CDU und BSW – ein Konfliktszenario

Stellen wir uns einmal vor, die AfD würde die Mehrheit bei der thüringischen und sächsischen Landtagswahl verfehlen.

Die letzten Umfragen deuten in diese Richtung: Angaben in %, nur Parteien mit mehr als 5 %:

SachsenThüringen
AfD31,330
CDU30,820
Linke16
BSW1116
SPD67
Grüne5,8

In Sachsen müßte die CDU mit dem BSW und der SPD regieren, da BSW eine Zusammenarbeit mit den Grünen ausschließt. In Thüringen müßte die CDU sogar mit zwei kommunistischen Parteien kooperieren. Alles andere geht nur auf, wenn die CDU doch eine Minderheitsregierung mit Tolerierung durch die AfD wählt. Das halte ich aber für ausgeschlossen. Merz würde das rückgängig machen.

Linke, CDU und SPD sind den Lesern ja als 1984-Parteien oder auch als Nationale Front 2.0 bekannt. Da braucht es keine Erläuterungen. Interessant ein Blick ins BSW-Programm:

Den Einsatz deutscher Soldaten in internationalen Kriegen lehnen wir ebenso ab wie ihre Stationierung an der russischen Grenze oder im Südchinesischen Meer. Eine Militärallianz, deren Führungsmacht in den zurückliegenden Jahren fünf Länder völkerrechtswidrig überfallen und in diesen Kriegen mehr als 1 Million Menschen getötet hat, schürt Bedrohungsgefühle und Abwehrreaktionen und trägt so zu globaler Instabilität bei. (—) Europa benötigt eine stabile Sicherheitsarchitektur, die längerfristig auch Rußland einschließen sollte.“

Die genannte Führungsmacht sind vermutlich die USA. Boa-eh. wenn der Atlantikbrückler Merz das liest, oder gar Roderich Kiesewetter, da ist der Puls auf 200. Auch auf dem Gebiet der Freiheit, der Zensur und der Arbeit des Inlandsgeheimdienstes gehen die Meinungen weit auseinander:

„Cancel Culture, Konformitätsdruck und die zunehmende Verengung des Meinungsspektrums sind unvereinbar mit den Grundsätzen einer freien Gesellschaft. Das Gleiche gilt für den neuen politischen Autoritarismus, der sich anmaßt, Menschen zu erziehen und ihren Lebensstil oder ihre Sprache zu reglementieren. Wir verurteilen Versuche zur umfassenden Überwachung und Manipulation der Menschen durch Konzerne, Geheimdienste und Regierungen.“

Das wäre früher das sog. christliche Menschenbild“ der CDU gewesen, heute überlassen die Christbolschewisten dem BSW kampflos dieses Feld der Selbstbestimmung.

Auch auf dem Gebiet des Asyls gehen die Maximen von BSW und der CDU getrennte Wege: Das Merkelgewächs vdL blockiert an den Schaltstellen in Brüssel jedwede vernünftige Regelung der Migration. BSW dazu:

„Zuwanderung und das Miteinander unterschiedlicher Kulturen können eine Bereicherung sein. Das gilt aber nur, solange der Zuzug auf eine Größenordnung begrenzt bleibt, die unser Land und seine Infrastruktur nicht überfordert, und sofern Integration aktiv gefördert wird und gelingt. Wir wissen: Den Preis für verschärfte Konkurrenz um bezahlbaren Wohnraum, um Jobs mit niedrigen Löhnen und für eine misslungene Integration zahlen in erster Linie diejenigen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“

Leider liest sich das Wirtschaftsprogramm von BSW nicht so schön. Da klingt überall der Glaube durch, Geld wachse auf Bäumen und stände für gute Zwecke fast unbegrenzt zur Verfügung. Sicher, mit Fokussierung auf deutsche Interessen ließe sich viel umschichten und für Bildung, Infrastruktur und das Sozialsystem freimachen. „Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der das Gemeinwohl höher steht als egoistische Interessen und in der nicht Trickser und Spieler gewinnen, sondern diejenigen, die sich anstrengen und gute, ehrliche und solide Arbeit leisten.“ So ähnlich stand das auch im Programm der NSDAP und auf den 2-DM-Silbermünzen. Das ist zu idealistisch. Leute strengen sich nur an, wenn sie egoistische Interessen verfolgen. In der Bienenfabel von Dr. Mandeville war das schon 1714 herausgearbeitet worden.

Leider hatte der Nationalsozialismus nicht die Zeit ökonomisch zu scheitern, wodurch bei den Apologeten der Planwirtschaft immer noch der Glaube vorherrscht, daß er wirtschaftlich erfolgreich gewesen wäre. In der Verlängerung wurde der Beweis für das Scheitern altruistischer Motivationen von den Genossen Stalin und Breschnjew allerdings doch noch geliefert.

Unüberlegt auch die Abneigung der „Casinorente“ durch Sahra. In Norwegen hat sich die Rente völlig von der Arbeit im eigenen Land entkoppelt. Das wäre auch in Deutschland angesichts der schwachen Lenden erforderlich.

In Grundsatzfragen der Außen- und Verteidigungspolitik, der Klimapolitik und der Asylpolitik liegen BSW und CDU weit auseinander. Aber wie wir wissen: Dienstlimousinen und Ministersessel schleifen die scharfen Kanten der Bestimmtheit völlig ab. Wir werden sehen.

Besser ist natürlich gleich AfD zu wählen, da bekommt man den vernünftigen Teil der BSW-Programmatik, aber ohne Verwässerung durch Unterhandlungen mit der CDU.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, Und grün des Lebens goldner Baum.“ (Geh. Rath v. Goethe)