Markus Krall ist der Zeit voraus
Christian Buback ist Wertermittler und Immobilienvermittler aus Schwaben. Er hat dank der Flaute im Gebäudebereich Zeit Videos zu produzieren. Hier ein interessantes mit dem Flüchtling Markus Krall.
Der gute Markus ist der Zeit immer voraus. Auf die Inflation mußten wir zehn Jahre warten, jetzt ist sie da. Die Bankenkrise kam ein bißchen schneller, aber auch mit Wartezeit. Auf die bürgerliche Revolution (Vorhersage von 2020) müssen wir noch etwas warten, der Wegzug der deutschen Industrie dauert Jahre.
Die Umstellung der Bürger auf die Neue Zeit dauert auch, jeder Tag ist eine neue Herausforderung etwas umzubauen, um sich einzuigeln.
Der Great Reset ist übrigens keine neue Idee. Er ist der Jugendbewegung immanent. Ich habe gerade ein horizontloses und abgefahrenes Gedicht von 1900 gefunden, welches die Erfolgsperiode von 1870 bis 1900 in den übelsten Farben malte, genau wie in der BRD, wo die Wirtschaftswunderzeit von der Bohéme rückblickend verächtlich gemacht wurde und wird:
Zum neuen Jahrhundert.
So lang‘ das alte Jahrhundert war,
Nun ist es endlich zu Ende,
Und auf der Zukunft Brandaltar
Erglühen die Sehnsuchtsbrände.
Hochauf zum Himmel das Feuer loht,
Das Feuer der jungen Herzen.
Die alte Geisternacht ist tot,
Und tot sind die alten Schmerzen.
Ihr konntet uns früher mit schlechtem Rat
Die Freude am Leben zügeln.
Das ist vorbei. Der Morgen naht
Auf rosenroten Flügeln.
Wie lange waren wir blind und taub,
Dass wir ihn nicht erkannten!
Wir wühlten vergrübelt im Moderstaub
Gelehrter Folianten.
Wir schlössen vor jedem Sonnenstrahl
Erschrocken Türen und Fenster
Und knieten in abergläubischer Qual
Und glaubten an alte Gespenster.
Es war eine lange, dunkle Zeit,
Jetzt endlich soll sie sterben
Und uns eine lachende Ewigkeit
Im Sonnenschein vererben.
Greift mutig zu, der Morgen winkt
Und spricht sein unsterbliches Werde!
Wer frisch vom Born des Lebens trinkt,
Nur der erobert die Erde.
Die Tage tanzen in Freud‘ und Schmerz
Um ihn den harmonischen Reigen,
Ein König ist sein pochendes Herz,
Und alles, und alles sein eigen.
So wandert er als ein froher Held
Die Jahre, die ihm gegeben,
Und grüßt noch im Sterben lächelnd die Welt
Und ihr ewig blühendes Leben.
Die Spätkaiserzeit hat einen verschnarchten Ruf, konservativ soll sie gewesen sein. Drafi Deutscher hat diese Sichtweise mit „Old, old Germany“ zementiert: „In der alten Kiste fand ich Opas Album bis zum Rand voll Bilder aus der guten alten Zeit.“
Wenn die Spätkaiserzeit so gut gewesen wäre, hätte es die revolutionäre und antibürgerliche gesellschaftliche Entwicklung von 1900 bis 1949 bzw. 1990 nicht gegeben. Alles, was im 20. Jahrhundert schief lief, wurde zwischen 1890 und 1914 angelegt, übrigens weltweit. Die bürgerliche Revolution erfolgte erst in den 50ern bzw. 90ern nach einer langen Niedergangsperiode mit gesellschaftlichen Experimenten.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Es gibt zwei Umstände, deren wir uns immer gleichzeitig erinnern sollten: Erstens, hätten nicht die neuen Generationen unaufhörlich gegen die ererbte Tradition revoltiert, würden wir noch in Höhlen leben; zweitens, würde die Revolte gegen die ererbte Tradition universal, befänden wir uns wieder in den Höhlen. Eine Gesellschaft in der die Tradition zum Kult wird, verurteilt sich zur Stagnation, eine Gesellschaft, die von der Revolte gegen die Tradition leben will, zur Vernichtung.“ (Leszek Kolakowski 1927 – 2009)
Beitragsbild: B. Zeller aus ZZ. Heute: Medizinisches Gutachten: Nasebluten von Anzeigenhauptmeister geht auf eine Vorerkrankung zurück
Diese geschichtliche Betrachtung erscheint logisch, nur, wer hier weiß noch etwas von der Zeit vor dem ersten Weltkrieg? Alles längst vergessen, und somit sind wir verdammt, die Geschichte zu wiederholen. Allerdings, wie jemand gesagt hat, das erste Mal als Drama, das zweite Mal als Farce. Der dritte Weltkrieg wird mit einer lächerlichen Bundeswehr geführt, die keinen Feind brauchen würde um zu kapitulieren. Der Krieg wird dank massiven Raketeneinsatz vorbei sein, bevor die Bundeswehr überhaupt losfährt. Es wird kein Stellungskrieg wie 1914.
Und danach? Survival of the fittest.
Wohl kaum.
„Danach“ (also post flash) bin ich sehr vermutlich Bürger der frz. Zone und das gewesene Restdeutschland geht mir sonstwo vorbei.
Es hatte seine Chance, sogar mehrfach, und hat sie jedesmal in gesteigerter Weise verspielt. Warten wir erstmal die EM ab, Inschallah.
Warum ziehen Sie nicht ins Elsaß, da wurden Ihre Träume bereits wahr.
Im russischen Fernsehen hat man schon mehrmals klar gesagt, dass Russland Raketen besitzt, bei der eine einzige ausreichen würde, um Frankreich kampfunfähig zu machen. Die Großregion Paris mit 20 Millionen Einwohnern wäre ein solches Ziel. Ob Russland hier angibt oder es wirklich kann mag ich nicht beurteilen. Ich weiß aber, dass Frankreich noch mehr abgebaut hat was Technik betrifft. AKW Neubau nach 1980? Autoindustrie? La malaise….
Sie zerstören gerade den Bismarck-Mythos, Herr Prabel.
Da muß ich noch mal drüber nachdenken.
Meine Gedanken möchte ich manchmal nicht haben – Gedanken machen eh nur Streß. 🤔
Es gibt ja viele „Merkwürdigkeiten“ aktuell.
Am merkwürdigsten ist, dass „unsere Kanzlerin“ jetzt ein Mann ist. 😂🤔 (leider nicht von mir)
Das Elend wurde 1871 begründet; aber davon ab: Bismarck wird als Mann des 18., Wilhelm II als Mann des 20. Jh. gesehen.
Das 19. war in der deutschen Regierung interessanterweise nicht vertreten, erst vielleicht durch Hitler und sein altes Wien und jetzt wieder durch die Grünen.
Herr Prabel hört es mal wieder läuten und weiß nicht, wo die Glocken hängen. Oder, auf englisch, er sieht den Elefanten im Raum nicht.
Unter Bismarck entstand in Mitteleuropa ein wirtschaftliches Schwergewicht, ähnlich dem modernen China heute. Nach diesem Vorbild glaubte “man”, eine europäische Union schmieden zu können, was leider nicht funktionieren kann. Der wahre Grund für unseren Ruin, damals wie heute, sitzt in der City of London.
Bismarck hat 1890 aufgehört zu regieren, und da fingen die Probleme an.
@ Prabel So war es.
Als Krupp gegründet wurde (1587!) dachte noch niemand an Flottenverein, Willy & Nicky usw.. Gleiches gilt für Stinnes (irgendwann im 17. und 18. Jh. – Treidelschiffahrt). Müser von „Harpener Berg“ (gegr. 1856) war gleich alt wie Bismarck.
Die gesamte, später „deutsch“ genannte (oder vereinnahmte) Elite war vor der Reichsgründung geboren, wenn ich nur mal an Leibniz, Ohm, Bunsen, Robert Mayer, Nietzsche, Gauß und Weber erinnern darf.
Napoleon war derjenige, der den Zapfhahn ins Spundloch schlug, wenn man so sagen will. Die Industrie hätte sich weiters auch ohne Preußen-Bismarcks kleindeutsche Lösung entwickelt, das tat sie in Österreich schließlich auch (Waldsteinsche Eisengießerei => Skoda).
Letztlich waren es die hassenswerten Geisteswissenschaftler und Juristen, die mit ihrem burschenschaftlichen (H. Prabels „Jugendbewegung“) Rumgedeutsche sinnloserweise das Übel in die Welt brachten. Das „Gebet“ Grillparzers „Oh Herr laß dich herbei/und mach die Deutschen frei/daß endlich das Geschrei/darnach zu Ende sei“ aus 1831 zeigt das sehr schön.
Die City of London hatte vorab keine negativen Sentiments, ganz im Gegenteil war das Empire ein riesiger, einheitlicher Absatzmarkt, was die Kaufleute auch nutzten – vom Turnen und Absingen altdeutscher Lieder (ganz wie die Linksbekloppten) wurden die Bremer und Hamburger nicht reich.
Dieses dreiste Sich-nach-vorn-Drängen, das Maul aufreißen ohne Not, das Denunzieren (Heinrich Manns Untertan), das sind alles reichsdeutsche Mißlichkeiten, ohne die wir heute tausendmal besser dastünden und ein jeder stolz auf sein kleines und doch großes Vaterland blicken könnte.
Trotzi, wie tief musst du Deutschland hassen!
„Die Industrie hätte sich weiters auch ohne Preußen-Bismarcks kleindeutsche Lösung entwickelt, das tat sie in Österreich schließlich auch“
Trotzki, bist Du jeck? Österreich war damals kuk und sehr viel größer als heute.
Der „kleindeutsche“ Teil des nachnapoleonischen Rumpf-HRR war ungefähr genau so gross wie Kakanien.
Polen und Ungarn gehörten ja jeweils noch dazu (ungern).
Durch die nervigen Berge bis runter nach Kroatien hatte Ö. noch den Nachteil kleinerer bewohnbarer Fläche.