Genossin Barley nennt staatliche Repression „Demokratiebewegung“
„Wir haben die meisten an die Nichtwähler verloren, das ist sehr bemerkenswert, weil wir eigentlich dachten, der Kampf gegen rechts und auch die Demokratiebewegung, daß das unsere Wählerinnen und Wähler eher mobilisiert.“ So Genossin Barley von den Spezialdemokraten gestern abend.
Staatlicher Druck auf die Opposition hat immer nur Wirkung gezeigt, wenn eine relevante Alterskohorte wirklich weitgehend verstrahlt war. Das war in Deutschland dreimal der Fall.
In der Weimarer Republik drängelte die Jungendbewegung der Geburtsjahrgänge ca, 1890 bis 1916 an die Macht. Organisatorisch bildete sich das beispielsweise im Stahlhelm, in der NSDAP, in der SA, im Rotfrontkämpferbund und im Jungdeutschen Orden ab. Die Bewegung erreichte 1933 ihr Ziel, wobei Zeitgenossen die geringe Begeisterung der Jahrgänge ab 1916 verzeichneten. Meine Eltern zum Beispiel stammten aus dieser späteren Kohorte und gingen dem Staat und seinen Ansprüchen soweit als möglich aus dem Weg. Was die Profiteure betraf: Sie wurden schnell und gut versorgt und verdrängten Sozialdemokraten und Juden von den Futtertrögen. Sie selbst verstanden sich nicht als Demokratiebewegung, eher im Gegenteil. Der Führer hatte 1933 die letzte Wahl für die nächsten hundert Jahre versprochen und seine Anhänger wollten es so. Die Bekämpfung der Opposition erfolgte recht robust, zum Beispiel mit Staatsradio, Reichschrifttumskammer, Konzentrationslagern und Todesurteilen.
Ein zweiter regierungsfrommer Schub entstand in der Zone in den 50ern. Es waren unheimlich viele frei gewordene Posten zu besetzen, die Karriere lag auf der Straße. Die aus den Gefangenenlagern Entlassenen strömten in die ABF und schwärmten vom Stalinismus. Hier waren es die Jahrgänge von 1920 bis 1935, die dominierten. Sie blieben bis 1990 auf ihren Posten hocken, so daß ein Verwendungsstau für die Jüngeren entstand. Der obere Parteiapparat war in den 80ern eine Gerontokratie. In den Siebzigern und Achtzigern wurde die nachgewachsene Jugend von der Propaganda nicht mehr erreicht. Man trabte zu den Aufmärschen, aber sah auf die Uhr wann der Kram jeweils endlich vorbei war. Die Stalinisten behaupteten im Gegensatz zu den nationalsozialistischen Vorgängern, daß die staatliche Repression eine Demokratiebewegung gewesen wäre. „Nationale Front des demokratischen Deutschlands“ nannten sie ihre Brandmauerorganisation. Wiederum wurde mit Staatsfernsehen, Deportationen, Todesurteilen und Straflagern rumgeherrscht. Die Ausführenden wie Ulbricht und Honecker waren letztlich Marionetten von Ausländern, zum Beispiel von Georgiern, Russen und Ukrainern.
Ein dritter Schub der staatlichen Bekämpfung der Opposition entstand seit etwa 2000. Bundeskanzler Schröder ließ Lichterketten gegen Rächts anbrennen. Eine widerliche Hetzkampagne des Staats erfolgte per Esempio wegen der angeblichen Ermordung eines Araberkindes in Sebnitz, Die Sache entpuppte sich später als Konkurrenzkampf zwischen einer arabischen und einer deutschen Apotheke und es war niemand gemeuchelt worden, außer die Wahrheit. Nach der Grenzöffnung 2015 gab es zahlreiche staatliche Aufmärsche, zum Beispiel gegen PEGIDA. Inzwischen ist daraus ein Milliardengeschäft staatlicher Förderung geworden. Wie in der Zone wird behauptet, daß es sich bei der Bekämfung der Opposition um Demokratieförderung handelt.
Bei der gestrigen Wahl und bei Umfragen schon vorher ist deutlich geworden, daß der Gipfel der autoritären Flutwelle bereits durchlaufen ist. Bei den Jungwählern gewinnen Sozis und Grüne keinen Blumentopf mehr. bei Grünen sind es nur elf Prozent. CDU/CSU und AfD liegen in der Gruppe U-25 mit je 17 % gleichauf die SPD erreicht bei den 16- bis 25-Jährigen nur noch neun Prozent, Das sah vor fünf Jahren noch anders aus: Die Grünen sprachen damals 34 % der Erstwähler an. Der Scheitel der grünen Flut liegt bei den Geburtsjahrgängen 1980 bis 1995. Sie wurden in eine reiche Zeit hineingeboren und haben jetzt das Alter, in welchem man sich an der Spitze der Einkommenspyramide befindet. Die Sozialdemokraten haben dagegen ihren Peak in den Jahrgängen vor 1965.
Skurril finde ich, daß Frau Barley die staatliche Repression wieder als „Demokratiebewegung“ eintütet. Die Wähler haben das scheinbar anders gesehen. Die Heizer auf der glühendheißen Hetzlokomotive von SPD, Grünen und Linken sind alle furchtbar dezimiert worden. Was die AfD betrifft ist offensichtlich eine Solidarisierung der Wähler erfolgt, jedenfalls derer, die bis drei zählen können.
Was eben soziologisch interessant ist, ist das Kohortenmodell, welches man über die Zeitläufte legen kann und das immer wieder zu verblüffenden Ergebnissen führt. Die Jugend geht eigene Wege, die selten oder nie erfolgreich mit Geldscheinen ausgelegt wurden. Sicher. es gab 1933, 1949 und jetzt Belohnungen, aber Hauptantrieb war Idealismus. Und der erschöpft sich immer wieder. Aktuell ist die milliardenteure Oppositionsbekämpfung verbranntes Geld, weil die aus progessiven Märchen gespeiste Kraft der Bewegung gebrochen ist.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Anläßlich so einer Wellenbewegung sagte der Duce in den 20ern: „Il mondo va a destra“
Beitragsbild: Ein sozialdemokratischer Bürgermeister aus einer Bäderstadt beim Kampf gegen rechts.
Das Problem bei den Kohorten-Meinungsänderungen ist, dass in der Zeit der Machtausübung ideologisierter Kohorten mehr kaputt gemacht wird, als in einer vergleichbaren Zeit danach wieder aufgebaut werden kann.
Ganz deutlich bei den 2 1/2 Jahren grüner Regierung, die mit irrer inhaltlicher wie zeitlicher Radikalität „nachhaltig“ zerstören – z.B. nicht nur AKWs stilllegen, sondern diese auch umgehend unbrauchbar machen.
Nicht umsonst nannte und nennt man sie die „grünen Khmer“.
Es wird schon im nächsten Monat sehr spannend werden: Neuwahlen in Frankreich. Schafft es Marine, ist die EU gebremst. Ob sie es schaffen wird, ist die große Frage, denn 30 Prozent sind in einer Stichwahl, die kommen wird, zu wenig. Es sind wenige Prozent die in Frankreich bald entscheiden werden, ob die EU reformiert wird, oder weiter macht wie bisher.
Es wird nur die Nationalversammlung neu gewählt, nicht der Präsident. Also keine Stichwahl, sondern „cohabitation“, wie das zwischenparteiliche Rumschmusen in F heißt, wenn Makrönchen keine Parlamentsmehrheit mehr hat.
Egal, D muß blechen – und wird schuldschleimspurig blechen.
Die AfD, Alternative für Deutschland, kann weder mit LePen noch mit Meloni kooperieren. Die Erbfeindschaft zwischen F und DE (seit 842) und der genetisch fundierte Verrat von IT (1915 und 1943) kann und wird niemals mit den Lebensinteressen Deutschlands harmonieren. Auf solche Ideen kann nur ein feminines Gemüt ala Weidel kommen. Und das wird schiefgehen.
Es geht nicht darum gemeinsame Interessen mit Frankreich und Italien zu entdecken, sondern darum in die Ausschüsse zu kommen, um zu sehen was gespielt wird. Wenn man zu keiner Fraktion gehört sitzt man in Brüssel nur dumm rum. Es braucht keine Reißbrettpolitik, die ist immer gescheitert.
Aber Herr Prabel, was nützt es, in den Ausschüssen rumzusitzen und zu sehen, was gespielt wird? Und dann als Alternative für Deutschland vor den Karren von welschen Weibern gespannt zu werden. Die AfD hat in der von LePen dominierten Fraktion einfach nichts zu suchen, weil sie dort nie was zu sagen haben wird.
So plakativ ist das nicht: Die welschen Weiber hane zum Beispiel gegen das Verbrennerverbot gestimmt. Fast alle Abstimmunhgen liefen mit Disziplin und keineswegs gegen deutsche Interessen. Die ganze Kimascheiße wollen auch Italiener und Franzen nicht.
Eine sehenswerte Doku auf ARTE: https://www.arte.tv/de/videos/118869-000-A/frankreich-die-neue-rechte-jugend/
Insbesondere hörenswert die Passanten im Straßenwahlkampf. Jean-Marie Le Pen sei Kollaborateur der SS gewesen, die Partei sei in der Nähe von „Adolf“. Die jungen Leute loben die „Grande Nation – Napoleon und so“.
Und das ist nur Frankreich. Italien, Benelux, Polen, Dänemark, Norwegen und das formal nicht besetzt gewesene Schweden denken prinzipiell nicht anders. Man versteht die Landmine, auf die Krah unnötigerweise und tölpelhaft getreten ist.
Deutschland hat in seiner jetzigen Form, ungeteilt, nicht die geringste Chance, etwas anderes als den Zahlarsch zu geben und submissest das Maul zu halten. Selbst wenn die AfD in irgendeiner „Fraktion“ Aufnahme fände, würde sich daran nichts ändern.
Anträge pro patria werden von den übrigen Nationen nicht toleriert – das Land steht bereits jetzt allein mit dem Rücken zur Wand und versinkt – wie im Dreissigjährigen – im Sumpf linksgrüner Wiederbetätigung.
LePen ist ewiger Verlierer bei Präsidentschaftswahlen und das wird auch weiterhin so bleiben. Uns Deutschen kann das auch am Allerwertesten vorbeigehen. LePen will in Frankreich Wohlstand für alle Franzosen auf Kosten Deutschlands aufbauen. Das bedeutet, dass sich auch mit ihr an den Vorhaben, Deutschland zahlen zu lassen, nichts ändern wird. Wenn die AfD, wie es sich durch die Bestrebungen Weidels andeutet, da mitmacht, ist sie als Alternative für Deutschland wertlos.
„Der organisierte Wahnsinn ist die größte Macht der Welt.“
(Gerhard Hauptmann)
Gratulation Herr Prabel ! Das mit der “ Gerontokratie “ haben Sie aber sehr Nett formuliert.
Die SPD hat überwiegend an die AfD verloren.
Hier im grünverseuchten Schleswig-Holstein liegt die AfD in den meisten Wahlbezirken bei etwa 15%. Und das trotz der naiven Triefigkeit der hiesigen schon länger hier Lebenden.
In meiner ursprünglichen Heimat in Südsachsen-Anhalt hat die AfD über 30% geholt.
Krah wurde aus der AfD-Delegation entfernt. Ob diese erneute Säuberung von unliebsamen Mitarbeitern was Positives bringt?
Hallo Hajo,
Ihre Frage, ob die erneute Säuberung von unliebsamen Mitarbeitern was Positives bringt für die AfD, würde ich etwa so beantworten (das ist etwas von hoffen und glauben), aber hat viel mit dem nach diesem Wahltag tatsächlich blaugefärbten Osten zu tun:
Einige einflussreiche AfD-Leute gehen etwas tolpatschig in ihrer Wortwahl um und haben gutes Porzellan zu Boden geworfen. Es wird eine Weile dauern, bis hier wieder ruhig Blut herrscht. Aber die Zeit ist ja noch da bis zu den Landtagswahlen und noch mehr Zeit bleibt bis zu den Bundestagswahlen. Und das Eis, auf dem Ror-Gelb-Grün herumsteht, wird immer dünner.
Die Beschimpfungen und Beleidigungen der Opposition von solchen Heinis wie SPD-Klingelbeutel gegen Alice Weidel – ntv-Runde vom Wahlabend – schmieden im Osten die Symphatisanten der AfD zu einer Wagenburg zusammen.
Ich sehe zufrieden, wie hier die unter 24-Jährigen gewählt haben. Wenigstens hier funktionieren viele Elternhäuser noch.
Ob die Ampel-Volltrottel sich nun die Frage stellen, ob es richtig war, dass sie das Wahlalter der Jungens und Mädels schon auf 16 Jahre herab gestzt haben? Die Kommunalwahlen könnten da ein Verstärkungseffekt haben.
Joe, ich sehe das nicht so. Ich bin kein Fan von Krah. Das, was er der Repubblica gesagt hat, muss sagbar sein. LePen hat nach einem Vorwand gesucht, weil sie eine deutschfeindliche Politik betreibt. Egal, was Krah auf die provokante Frage gesagt oder auch wenn er darauf gar nicht geantwortet hätte, hätte diese blondierte ewige Wahlverliererin einen Vorwand gefunden, der AfD den Krieg zu erklären.
Man kennt den SPD-Bürgermeister im Westen zwar nicht, aber (leider) glaubt man es sofort!
Ich behaupte mal, dass die Mehrheit letztendlich ein „weiter so“ gewählt hat, vielleicht mit ein paar anderen Köpfen. Jedenfalls ist damit die Lösung der deutschen (wirtschaftlichen) Probleme weiter in die Ferne verschoben bzw. unwahrscheinlicher (einige dieser Probleme sind ja auch durch die EU verursacht). Damit geht Zeit verloren und der finanzielle Aufwand zur Problemlösung wird immer schwerer zu stemmen sein. Ich hoffe natürlich, dass ich mit meiner Einschätzung daneben liege.
Mache hier mal unauffällig Werbung für libertäre Ideen: von Mises, Hayeck, Hoppe, Krall, Mueller u.v.a. Die Zeit ist reif.
Apopro Apotheke. Die Eltern des verstorbenen Jungen waren: Vater – Perser, Mutter – Westdeutsche. Sie hatten eine Apotheke am Markt von Sebnitz gegenüber der alteingesessenen Sebnitzer Apotheke eröffnet. Und sowohl Druck auf die Alteingesessene als auch auf Kunden und Lieferanten ausgeübt mit dem Ziel, als Sieger aus diesem Konkurrenzkampf hervorzugehen. Als das nicht geklappt hat, haben sie die Sebnitzer komplett als rassistische Nazis eingeordnet und versucht, Bürgermeister und Stadtrat in ihrem Sinne unter Druck zu setzen.
Ich wollte an dem Tag, als das Unglück passierte, von Sebnitz aus über die Grenze in die Tschechei fahren. Sowohl die Grenze als auch die Möglichkeit aus Sebnitz wieder rauszufahren, waren blockiert. Ich und alle Passanten wurden in beiden Richtungen hochnotpeinlich kontrolliert und interviewt. Ich musste mir ein Quartier besorgen und bin so zufällig in eine Versammlung der Milchkühlbauern geraten und habe dort sehr viel über die Stimmung in der Stadt erfahren.