Warum mußte es Intel sein?
H-beck hatte sich bei der Vorbereitung eines Magdeburger Standorts der Chipherstellung für Intel entschieden. Vielleicht gab es auch keinen anderen Interessenten. Er mußte ja mit einer Milliarde Frankfurter Schrumpfeuronen winken, um zum Schuß zu kommen. Intel ist ein bekanntes Unternehmen mit einer großartigen Vergangenheit. Es gab Zeiten, da schlug in 90 % der Notebooks ein Intel-Herz.
Inzwischen schwächelt das Geschäft mit den aufklappbaren Computern etwas und es gibt auch Konkurrenz, z.B. von AMD und aus dem Reich der Mitte. Schauen wir uns mal das Feld wichtiger Chiphersteller an.
Eigenkap. % | KGV | Marge % | Dividende % | Marktkap Mrd. € | |
Intel | 55 | 125 | 3,1 | 1,47 | 164. |
Taiwan Semic. | 63 | 20 | 38,8 | 1,55 | 654 |
Texas Instr. | 52 | 24,1 | 37,3 | 2,94 | 141 |
Siltronic | 42 | 14,4 | 12,2 | 4,4 | 2,5 |
AMD | 82 | 281 | 3,8 | 0 | 266 |
Infineon | 56 | 13,2 | 19,1 | 1,12 | 41 |
Nvidia habe ich mal weggelassen, die haben einen grünen Abenteuerspielplatz in Deutschland wirklich nicht nötig. Was im Vergleich wirklich interessiert, ist das Verhältnis von Gewinn zu Umsatz, die Marge. Sie charakterisiert den Burggraben, den technischen Stand, der schnell wechselt. Noch vor Kórona lieferte Intel richtig gute Zahlen, inzwischen nicht mehr.
Die Experten gehen davon aus, daß Taiwan Semiconductor dank einer besseren Kostenstruktur und eines optimierten Geschäftsmodells weiterhin vor Intel bleiben dürfte. Wie weit vorne TSMC ist, zeigt dabei eine Zahl: Während die Chip-Sparte des US-Konzerns im vergangenen Quartal rund 291 Millionen Dollar Gewinn einfuhr, erzielten die Taiwanesen im gleichen Zeitraum 19,6 Milliarden Dollar.
Was meine schönen und neugierigen Leserinnen sicher interessiert: Wieviel ist Intel die Milliarde von Märchenrobert wert? Der Branchenriese stellte für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 12,2 und 13,2 Milliarden Dollar in Aussicht. Im strategisch wichtigen Bereich „Datacenter & AI“ schrumpfte der Umsatz im vergangenen Quartal leider um zehn Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar. Der Gewinn von Intel für das laufende Jahr wird auf etwa 6 Mrd. $ geschätzt. Da macht eine Zusatzmilliarde schon was aus, die allerdings erst in den Folgejahren ergebniswirksam werden wird, wenn nicht noch etwas dazwischenkommt.
Intel kämpft derzeit aus einer Verfolgerposition darum den Anschluß an die Champions zu halten. Noch ist der Wettlauf nicht verloren. Doch wenn der Intel-Hase einen neuen Chip präsentiert, ruft der Chinesen-Igel (und auch der von AMD): „Ich bin schon da!“ Die Qualität der Chips ist entscheidend dafür, ob die Subventionsmilliarde per Unternehmenssteuer zurückfließen wird. Für 08/15- Ware gibts nicht viel Geld.
Woher kommt eigentlich 08/15? Im WK I gabs ein deutsches MG 08/15, dessen Qualität von den Soldaten als mittelmäßig eingestuft wurde. 08/15 wurde nach dem Kriege ein Synonym für schlechte Ware.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Unser bürgerliches Leben, unsere falschen Verhältnisse, das sind die Abenteuer, das sind die Ungeheuer!“ (Geh. Rath v. Goethe)
INFINEON ? German Siemens-Halbleiter, HiTec vom Feinsten ? Weltspitze? Mischen die da jetzt auch mit ?
Unglaublich !
Tja – warum wohl?
Weil infantiles Denken gewisser Kreise deutsche Politik dominiert.
Da muß man nicht mal die ökonomischen Fakten des Unternehmens bemühen.
Wie seinerzeit Else (die ‚dusselige Kuh‘ an Alfred Tetzlaffs Seite) glaubte, ihrem Göttergatten gehöre der VW-Konzern, nur weil dieser 2 VW-Aktien besaß, so denken heute Habeck und andere Naivlinge, mit einer Fabrik (verlängerte Werkbank) von Intel oder TSMC in Deutschland sei man zukünftig unabhängig vom Weltmarkt, was die Chipherstellung angeht.
Deutschland ist nämlich auch Weltmarktführer und unabhängig von z.B. China und den USA in Sachen E-Autos, schließlich hat man ja in Grünheide eine riesige TESLA-Fabrik auf eigenem Territorium.
Herr, schick‘ Hirn !
Oder ist es schon zu spät dafür?
Meldungen von vor einigen Monaten zufolge soll in MD ohnehin nur alte Technik hergestellt werden.
Sozusagen der VW-Kübelwagen der Chipindustrie.
Zu mehr reichts sowieso nicht mehr im abgelinksten Buntistan.
Das ist vermutlich eine Mär aus der Fraktion der Miesmacher.
Schaut man sich die Planunterlagen an, sieht man im Gebäudeschnitt u.a. große/hohe Reinraumareale nebst Reinstwasserproduktion, die wohl auf High-NA Extrem-UV-Lithographie hindeuten, sprich: alles andere als Kübelwagen.
Warten wir es ab.
Gab es nicht Überlegungen in der US Regierung im Falle einer Auseinandersetzung zwischen China und Taiwan den dortigen Chiphersteller zu zerstören, damit der den Chinesen nicht nützen wird? Dann wäre der größte Konkurrent von Intel weg.
Daher ist der Plan Intel in Magdeburg doch voll auf Linie…
Zwischen China wird es keine Auseinandersetzung der Art, wie es die Yankees an die Wand malen, geben. Die Zeit läuft für China und die Vereinigung mit Taiwan wird kommen. Und die dortige Chipproduktion ist schon längst in chinesischer Hand, ob das Yankeestan gefällt oder nicht.
Und TMSC investiert im Ausland.
Die Intel-Fabrik in Magdeburg wird mit 10 Milliarden europäischen Spielgeldes unterstützt.
Wie bescheuert muss eine Regierung sein, derartig mit Steuergeldern um sich zu schmeißen, um einen drittrangigen Chiphersteller zur Ansiedlung zu bewegen. Eigentlich ist sowas als Hochverrat einzuordnen.
Genau so ist es , Hajo !
Selbst nichts auf die Reihe bekommen, weil der steuer- und abgabensüchtige deutsche Staat die Standortbedingungen zerstört, was er mit durch Steuer- und Abgabensüchtigkeit erpresstem Geld in horrenter Höhe auszugleichen versucht.
Gestern hörte ich im Radio zum Thema zum ersten mal die Frage, wer denn diese Chips herstellen soll, wenn dann die Fabrik steht. Es fehlen Facharbeiter – was wiederum für eine Billigproduktion mit Anlernjobs spricht, oder eben diese notwendigen Facharbeiter werden von anderen, bereits existierenden und bisher überlebenden Firmen abgeworben.
Eine typische Aktion aus der deutschen Subventions-Denkfabrik.
Golem vermeldet, dass MD zum Leuchtturm der „Integration ausländischer Fachkräfte“ werden solle, laut Intel-HR-Chef.
Da sollten die Magdeburger mal flott ihre zu grossen Wohnungen für die einmännig Einflutenden freimachen, die neuerdings die Pässe wegwerfen, aber ihre Doktordiplome aus Mali vorlegen können.
Witch Doctors, genau richtig!
Michael Köst sagt:
Meine PC-M-Boards (Gigabyte mit Sockel 1200) hatten schon vor ca. 1 Jahr folgenden
Aufdruck:
entworfen in „Taipeh“ !!, nicht Taiwan, gefertigt in PRC !
Doch sehr interessant und so viel schon zur heutigen Zusammenarbeit von PRC und Taiwan !