Belletristen sind keine Politiker
Gute Politiker haben ihre Feinde über die eigene Agenda und die Methodik ihres Vorgehens im Unklaren gelassen. Ludwig Erhard hat die Sozialdemokraten und die Besatzer an allen entscheidenden Punkten verladen und seine Taktik nicht offengelegt. Die Planwirtschaft wurde 1948 im Handstreich abgeschafft. Erhard hatte einen Sozialdemokraten in sein Ministerium integriert, der an Plänen für den Sozialismus werkelte. Mit diesem Trick wurde die Wachsamkeit der SPD eingeschläfert. Helmut Kohl hatte kein Buch über die deutsche Einheit geschrieben und hat einfach situativ gehandelt. Dr. M. hatte keine Belletristik über die Abschaltung der Kraftwerke verfaßt, sondern völlig aus der Kalten eine Gelegenheit genutzt. Politik ist Krieg, und da braucht es nur die Strategeme eines alten Chinesen.
Die Nachschlagewerke von Bundespräsi Steinmeier liegen wie Blei in den Verkaufsregalen. Sarrazin schreibt, aber er macht keine Politik. Ich schreibe auch, habe aber nicht den Anspruch in Berlin oder Brüssel jemanden reinzulegen. Das müssen die Profis machen, die keine Zeit zum Schreiben haben. Bimarck hat seine Erinnerungen auch erst auf dem Ruhesitz geschrieben. Monografien über das Frankreich der zweiten Kaiserzeit sucht man von ihm in den 60er Jahren des 19. Jh. vergebens.
Ich war 16 Jahre Bürgermeister. Von den römischen Kaisern hatte nur ein Einziger länger regiert. Planen konnte ich wegen Geldmangel wenig, Unverhoffte Gelegenheiten zum segensreichen Handeln gab es aber oft. Als Politiker muß man geheime Ziele haben, wach sein und auf die Gelegenheit warten wie eine Katze. Die Gelegenheit kommt fast immer und dann muß blitzschnell zugegriffen werden. Mit Gewalt geht wenig, fast nichts.
Ein gutes Exempel für unfruchtbare Reißbrettpolitik ist der Koalitionsvertrag der Ampel. Er beschreibt Ziele einer fernen Galaxie.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Mir ekelt vor diesem tintenklecksenden Säkulum, wenn ich in meinem Plutarch lese von großen Menschen.“ (Schiller)
Beitragsbild aus Zellerzeitung. Heute: Lastet ein Fluch auf Messern, der psychische Störungen verursacht?
„Ein gutes Exempel für unfruchtbare Reißbrettpolitik ist der Koalitionsvertrag der Ampel. Er beschreibt Ziele einer fernen Galaxie. “
Die wenigsten wissen sicherlich, dass auf Drängen der Grünen im Koalitionsvertrag steht, Visaerleichterungen für junge Russen unter 25 einzuführen.
Die Absicht war klar und als solche auch sofort in RU erkannt worden.
Aber das war ja vor der Zeitrechnung…….
Klingt nach Machiavelli…. Aber es stimmt: Riedseligkeit ist ein Kennzeichen eines beschränkten Verstandes.
Richtig: Eine seltene Kunst heißt Klappe halten. Warum das wichtigste Zugpferd am Ziel erschießen, statt erstmal in Ruhe zu schnuppern, woher der Wind weht und wie man den Kerl weiter nutzbringend einspannen kann?
Wenn ein je deutscher Politiker ein schlauer Hund war, dann Adenauer. Der hatte klar erkannt, dass das Fressen vor der Moral käme und so die Wendung hin zu den US-Fleischtöpfen durchgedrückt. Ausser Briefen hat der m.W. auch nie etwas Geschriebenes von sich gegeben.
(Mit seiner an Churchill angelehnten Beisetzungsfeier, Rhein statt Themse, hat er dem damals gerade aus den Lebensmittelkarten entlassenen England auch noch den Stinkefinger gezeigt – für Köln)
NB: Ludwig E. war mehr nationaler Sozialist als damals bekannt werden sollte, fast auch die SPD, die von den Grenzen von 1937 ganz selbstverständlich sprach.
NNB: Was ist mit den Beitragsbildern los, o Imperator? Die stimmen nicht, wenn sie auf die ZZ zeigen.