Mario Voigt als Hackepeter

Auf Apollo News gibt es gerade eine interessante Story. Mario Voigt hätte seine Doktorarbeit aus Wikipedia abgeschrieben. Und zwar in drei Fällen anhand der aktuellen Einträge noch jetzt nachverfolgbar, in über 40 Fällen stützte er sich auf Wikipedia-Zitate, die inzwischen überarbeitet oder gelöscht wurden. Die vom bekannten und erfolgsverwöhnten Plagiatsjäger Stefan Weber aber nachverfolgt wurden.

Für die CDU ist das natürlich eine mittlere Katastrophe. Mitten im Thüringer Wahlkampf kann man den Spitzenkandidaten der Union nicht mehr austauschen, zumal die Briefwahl bereits läuft. Nun heißt die Parole natürlich: Abstreiten.

Was das Thema der Doktorarbeit betrifft, da zieht man schon die Augenbrauen hoch. Wissenschaft ist systematisches Erkennen. Was soll man aus dem amerikanischen Wahlkampf zwischen Bush und Kerry systematisch ableiten, und wie hoch ist die Relevanz? Es grenzt an das berühmte Orchideenthema.

Voigt bezieht sein Einkommen vorrangig aus seinem Landtagsmandat. Seine Professur an der Quadriga-Universität ist akademischer Putz. Ein Kommentator aus der nahrhaften Stadt Magdala nannte die Bildungsstätte mal eine „Hokus-Pokus-Uni“.

Die Quadriga-Uni schreibt: Prof. Dr. Mario Voigt lehrt und forscht als Professor für Digitale Transformation und Politik an der Quadriga Hochschule Berlin. Nach dem Studium der Politikwissenschaften, neueren Geschichte und des öffentlichen Rechts an den Universitäten Jena, Bonn und Charlottesville (USA) promovierte Voigt nach mehrmonatiger Wahlbeobachtung in den USA an der Universität Chemnitz zum amerikanischen Wahlkampf und Campaigning.

Nach eigenem Bekunden der Quadriga erlangt man praxisnahes Wissen, exzellente Leadership-Kompetenzen und ein einzigartiges Netzwerk – damit öffnet Ihnen die Quadriga Hochschule die Türen für eine erfolgreiche Zukunft. Wählen Sie aus unserem Angebot mit MBA- und Masterstudiengängen in sechs Vertiefungen und kombinieren Sie die Inhalte über das YourMBA-Prinzip.

Die Ausbildung der Quadriga Hochschule bildet einen zeitgemäßen Systemischen Coaching-Ansatz ab und geht hier auch auf das Umfeld New Work, Agiles Arbeiten, Change in Unternehmen und neue Unternehmenskulturen ein. Diese Inhalte sind in dieser Form einzigartig.

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Das liest sich sehr nach heißer Luft. In der aktuellen Aufstellung der Dozenten ist Prof. Voigt nicht enthalten. Die Hochschule soll 112 Studenten haben, gehört in der Milchstraße der Wissenschaft also zu den kleineren Kometen.

An der Uni Jena soll Voigt über Campaigning lehren. Seine eigene Kampagne ist keine gute Werbung. Im Rededuell mit Björn Höcke machte er einen einzigen Punkt mit „Hackepeter“ statt Mett. Nun ist er selbst erst mal Hackepeter. Eine unseriöse Partei hat einen windigen Kandidaten aufgestellt.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Mißerfolgs.“ (Oskar Wilde)