Unübersichtlich und unerquicklich – mein Sudelbuch im Februar 2024
Gastbeitrag von Helmut Roewer
Deutschland führte seine Wasch-mir-den-Pelz-aber-mach-mich-nicht-nass–Politik fort und gibt hierfür viel Geld aus, das es nicht besitzt. Derweil machten die Russen Nägel mit Köpfen. Ihr Präsident zeigt sich seinen Hassern aufgeräumt und sehr konzentriert.
Erster Februar 2024
Alle gegen Nazis. Das ist beruhigend, denn dann gibt’s keine solchen mehr. Is doch logo. Ächt jetz.
Alle gegen Nazis (2): Das gleichnamige Musikvideo entdeckt. Das ist der Hammer.
https://www.youtube.com/watch?v=a6OEv0SlUDU. Vier Minuten gelacht.
Zweiter Februar 2024
50.000.000.000 € für Selenskyj & Co, beschließt die EU. Was soll damit bezahlt werden? Keiner weiß es, und niemand sagt, wie lange das reichen soll. Klar nur: das muss noch gedruckt werden. Unklar hingegen, woher die Bundesregierung die Legitimation nahm, dem zuzustimmen. Nur zur Erinnerung: Sie hat keinen rechtmäßig gültigen Etat. – Weiß schon, das sind unbeachtliche Einwendungen, typisch Verfassungsjurist, denn merke: Große Zeiten verlangen große Taten und nicht das kleinliche Blättern im Regelwerk.
Ostfront (2): Es findet eine transatlantische Verschiebung statt. Das klamme Amerika schickt die Europäer an die Front. Noch ist es nur die Bezahlfront, dabei wird es kaum bleiben.
Ostfront (3): Es ist unüberhörbar, die Sprache des Kalten Krieges kehrt zurück und mit ihr der altböse Feind. Er lauert hinter jedem Computer-Knoten. Sagt das Auswärtige Amt. Dachte, die machen jetzt einen auf Feminismus.
Vierter Februar 2024
Der Wendegewinner oder: Mancher outet sich erst spät. So der Edeka-Multi Peter Simmel aus dem Bayerischen, der auch in Sachsen und im Thüringischen seit 1990 etliche Märkte betreibt. Rief jetzt in seinen jüngsten Wochenprospekten, aber nur in jenen östlich der Zonengrenze, mit einem roten Aufdruck zum Kampf gegen rechts auf: „Für Demokratie gegen Nazis“. Da hatte er nicht mit den Kunden gerechnet. So in DD, wo unbekannt Gebliebene zum Scheineinkauf vorbeikamen, die Wagen mit Waren füllten, alles stehen ließen danach wieder gingen. Jetzt ruderte der aufrechte Antifaschist wieder zurück: „Nur weil man gegen die jetzige Regierung ist, ist man selbstverständlich nicht automatisch ein Nazi“. Sondern wann?
Gegen Nazis (2): Unfreiwillige Scherze sind die besten. So klemmt – er geht partout nicht zu – der rechte Vorhang in der Semper-Oper zu Dresden. Der rechte Vorhang. Man denke nur. Es bleibt zu sehen, was bedeckt werden sollte. Das wird eine Untersuchung beim Bühnenpersonal zur Folge haben. Hoffe ich doch. Allerdings lacht kaum keiner, als ich anmerke: Das ist der Kampf gegen rechts.
Siebenter Februar 2024
Die Hetzmeute kann man allenthalben beobachten. Da ist der Lynchmob nicht mehr fern. Frizze M. will nun doch mit den Grünen ins Bett. Besser kann man einen Aufruf zur Wahl der AfD kaum formulieren.
Star-Journalist Tucker Carlson interviewt den Erzschurken P. in Moskau. Der Wertewesten hält die Luft an, dann, nach der Schrecksekunde, brabbelt alles durcheinander. Besser kann man die Neugierde kaum wecken. Das Ergebnis ist das, was man schon vorher wusste: Der Mann ist ein Fuchs.
Als Hans Holbein der Jüngere vor 500 Jahren den britischen Politiker Thomas Morus malte, konnten beide nicht ahnen, dass diesem der Kopf schon bald vor die eigenen Füße rollen würde, der Kopf, der die Utopia erdacht hatte, das Machtmuster der Seemächte, das noch heute Gültigkeit beansprucht. Ich bewundere die Kunst des Malers. Nach ihm kam nur noch die Photographie. Und danach das Selfie.
Neunter Februar 2024
Sündenbock: Selenskyj hat gestern den ukrainischen Oberbefehlshaber Salushnyj entlassen. Der hatte im Herbst unüberhörbar Kritik an der politischen Kriegführung des Landes geübt, die für den Präsidenten nicht schmeichelhaft war. Doch für die Entlassung des Aufmüpfigen fehlte offenbar das grüne Licht aus Washington. Dort hatte man überlegt, den erfolglosen Kriegspräsidenten durch den General zu ersetzen. Das scheint sich erledigt zu haben.
Sündenbock (2): Ersatzmann für Salushnyj wird ein General namens Syrsky. Dem werden die Siege 2022 an der Nordfront zugeschrieben. Wir erinnern uns: Seinerzeit hatten sich die Russen vor Kiew und Charkow nach Nordosten bzw. Osten zurückgezogen. Das war im Westen als großer Sieg gefeiert worden. In Wirklichkeit ein taktisches Manöver.
Laienspielschar: Das Russen-Öl in Schwedt zum Jahreswechsel 2022/23 abzudrehen, war leicht. Passendes Öl in die Raffinerie zu pumpen, ist eine ganz andere Nummer. Jetzt versuchen Habeck & Co die Schuld auf den russische Eigner Rosneft abzuwälzen und planen nun dessen endgültige Enteignung. Doch ach: Auch Lieschen Müller kann die Anlage nicht ohne geeignetes Öl betreiben. Vom großen Getöne des letzten Jahres, dass die Polen oder die Windbarone die Anlage übernehmen würden, hört man nichts mehr.
Zehnter Februar 2024
Man kann nicht alles haben: Der US-Sonderermittler in Sachen strafbarer Umgang mit Geheimsachen durch den damaligen Vizepräsidenten Joe Biden hat sein Tun mit einem 400-Seiten-Bericht an den Justizminister beendet. Doch die Freude darüber, dass gegen den Delinquenten und jetzigen Präsidenten nichts zu unternehmen sei, ist den führenden Demokraten im Halse stecken geblieben, denn die Begründung ist diese hier: Der Mann sei übermäßig gealtert, könne sich selbst an Selbstverständliches nicht zutreffend erinnern, mithin: er sei nicht zurechnungsfähig.
Zurechnungsfähig (2): Derweil war der Herr Scholz zu seiner dritten Befehlsausgabe nach DC beordert worden. Der Amtsinhaber hielt den Angereisten für Helmut Kohl, und was er von diesem wollte, weiß niemand so genau. Jedenfalls erfährt man nichts als Vermutungen, und die lauten so: Deutschland muss von den USA die Rolle des Zahlmeisters der Ukraine übernehmen. Dass auch die Befehlsgebung abgetreten wurde, kann man hingegen ausschließen. Wieder kommen die Grundsätze der Thomas Morus zum Einsatz: Lass Minderwertige für dich kämpfen. Nunmehr ergänzt durch das Zwischenschalten des Tributpflichtigen.
Elfter Februar 2024
Es war zu erahnen: Die Debatte über das Putin-Interview von Tucker Carlson hat sich von dessen Inhalt verselbständigt, so sehr, dass ich versucht bin, das, was in Wirklichkeit gesagt worden ist, zu repetieren. Doch das erscheint sinnlos, weil es die Meinungswolke nicht zum Abregnen zu bringen vermag. So bleibt nur, für die eigene Erinnerung Pflöcke einzuschlagen, damit nicht aus dem Blick gerät, was er sagte: Er beschrieb seine Gedanken über Russlands Stellung in der Welt, abgestützt auf seine Sicht auf eine tausendjährige russische Geschichte. Das ist nicht ganz so unbedeutend, wie die Plapper-Interpreten es glauben machen wollen, denn es spricht einer, der über den Quell seines Handelns öffentlich Auskunft erteilt und zugleich die Herrschaft über eine Großmacht in Händen hält, angereichert um die Erfahrung einer zwanzigjährigen Praxis.
Putin (2): Überraschend sind die Äußerungen des russischen Herrschers bestenfalls für diejenigen, die es für überflüssig erachtet haben, seine Grundsatzerklärungen der letzten zehn Jahre zur Kenntnis zu nehmen. Da wurde alles Wesentliche bereits zum Ausdruck gebracht, einschließlich der Verknüpfung des russischen Herrschaftsgedankens mit der eigenen Geschichte.
Putin (3): Man stutzt und lacht, wenn man die Frage erlaubt, wann sich zum letzten Mal ein deutscher Herrscher auf seine Vorgänger berufen hätte. Da klafft eine Lücke von nun beinahe 80 Jahren, orchestriert von einem dumpfen Nie-wieder, was bei Lichte betrachtet auch nichts anderes ist als die Berufung auf den Einen, den man besser – und zu recht – nicht beim Namen nennen will. Aber man stelle sich zum Spaß den Herrn Scholz vor, wie er in Washington DC Karl den Großen erwähnt, oder wenigstens die neue SPD-Hoffnung Pistorius, der seine Entschlüsse mit Hindenburg und der Schlacht von Tannenberg garniert. Das wäre zum Schreien komisch. Gewiss.
Zwölfter Februar 2024
Wer mit dem Sonnenschirm auf das Schlachtfeld fährt, der zeigt, dass er vor dem Sonnenstich mehr Angst hat als vor den feindlichen Panzerabwehrwaffen. Falls das Bild kein Fake ist, zeigt es über den Krieg im Gaza-Streifen mehr, als tausend Worte dies vermögen.
Sonnenschirm (2): Die Szenerie erinnert an das Auftreten der britischen Kolonialtruppen vor rund 150 Jahren in Indien, wo die Rotröcke auf Elefanten und unter Sonnendächern gegen die Eingeborenen zu Felde zogen.
Dreizehnter Februar 2024
Den Lesern sei Dank: Die Sonnenschirme von gestern a) auf den israelischen Kampfpanzern dienen der Drohnenabwehr schreibt Leser R., und b) die bei den Elefanten dienten der Abwehr von Affen im Dschungel, merkt Leser S. an. Das mit den Drohnen leuchtet mir zur Not ein. Es ist eben schon Jahrzehnte her, dass ich zum letzten Mal aus einem Leo ausstieg und zu Boden sprang – auf den der freiheitlich demokratischen Grundordnung, wie ich damals etwas abstrakt annahm. Das mit den Affen sieht mir eher nach einem Bären aus, den man mir aufbinden will.
Bärendienst (2): Noch immer wabert die Empörung über das Carlson-Putin-Interview durch die Szenerie der professionell Erregten. Trump müsste nicht Trump sein, wenn er nicht noch eins draufsetzte: Wenn denn die Europäer nicht ihren Verteidigungs-Beitrag leisten wollten, würde er sie mit Kusshand den Russen überlassen. Ja, da staunen und zetern sie, selbst die selbsternannten Trump-Versteher.
Rätselhaft: Wohin soll einer steigen, wenn er aussteigen will, wo jetzt alles nur bergab geht.
Vierzehnter Februar 2024
Selbst als Stummfilm witzig: Die Sprecherin des Weißen Hauses Karine Jean-Pierre und der Kommunikations-Koordinator des Nationalen Sicherheitsrats John Kirby. Wüsste man es nicht besser, so könnte man es für eine Veranstaltung in einer der beliebten Erweckungskirchen halten. – Jedoch: Stellt man den Ton an, fehlen der Wechsel- und der Chorgesang und das rhythmische Klatschen.
Nicht mehr witzig: Ein CDUler namens Kiesewetter will den Krieg nach Russland tragen. Muss man nicht kommentieren, auch nicht dass er ein Oberst a.D. ist und ein Bundestags-Abgeordneter.
Vom selben Kaliber: Ampel will Schulden machen, mehr als das Grundgesetz erlaubt, um die desatröse militärische Lage der Ukraine zu ändern. Sind denn die Russen, wie seit zwei Jahren sicher vorhergesagt, immer noch nicht am Ende?
Und das noch: Nanzy F. will mit dem Volk jetzt andere Seiten aufziehen, wenn es nicht bei Fuß gehen will. So macht Faschismus wieder Spaß.
Fünfzehnter Februar 2024
Ich ahnte doch, dass man das Gequatsche über des Putin-Interview noch steigern kann. Die VierNamen-Frau mit der Sturmhauben-Frisur tat’s mit der Behauptung: hat überhaupt nicht stattgefunden, ist alles KI. Aber Krieg führen will sie gegen den, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt? Ich wüsste das nicht, wenn das Autoradio beim Einsteigen nicht plötzlich losgebrüllt hätte. Sah nur zur Bestätigung meines soliden Vorurteils auf das Display: Deutschlandfunk. Das kommt davon, wenn man sein Auto verleiht.
Auch neu: Ich lerne die Existenz der DDR-Meisterin im Handmelken kennen. Kann mir, da ich die Frau kenne, nicht verkneifen, heimlich an deren Hände zu denken.
Pralle Gegenwart: Es wird eine Liste der Treffen mit Correctiv-Funktionären im Kanzleramt veröffentlicht, die – um es mal so zu sagen – Fragen aufwirft. Zum Beispiel die: Wer steuert hier eigentlich wen?
Sechzehnter Februar 2024
Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung macht von sich Reden. Gut so, denn das ist seine Aufgabe. Dass er diesmal die nichtärztlichen Berufe des Nazitums bezichtigt, weil deren Gesetzesregelungen aus dem Jahre 1939 stammen, ist ein weiterer Geniestreich des Berliner PolitEnsembles zur Erzeugung von echtem Antisemitismus. Was also als Nächstes? Die Mütter? Deren Schutzgesetz stammt aus der nämlichen Zeit. Oder wie wär’s mit den Arbeitern? Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle, gesetzlicher Anspruch auf Mindesturlaub und vieles mehr: alles dito.
Alles Nazi oder was (2): Die Desinformanten von Correctiv rudern weiter zurück, zickzack, und sind bereits am Start vorbei, nachdem sie vor Wochen mit hochgereckten Armen (den rechten) durchs Ziel geschossen waren. Sie lügen so offensichtlich („keine Staatsknete“), dass jetzt selbst die Wohlmeinenden Bedenken äußern: Muss aufgeklärt werden. Nein, muss bestraft werden, denn Lauschangriffe sind strafbar, jedenfalls in D – noch. Mich interessiert eigentlich nur noch: Wer sind eigentlich diese US-Amerikaner personen-genau, die diesen Zirkus finanzieren, denn der böse Putin wird es wohl kaum sein. Kann aber noch werden.
Siebzehnter Februar 2024
Die Klimaterroristen (Letzte Generation) wollen ins EU-Parlament. Sie können sich auf bewährte Vorbilder stützen, nämlich die Grünen, deren RAF-Terroristin Brigitte Heinrich diesen Schritt in den 1980er Jahren vorexerzierte.
Wenn nunmehr der Ex-Outsider Thilo Sarrazin für den Krieg gegen Russland öffentlich plädiert, zeigt er, dass seine Fähigkeit im Umgang mit Statistischem offenbar überschätzt wurde. Mir waren solche Zweifel bereits gekommen, als er den Kampf gegen die herbeiphantasierte menschengemachte Erderwärmung in seine Anweisungen über die als notwendig erklärten politischen Handlungen hineinstrickte. Merke: Jede brillante mathematische Exegese wird Mist, wenn die Basiszahlen nicht stimmen. Jetzt fehlt nur noch, dass er den wirtschaftlichen Nutzen der Flutung Deutschlands vorrechnet, dann ist er wieder auf Linie.
Achtzehnter Februar 2024
Ostfront: Die Eroberung von Awdejewka durch die Russen nach Wochen der Umfassung und Belagerung wird mit Tagen der Verzögerung im Westen als „ukrainische Truppen ziehen sich aus Avdiivka zurück“ gemeldet.
Ostfront (2): Amerikas Mannen im Kiew-Krieg, die Herren Scholz und Selenskyj, posieren gemeinsam vor der Kamera, um den nächsten Waffen- und Munitionsdeal zu feiern. Weitere Milliarden zum Fenster raus. Nun, Demokratie à la Washington ist nicht umsonst zu haben. Früher hörten wir als Zwecklüge, Deutschland werde am Hindukusch verteidigt, jetzt ist es der Dnjepr.
Ostfront (3): Wenn denn in fünf Jahren, also in der Zeit, wo der Herr Scholz die Bundeswehr kriegstüchtig haben will, immer noch von der demokratie-brüderlichen Ukraine die Rede sein sollte, was ich bezweifle, würde der Dnjepr wohl durch den Dnjestr ausgetauscht sein. Und das nicht wg. Umbenennung des Flusses Dnjepr.
Ostfront (4): Polen sind Polen sind Polen. Der alt-neue Mann in Warschau, der polnische Donald, will auch fürderhin keine Emigranten in seinem Land haben. Die Eurokraten reiben sich erstaunt die Augen, weil sie nicht auf dem Schirm hatten, dass die Polen halt Polen sind. Als nächstes werden sie, die Eurokraten, versuchen, die Polen mit dem Zurückhalten deutscher Euros auf Vordermann zu bringen. Das Spiel kennen wir schon. Es wird erst aufhören, wenn die Deutschen zahlungsunfähig sind.
Ostfront (5): Die Gerüchte über die Todesursache des in Russland eingesperrten Nawalnij spiegeln die ganze Breite der west-östlichen Propaganda. Wenn, wie am Hort der Demokratie, in München, vielfach behauptet, der Herrscher im Kreml das veranlasst haben sollte, ist er nicht bei Trost. Bei seinem letzten Interview wirkte er jedenfalls nicht so.
Neunzehnter Februar 2024
Im großen und guten Amerika besinnt sich die Propaganda auf die Schlacht im Atlantik, als man gegen deutsche U-Boote ab 1943 letztlich siegreich zu Felde zog. Die späteren Kriege des Hegemons – sieht man einmal von der Besetzung des Inselstaates Grenada ab – waren nicht von derartigen Erfolgen gekrönt.
Krieg im Atlantik (2): Anders als der Buchdeckel es glauben machen will, begann dieser Krieg gegen das Deutsche Reich bereits 1939 mit der Anweisung Roosevelts, deutsche U-Boote in geeigneten Fällen zu rammen. Dem erstaunt lauschenden britischen Monarchen erklärte der US-Präsident, man müsse halt abwarten, was dann geschehen werde. Es geschah nichts, bis der deutsche Diktator, die Nerven verlierend, im Dezember 1941 den USA den Krieg erklärte – es war ein blödsinniges Geschenk, im Weißen Haus rieb man sich die Hände.
Selbsttor im Überschwang der bayerischen Verhältnisse: Die Freien Wähler schließen beim Bundesparteitag jegliche Zusammenarbeit mit der AfD aus. Also Eintritt in die Volksfront? Bei den Wahlen im Osten werden sie dieses Jahr die Quittung für ihre westliche Weltferne kriegen. Strategische Köpfe sind und bleiben Mangelware. Die Leute wollen betrogen werden. Das deutsche Sprichwort zu verstehen, muss man mehrere gedankliche Umwege gehen. Denn natürlich kennt niemand jemanden, der betrogen werden will. Und dennoch…
Zwanzigster Februar 2024
Er, der Einmann, sagt: „Bück dich Schlampe.“ – Nur nebenbei bemerkt: Das ist deutsch. Wer hat ihm das beigebracht?
Auch rätselhaft: „Bereits das Lächeln der Mona Lisa könnte als Verhöhnung des Staates aufgefasst werden“ (den Leserbriefen der Zellerzeitung entnommen). Immerhin: Ich habe mich darüber frühmorgens am Schreibtisch in einem Maße amüsiert, dass eine Online-Durchsuchung gerechtfertigt erscheinen mag. Tatvorwurf: Innerer Reichsparteitag.
Reichsparteitag (2): Der von der Werteunion soll auf dem Rhein stattgefunden haben. Dessen gesichert rechtsextremer Vorsitzer firmiert jetzt in den einschlägigen Überwachungsakten als Reichswerteführer.
Fazit: Wenn der Tag schon so beginnt, kann der Rest nur besser werden.
Einundzwanzigster Februar 2024
Nur noch selten kümmert es mich, was die Wohlmeinenden auf ihren Plattformen zum besten geben. Doch das hier fiel mir auf: „Ampel und Union streiten aktuell um das ‘Wachstumschancengesetz‘. 18 Wirtschaftsverbände haben sich jetzt mit der Bitte an die CDU gewandt, den Weg für das Gesetz frei zu machen. Die Debatte zeigt, wie wenig die Wirtschaft FDP, SPD und Grünen tatsächlich wert ist.“ Der Text ist dem Hauptportal von Tichy gestern Morgen entnommen. Er zeigt die ganze Schräglage der sog. Alternativen, die für die Rückkehr der CDU trommeln. Leute, habt ihn nicht mitgekriegt, dass die Christen es mit den Grünen treiben wollen?
Das bedeutet: Fortsetzung der Zerstörung der Wirtschaft, Tanz um den Klima-Popanz und Krieg mit Russland. Habe ich was vergessen? Ach so: die Wirtschaftsverbände. Sie wollen den Subventionsstaat.
Zweiundzwanzigster Februar 2024
Die Stadt Hermsdorf liegt im Thüringer Holzland. Manche sagen auch am Hermsdorfer Kreuz (A 9 – A 4). Man sieht und hört es. Jetzt wird der geplagte Ort auch noch mit Windmühlen zugepflastert. Aller ürgerprotest war vergeblich. Die Kommune, so beschied jüngst das Bundesverwaltungsgericht, sei nicht klagebefugt. Zack erledigt, Fall vom Tisch. Hörten diese Richter je vom Subsidiaritätsprinzip? – Auch noch dies ins Stammbuch der buntschillernden Robenträger zu Leipzig: Jeder alberne Umweltverband von verwirrten fremdfinanzierten Lobbyisten ist klagebefugt, nur nicht die gewählte Vertretung der Bürger. So funktioniert sie, die Rätedemokratie.
Holzweg (2): Zur Bürgerversammlung vor dem Stadthaus erschien auch der frischgebackene WerteParteichef Maaßen. Er hatte am Wochenende in Bonn sein Tun mit einem tollen Selbsttor begonnen, indem er verkündete, sein Lieblings-Koalitionär sei die CDU. Hä? Prompt verließen zwei seiner
Zugpferde die Karawane, bevor sie noch richtig in Bewegung gekommen war, die Herren Krall und Otte.
Holzweg (3): Gestern in Hermsdorf drückte er sich etwas geschickter aus, nannte die Union nicht explizit, dafür aber die AfD. Ja, da war er halt im Osten, wo sich die Christunion in einem rasanten Schrumpfungsprozess befindet.
Holzweg (4): Sagte Maaßen kurz Guten-Tag. Na, wenn das kein Verdachtsfall ist. In der rauen und ziemlich kalten Wirklichkeit begegneten wir uns persönlich zum ersten Mal, denn als er ins BMI eintrat, sagte ich dort gerade Adieu.
Dreiundzwanzigster Februar 2024
Jetzt haben die Kriegstreiber Schiss. Keine Taurus-Marschflugkörper für die Ukraine, sagt der Bundestag gestern mehrheitlich. Nur CDU und Grüne wollen, dass es endlich so richtig knallt. Merke: Hier merkelt Herr Merz.
Kriegstreiber (2): Auch die katholische Bischofskonferenz will seit gestern gegen den bösen Iwan zu Felde ziehen. Das Segnen der Waffen hatten wir meines Wissens letztmalig im Sommer 1914.
Nebenbei: Denke mal, dass dies eine Ersatzhandlung ist, nachdem der Papst den deutschen KlerikalFunktionären das Nachdenken über das Absterben der Kirche verboten hatte.
Kontaktschuld: Im September folgte ich einer Einladung zur Buchvorstellung ins Schloss Döbbelin bei Stendal. Hausherr Alexander von Bismarck, den ich bis dato nicht kannte, ist der Herausgeber des Sammelbandes „Begegnungen zwischen Deutschen und Russen“. Jetzt lese ich, dass die Hansestadt sich anschickt, auf dem Bismarck-Anwesen nicht mehr wie bisher Trauungen zuzulassen, da der Schlossherr im November an dem von den staatlich subventionierten Desinformanten der Firma Correctiv herbeigelogenen Geheimtreffen teilgenommen habe (à la Wannsee 2.0). Wat nu? Nix is. Ich erkläre gerne öffentlich, dass ich Bismarck für einen nüchtern denkenden und zudem charmanten Mann kennengelernt habe, und beabsichtige, die Bekanntschaft weiter zu pflegen.
Vierundzwanzigster Februar 2024
Dass sich all die Trump-Frauen zum verwechseln ähnlich sind, fiel mir schon so manches Mal – man vergebe mir die Offenheit – ins Auge. Doch es gibt auch Unterschiede. Lara, die Schwiegertochter, tritt so auf, als wolle sie zum Ausdruck bringen, dass sie eigentlich gar nichts anhaben müsste. Bitte kein Neid auf den billigen Plätzen.
Während sich auf der amerikanischen politischen Bühne alles versammelt, was reich und schön ist, trifft sich in Sankt Petersburg, was reich und mächtig ist. Das Motto der dortigen: Kampf gegen den US-geführten Neokolonialismus. Es gibt genügend viele Afrika-Chefs, die das sympathisch finden. Jetzt droht der Wertewesten diesen mit Wirtschaftssanktionen. Jungs, das ist keine besonders gute Idee, denn diese Typen sind eitel. Und sie sind clever. Und sie sitzen auf unvorstellbaren Vorräten von wertvollen Dingen.
Alptraumhafte Nachtlektüre: Nach einem Umweg erneut auf Egon W. Kreutzers tägliche Chronik der
Arbeitsplatzvernichtung gestoßen (https://egon-w-kreutzer.de/gut-und-schlecht-wirtschaft-undzahlen, und vor allem das zugehörige Archiv). Da ist sie ohne Wenn und Aber dokumentiert, Firma um Firma, Arbeitsplatz um Arbeitsplatz: Die mutwillige Zerstörung der deutschen Wirtschaft, veranlasst von fremdgesteuerten Ideologen und deren devotem Hofstaat. Diese Leute müssen weg, es ist unaufschiebbar.
Fünfundzwanzigster Februar 2024
„Wenn wir Putin in der Ukraine nicht stoppen, wird der weitergehen [If we don’t stop Putin he will keep going],“ so die sympathische stellvertretende US-Außenministerin Victoria Nuland bei CNN.
Kriegführen macht Spaß (2): „Wenn wir jetzt nicht abhauen, müssen wir alle ins Gras beißen [If we now not up knock, must we all in the gras bite],“ hätte die sympathische deutsche Außenministerin angesichts einer russischen Aufklärungsdrohne bei einem sog. Frontbesuch in der Ukraine gesagt haben können, um ihre prompte Flucht zu begründen. Das Kriegsmotto der Grünen lautet bekanntlich: Vorwärts du Feigling, lass mich hintern Baum.
Sechsundzwanzigster Februar 2024
Am Kampf mit den südamerikanischen Drogenkartellen ist so manch einer gescheitert. Eigentlich alle. Das gibt Hoffnung, wo es nun Nanzy F. in Angriff nimmt. Losgeflogen ist sie wenigstens schon mal. Da ist es verständlich, dass die Drogen-Bosse zittern. Es kann nicht mehr lange dauern, bis wir die passenden Siegesmeldungen in der SPD-Presse serviert bekommen: Nanzy knipst in Medellin das Licht aus. Oder so. – Nebenbei: Hatten diese selben Politiker nicht gerade eben erst die RausgiftFreigabe beschlossen?
Übern Teich (2): Das Koch-Netzwerk mit Sitz in New York beendet die finanzielle Unterstützung der Trump-Gegenkandidatin Nikky Haley, nach dem diese nicht einmal in der Lage war, in ihrem Heimatstaat South Carolina den Gegner bei den Vorwahlen zu schlagen. Jetzt kann sie reden, was sie will, sie wird in Kürze nicht mehr zu hören sein. So funktioniert die Waffenlobby nun mal. Geld gegen gute Aspektanzen.
Übern Teich (3): Nahezu unbemerkt sammelt Robert Kennedy auf Hawaii die nötigen Unterstützerunterschriften für die Präsidentenkür einer Partei We The People (Wir, das Volk). Es ist nicht das erste Mal, dass ein Dritter bei den Präsidentenwahlen das Zünglein an der Waage wird. Die Frage lautet lediglich: Wem der beiden Großen wird er mehr schaden. Das weiß derzeit keiner, aber es gibt einflussreiche (= reiche) Leute, die es sich ausgerechnet haben. Die sind zur Zeit noch nicht zu erkennen.
Siebenundzwanzigster Februar 2024
Es ist eigentlich kein Novum: Führungsfiguren der US-Streitkräfte setzen sich seit geraumer Zeit argumentativ vom Ukraine-Konflikt ab. So neuerdings Joe Buccino, ehemals in der KommandoBehörde Centcom, mit einem Namensartikel für The Hill in Washington DC: Die Bataille sei militärisch nicht mehr zu gewinnen. Das „nicht mehr“ ist eine Art Selbstschutz, denn vor einem Jahr noch war man offenbar ganz wirklichkeitsfremd anderer Meinung und berauschte sich an den selbsterzeugten Siegesmeldungen einer herbeiphantasierten großen Gegenoffensive.
Ostfront (2): Ich füge hinzu: Die beiden im Donbass gelegenen Industriestädte Bachmut-Artjomowsk und Avdiivka-Awdejewka zu Symbolen der ukrainischen Sache aufzublasen und Bis-zum-letzten-Mann– Befehle zu erteilen, war ein schwerer Führungsfehler. Die psychologischen und die Mannschafts-Verluste sind sehr wahrscheinlich nicht wiedergutzumachen.
Ostfront (3): Die Nachrichten aus dem Innern des politischen Kiew sind so widersprüchlich, dass im Moment nicht zu erkennen ist, wer dort wirklich das Sagen hat. Vielleicht keiner.
Ostfront (4), am Rande bemerkt: Nach wie vor tragen die russischen Streitkräfte als Erkennungszeichen das lateinische „Z“.
Zu Hause: Ich kaufe beim Aldi einen 300 mm verstellbaren Schraubenschlüssel, der wunderbar in der
Hand liegt. Aber rätselhaft finde ich schon: Die Aufschrift ist Holländisch, Geproduceerd in China, der
Hersteller sitzt in Wuppertal.
Wuppertal (2): Die Stadt war vor wenigen Tagen in mein Blickfeld geraten, weil nach den div. Meldungen ein Großeinsatz der Polizei am Dörpfeld-Gymnasium stattfand. Stundenlang war der Grund nicht zu erfahren, bis durchsickerte, dass bei einem Messerattentat etliche Schüler verletzt worden seien. Kein Täter, nix? Ach so, es war ein Einschüler, polizeibekannt, er wurde nicht einmal er chossen. Mehr muss man nicht wissen. Schließlich lese ich, die Schule sei mit Psychologen unterversorgt. Aha. Zu meiner Gymnasialzeit gab es keinen einzigen.
Achtundzwanzigster Februar 2024
War zu erwarten: Die Pressekammer des Landgerichts hat von den Lügen, die von Correctiv über Vosgerau und andere und deren angebliche Deportations-Geheimversammlung verbreitet wurden, zu retten versucht, was zu retten war, indem sie Tatsachenbehauptungen in Meinungsäußerungen ummodelte, aber es gelang nicht durchweg, und jetzt kommt‘s: Die Lügner konnten für die Richtigkeit ihrer Behauptungen keinen einzigen gerichtsverwertbaren Nachweis vorlegen. Fazit: so sind auch nach Hamburger Recht die Behauptungen frei erfunden. – Bleibt abzuwarten, was das OLG Hamburg von den angeblich erlaubten Meinungsäußerungen übriglässt. Ich vermute mal, nicht viel.
Neunundzwanzigster Februar 2024
Es ist offenbar das Schicksal von kommunikativen Leuten, dass sie unter den Bedingungen elektronischer Vervielfältigungsmethoden in sog. Verteiler hineingeraten. Mir geht es ebenso, ich verteile und werde verteilt und verteilt und verteilt. Ein Kick auf virtuelle Adressen genügt.
Klick (2): Schreibt mir der bis dato unbekannte S.T., meine Bücher seien schwer zu bekommen und zudem extrem teuer. Ich möge ihm daher die Sachen auf pdf zusenden. Bedanke mich für das Interesse und rege an, am kommenden 29. Februar noch einmal nachzufragen.
©Helmut Roewer, März 2024
Halten wir fest (auf die einzelnen Tage einzugehen, ist unsinnig – schon den Diebstahl der Minuten Leselebenszeit bekommt niemand wieder gutgeschrieben):
Da kommt ein von staatlicher Pension alimentierter, alter Antipasti-Mann nach einem Monat aus seiner Kemenate heraus, gibt vor, den Monat Februar Revue passieren zu lassen, und nicht ein einziges Mal kommen DIE für diesen Monat bundesdeutsch sowie europäisch relevanten, politischen „Events“ zur Sprache.
Bauernproteste, Agrardiesel, Green Deal, Landwirt, Bauer, Trecker, Traktor – nichts davon taucht beim besorgten Antipösitas auf. Wahrlich ein Mann des Volkes. Und zwar des russischen – wie unschwer zu entnehmen ist.
Auch ich lerne dazu. Bislang waren mir nur Rubel-Nutten geläufig, Rubel-Stricher gesellen sich nun hinzu.
Eine Atommacht anzugreifen ist Größenwahn. Einige Leute werden nie begreifen, daß es seit 1945 international eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gibt. Bereits 1900 bis 1941 wäre es sinnvoll gewesen Relationen zur Kenntnis zu nehmen. Das vermisse ich beim Dietmar und vielen seiner Gefährten.
Na, wer greift an, wer führt einen Reichserweiterungskrieg, die Lichtensteiner?
Tja, Wendehals mal anders. Jahrzehntelang ein Russenverächter, nun auf Parteilinie eingeostet.
Die Partei, die Partei, hat immer recht.
Was ’n Abstieg…
Dietmar liest nicht, er lässt sich vorlesen. Gab er unlängst in einer Formatkritik zu.
So ist es, Trotz, Text-to-speech. Vereinfacht sehr die Textfresserei und möchte ich seit vielen Jahren nicht mehr missen. Der eine wird vor- und der andere selbst gelesen.
Mittlerweile auch mit ausgezeichnet realen Sprecher/Sprach-Modulen.
Das russ. Februar-Manifest vom Chabo habe ich mit Mickey-Mouse-Stimme vorlesen lassen.
Versuchen Sie’s mal, vielleicht mit der Thesis von Goebbels, Sie werden überrascht sein, welchen Spin die bekommt.
„…Diebstahl der Minuten Leselebenszeit…“
Wiedermal mit dem Versuch gescheitert, ein Abbild der Realität geistig zu erfassen
„Wachstumschancengesetz“?
Als ob Wirtschaftswachstum unter den Bedingungen falscher Politik juristisch herbeiverordnet werden könnte.
Für Ihre interessanten persönlichen Eintragungen ein Dankeschön, Herr Dr. Roewer. Auch daß Sie sich dabei um Nüchternheit in dieser verrückten Zeit bemühen. Ansonsten muß sich jeder selber um halbwegs vielfältige Informationen und Meinungsbildung bemühen. (Ich denke z.B., daß man täglich eine Kerze für Gesundheit und ein langes Leben von Владимир Владимирович anzünden sollte; nicht weil es ein netter Kerl ist, sondern bloß für UNSER Wohlergehen.) 🙂
Das Schlimme ist, es ist ernst gemeint, aber es verkürzt den Gesamtprozess ungemein, je schneller und klarer sich blaue und rote Sozialisten mit braunem Schuhwerk outen und positionieren.
Schon um ein Plätzchen jenseits des Eisernen Vorhangs gekümmert, Hausmann? Russland ist räumlich (noch) groß. Aber hinterher nicht wieder jammern, okay?
_______
Prima, Herr Prabel, unkritisch dienliches 1a-Gezücht im Schleppnetz!