Der Sonntag gehört der Agrikultur
Was Tinka in der Lkw-Branche ist (40 Tonnen Liebe), ist Michael Bauer in der Schlepperszene. Horchen wir ihm zu und hoffen wir, daß seine Traktoristin Cindy Dieselblondie nicht den modischen Absurditäten anheimfällt, sich zur Scheibenegge erklärt und den Deutz zum Schluß heiraten will.
Die 9er Reihe hat einen wassergekühlten Deutz-TTCD 7.8 l 6 Zylinder Motor (295 – 336 PS) mit zweistufigem Turbolader, Ladeluftkühlung, und weiteren Gimmicks. Darüber hinaus zeichnen sich die Motoren durch ein exzellentes Kaltstartverhalten – auch unter extremen Bedingungen – aus.
Die Kabine ist pneumatisch gefedert und von der Motorhaube entkoppelt, so dass Motorwärme, Vibrationen und Geräusche den Kabineninnenraum nicht erreichen. Der maximale Geräuschpegel beträgt 69 dB. Steig ein und bleib entspannt, bis Du wieder aussteigst, so die Werbung.
Unnötig zu erwähnen, daß Cindys Arbeitsschutzstrümpfe nicht über den Haushalt des Auswärtigen Amts bezahlt wurden.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Wenn der Blüten Frühlingsregen
über alle schwebend sinkt,
Wenn der Felder grüner Segen
Allen Erdgebornen blinkt,
Im Felde ackern Frau und Mann,
Deutz eilet, wo man helfen kann,
(Frei nach Goethe)
Transparenzhinweis: Ich habe keine Deutz-Aktien und finde auch andere Schlepper gut: Ich habe einen Agrifarm.
Höchstrisiko!
Nahezu alle deutschen Landmaschinenhersteller wurden – beginnend mit der Kohl-Administration – an fremdländische Konglomerate verscherbelt.
Wenn die den Knopf drücken, heisst es: Ochsen und Pferde und entsprechende einfache Maschinen aus den Museen.
Aber die doofen Bauern wollen sich jetzt auch noch die Stallungen aus der gedachten Fleischsteuer zuteilen lassen.
Bei Fendt ist das der Fall, bei Claas und Deutz nicht. Was ich allerdings bemäkeln muß: Maschinen für den Kleinbauern werden in Deutschland nicht mehr hergestellt. Den Schlepper habe ich als italienische Lizenz aus der Türkei, die Mähmaschine und den Heuwender aus Italien und den Pflug habe ich in Polen besorgt.
Das Problem sind in der Tat die Größen hiesiger Felder, die offensichtlich nicht den Weltmarkt abbilden und für die folglich nicht viel produziert wird.
Gestern kam mir auf schmaler Landstraße der Lohnunternehmer, thronend in 5m Höhe, auf seinem Claas entgegen, hinter ihm ein Traktor mit dem Mähwerk im Schlepp. Ehbevor die noch richtig warmgelaufen sind, müssen sie schon wieder abbauen und auf den nächsten „Schlag“ verlegen.