Gewerbesteuern deuten auf Krise
2024 werden die Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinden auf 75,6 Mrd. € geschätzt. Im vergangenen Jahr wurden 75,1 Mrd. vereinnahmt. Bei 2 bis 4 % Inflation ist das real ein deutlicher Rückgang. Diese Schätzung paßt zu den rückläufigen sonstigen Ertragssteuern.
Bei der Gewerbesteuer verbirgt sich zudem viel Elend hinter dem Freibetrag. Wir hatten im Dezember eine Firma dichtgemacht, die in den letzten Jahren immer deutlich weniger als 24.500 € Gewinn im Jahr gemacht hatte. Es gibt viele Geschäfte, die ihre Inhaber eichhörnchenmäßig mühsam ernähren.
Für die Gemeindefinanzen hat gerade eine Zeitenwende begonnen. Die Personalkosten sind beispielsweise um 10 % gestiegen, die Einnahmen kommen nicht annähernd mit.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Die Goldespforten sind verrammelt,
Ein jeder kratzt und scharrt und sammelt,
Und unsre Kassen bleiben leer.
(Geh. Rath v. Goethe)
Die Restaurantpreise sind teilweise um über 50% gestiegen (merkwürdigerweise bei Schweinfleischgerichten viel stärker als bei Rind), in kleinen Einzelhandelsbudiken immer noch 25-30%. Selbst die Arbeit ohne Rechnung in der Baubranche hat schwer aufgeschlagen – wäre aber, wie auch im Kfz-Gewerbe, mit Steuern gar nicht mehr möglich.
Faktisch stürzen die Gewerbesteuereinnahmen ab. Aber Rettung ist in Sicht: die Poll Tax oder Community Charge wie in GB, US oder der Schweiz. Es soll den Gemeinden ein Hebesatz auf die Einkommensteuer zugestanden werden.
Am Ende hilft nur noch die flächendeckende Tauschwirtschaft. Dabei platzen auch die Banken und Spackassen, mangels Konten. Ein weiterer positiver Nebeneffekt.