guter Rat teuer!

Die Union hat sich seit 2011 in eine unhaltbare Position gebracht, in einigen relevanten Punkten wie Asyl oder Energie haben die Christbolschewisten Sahra Wagenknecht links überholt. Deswegen sind bei der Europawahl 260.000 Wähler von der CDU zu BSW übergelaufen, wohl solche Reaktionäre, die sich noch an „Freiheit statt Sozialismus“ erinnern.

Mal sehen, ob Mario Voigt im September Salz im Kaffee hat. Von den Tränen, die er vergießen wird, wenn er die CDU-Prozente sieht.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Zucker oder Salz, in Marios Birne ist nur Schmalz, Merz und Voigt als Zweigestirn – der Wähler fragt: Wer hat noch Hirn?

Foto: Prabel