Mario Voigt ein Professor Quatschnikoff?

PB hatte schon vor geraumer Zeit über 46 nicht mit Quellen hinterlegte Zitate in der Doktorarbeit des CDU-Kandidaten für den Thüringer Landtag berichtet, Inzwischen hat sich die Zahl auf 140 erhöht, wie ein renommierter österreichischer Experte behauptet. Damit hat er, wenn die Prüfung durch die Chemnitzer Hochschule es bestätigt, den Klau-Rekord der Ex-Bundesministerin Schavan eingestellt.

Man kann ja im engeren Sinne nicht mal von Abschreiben reden. Mit dem Internet hat sich die Unsitte des Kopierens und Einfügens etabliert. Als Voigt seine Dissertation 2007 zusammenkopiert hat, gabs noch keine Experten, die auf der Jagd waren und das aufgedeckt haben.

Ehrlich, ich kopiere hier für den Blog auch viel und gebe nicht immer die Quelle an. Aber ich erarbeite keine Doktorarbeiten. Als ich meine geschrieben hatte, ging ich mit Sorgfalt vor. Die Versuchung war damals geringer, weil man nicht kopieren konnte, sondern jedes Wort selbst schreiben mußte. Und es gab in der wegen Devisenmangel nur mäßig gut bestückten Hochschulbibliothek auch nur wenig Relevantes, was man bei einem Meßtechnikthema zitieren konnte oder mußte.

Ich vermute mal, daß die aktiven Doktoranten heute gewissenhafter vorgehen, als Voigt 2007. Die Gefahr entdeckt zu werden ist groß.

Was macht er nun mit seinem Reputationsschaden? Schaun mer mal. In der Russenzeit bekamen Politprofessoren vom Volk den Ehrentitel „Professor Quatschnikoff“.