Grünes Investment und China wider Willen
Ob Wasserstoff, Windmühlen, E-Autos, Solar oder Wärmepumpen; Die grünen Investments liefen zu Anfang dank großem Werbeaufwand, Taxometrie- und ESG-Rückenwind oft sehr gut oder gut, um dann den Weg allen Fleisches zu gehen. Ein Beispiel: TESLA war immer eine gut verdienende Firma, allerdings war sie total überbewertet. Ich erinnere mich an ein Video mit Andreas Beck. wo der über das KGV amüsiert schmunzelte. Inzwischen nähert sich der Kurs an die erzielbaren Ergebnisse an, und Elon Musk wird Mißmanagement vorgeworfen. Das kann ich nicht erkennen, TESLA macht schöne Gewinne, hat eine ansehnliche Marge und ist nicht verschuldet. Das Unternehmen hatte nur jahrelang einen Mondpreis, der der Dummheit und Gier der Anleger und nicht der Gaunerei von Musk geschuldet war.
Ich habe mich bei grünem Kram immer zurückgehalten und lieber mal eine Öl-, Zigaretten- oder Kohleaktie gehabt. Da ist mir manches auf und ab erspart geblieben. Wer sich dagenen auf die Angebote der Kapitalsammler verließ wurde immer schon in unschöne Investments getrieben.
Ich erinnere mich mit Grausen an den Bankberater, der mir einen todsicheren LV-Fonds vermittelte, der total floppte. Es war mein erstes Investment, nachdem ich acht Jahre lang mit Hängen und Würgen einen Baukredit abgestottert hatte. Mein über 90jähriger Papa hatte eine Wette auf inverse Zinsen von der Sparkasse aufgedrängelt bekommen. Mein erster Besuch bei der Commerzbank endete mit der Übergabe des Prospektes des Luxemburg-Fonds, der inzwischen gefloppt ist. Beim Durchblättern des Prospekts fiel mir auf, daß das Mietobjekt für die EU überhaupt nicht abgeschrieben wurde. Da war ich schon ausgekocht und habe das Heftel in den Müll geschmissen.
Wie folgendes Video zeigt, machen die Banken ihre Anlageprodukte EU-kompatibel. Blöd, daß vdL gerade die Chefin ist. Das ist als wenn der Fuchs den Hühnerstall verwaltet.
Manchmal ist es nicht schlecht, wenn man selbst die Kontrolle über seine Kröten behält. Die Auswechslungen beim Xtrackers AC Asia ex Japan finde ich komisch. Soviel China würde ich in meinem Portfolio nicht mal im Traum halten, und es wird immer mehr statt weniger. René (Clemens Schömann-Finck) frägt sich auch.
Bei ETFs bin ich sowieso wegen der Vorabbesteuerung skeptisch. Die Vorabpauschale zahlt man mit Euronen, die jetzt noch ein bißchen Kaufkraft haben, die Anrechnung dieser Vorabpauschale erfolgt beim späteren Verkauf des Anlagevehikels wahrscheinlich, wenn die Inflation den Wert der Vorabpauschale weggeblasen hat. Das heißt man wird so behumst, wie die Gläubiger in der Inflation vor hundert Jahren um ihr Geld gebracht wurden. Der Staat ist kein seriöser Partner, mit dem man Geschäfte machen könnte. Er verhält sich genau wie ein Hund, dem man einen Teller Gänsebraten zur Bewachung überläßt. Ich vermute, daß diese Äußerung delegitimierend ist, und nehme sie hiermit zurück.
Grüße an den inlandsgeheimdienst:
Dem dies, dem das, hier aber fehlt das Geld.
Vom Estrich zwar ist es nicht aufzuraffen;
Doch Weisheit weiß das Tiefste herzuschaffen.
In Bergesadern, Mauergründen
Ist Gold gemünzt und ungemünzt zu finden,
(Geh. Rath v. Goethe über Anlagealternativen)
Eine Bank aendert natuerlich keinen ETF, das kann sie gar nicht. Das macht der Aufleger, also insbesondere die Grossen BlackRock, State Street oder Vanguard. Dabei gibt es durchaus Unterschiede, Vanguard haengt da naemlich immer etwas hinterher und ist auch am schnellsten wieder aus dieser Art Indexverzerrung raus. Etwas vom Gruender haengt also wohl doch noch in der Philosophie herum. Mag auch damit zusammenhaengen, dass die Rechtsform der US-Mutter eine Genossenschaft ist.
Ihre Abneigung gegen ETF haengt ja nun nicht an der Vorabpauschale, wie Sie in vielen Artikeln begruendet oder zumindest erwaehnt haben. Aehnliche Aergernisse kann ein Staat – gerade die BRD ist da gross, wie wir alle wissen – letztlich auf alles drauflegen wenn er klamm wird. Auch reine Aktien, warum nicht.
Ich kann es nur wiederholen, ETFs nach Bogle sind eine sehr gute Idee. Der Punkt ist wie mit allem Menschlichen der Missbrauch, der mit Groesse kommt. Frueher waren die Fonds zu wenige, aber heute ist dieses Kapital aus „passivem Investment“ einfach ein zu massives Stueck im gesamten Theater, um den verschiedenartigsten Verlockungen seiner Anwendbarkeit widerstehen zu koennen. Dass politisch-ideologische Dinge wie ESG, DEI oder wie sie alle heissen gerade von den ETF-Firmen benutzt werden haengt eigentlich an zwei Dingen. Der genannten Groesse (ich glaube BlackRock und Vanguard verwalten mittlerweile zusammen ueber 20 – europaeische – Billionen Dollar. Das ist der o.g. Batzen.
Wesentlich ist aber das Werkzeug, welches sie sich zum Einsatz gebaut haben. Denn das genannte „verwalten“ wird durch etwas unterlaufen, was man proxy voting nennt und die Kleineigner draussen laesst. Damit koennen die Fondsmanager wie Grossaktionaere auftreten und tun es auch. Disney gehoert wohl zu 28% Blackrock allein, der gesamte S&P 500 ist weitgehend in den Haenden der grossen Drei. Dieses Monopol muss zerbrochen werden und der eigentliche Besitzer, der ETF-Anteilseigner, muss wieder oder ueberhaupt in die Lage eines Stimmberechtigten kommen. Technisch geht das schon trotz der unendlichen Verduennung, die der Einzelne besitzt. Der Wille zur Aenderung ist aber leicht nachvollziehbar bei den Leuten an den Faeden nicht da.
Hier uebrigens etwas mehr quantitaiv untersetzt:
https://www.morningstar.com/sustainable-investing/how-blackrock-state-street-vanguard-cast-their-esg-proxy-votes