Wofür die Trolle geschult werden
Anke Engelke hat über die Hasenschule geschrieben, ich habe gerade neue hochinteressante Infos aus einer geheimen Trollschule erhalten.
Der Troll treibt sich in sozialen Netzwerken rum und kommentiert äußerst selten was zum Thema. In der Trollschule werden die Trolle angehalten zu pöbeln und persönliche Herabsetzungen zu posten. Der Sinn ist die Kommentatoren so wütend zu machen, daß sie zurückposten und dabei in die Nähe der Strafbarkeitsgrenze kommen. Da warten schon Nancy, Buschi und Haldi und rasseln mit den Schlüsseln ihrer Verliese und Kerker. Als der geharnischte Rübensteiner mit seinen beiden Knappen in Venedig angereist war, zitierte er die Ritterregel für solche Fälle: „In der Wut tut niemand gut“.
Oft wird der Troll von interessierten Kreisen bezahlt. Nach neuesten Berichten sind Milliarden von Euronen unterwegs, um die gefräßigen Kobolde zu füttern, die nicht immer so aussehen wie im Beitragsbild.
Ich befinde mich mit den frischen Infos aus der Geheimniswerkstatt keineswegs auf Abwegen. Wikipedia schreibt:
Als Troll bezeichnet man im Netzjargon eine Person, die im Internet vorsätzlich mit „zündelnden“ Flame-Kommentaren einen verbalen Disput entfachen oder absichtlich Menschen im Internet verärgern will. Dies geschieht zur Unterhaltung des Trolls normalerweise durch das Posten entzündlicher und abschweifender, irrelevanter oder nicht themenbezogener Nachrichten und Beiträge in einer Online-Community (beispielsweise einer Newsgroup, einem Forum, einem Chatroom oder einem Blog). Ihre Kommunikation in diesen Communitys ist auf Beiträge beschränkt, die auf emotionale Provokation anderer Gesprächsteilnehmer zielen. Dies erfolgt mit der Motivation, eine emotionale Reaktion der anderen Teilnehmer zu erreichen. In darauf bezogenen Bildern wird oft der aus der Mythologie bekannte Troll dargestellt.
Als Gegenmaßnahmen empfielt Wikipedia: „Wichtig ist in jedem Fall, die Ruhe zu bewahren. Spontan zu reagieren ist nicht ratsam. Ein Mittel, um Foren vor Troll-Beiträgen zu schützen, ist das Informieren der Benutzer über das Phänomen und die typischen Eigenschaften von Trollbeiträgen. Viele Internetportale und -foren begegnen dem Phänomen im Vorfeld, indem nur registrierte Nutzer (beispielsweise Autorisierung per E-Mail und weitere Daten) zugelassen werden. Dadurch ist es möglich, einzelne Trolle seitens der Administratoren zu sperren und ihre Zahl somit zu begrenzen. Einen absoluten Schutz gibt es nicht.“
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Die stille Freude wollt ihr stören? / Laßt mich bei meinem Becher Wein! / Mit andern kann man sich belehren, / begeistert wird man nur allein.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Beitragsbild: B. Zeller aus ZZ. Heute: Grüne werden allein im Wald ausgesetzt. Was dahinter steckt.
Das macht bald ein künstliches Sprachmodell; allerdings gibt es noch nicht soviel deutschsprachige Datenbasen – von entsprechenden DV-Fähigkeiten mal ab.
Deswegen (berichtet Danisch zur Sozen-Vorratsdatenspeicherung) will man auf altdeutsche Art (Karlsbad!) alle herausfinden, die bestimmte Medien konsumieren und die dann quälen.
Dabei kommt man auf die Frage ob Diätmar in einer dunklen EDV Hornzje sitzt und ein LLM mit Prabel sein Blog versucht zu verschlimmbessern. Fragen über Fragen….
Meine (lange zurückliegenden) Erfahrungen aus Diskussions-Foren (insbesondere zur Mathematik, Physik und Chemie) legten nahe, daß dieser kleine Personenkreis sich aus sozial / psychisch angeknacksten Einzelgängern rekrutierte (Widerlegungen der Relativitätstheorie u.ä.). Unappetitlich war mein kurzer Ausflug in ein Forum mit zeitgeschichtlichem Hintergrund, wo es bis hin zu persönlicher Diffamierung / Verfolgungen ging.
Eiserne Regel seither: Don’t feed the troll.