Sahra Wagenknecht wird genationalefrontet werden
Bisher hatte sie sich immer als loose cannon inszeniert, die völlig losgelöst von der Erden unabhängige Positionen vertritt, zum Beispiel zu Rußland oder zu Ausländern. Das kommt bei vielen Wählern, die den ganzen alten Mist nicht mehr wollen, gut an, ist in der Totalopposition aber einfach zu inszenieren. Viele naíve Seelen glaubten oder hofften, sie würde ein Bündnis mit der AfD anstreben. Diesen Zahn hat sie ihren Anhängern schon mal gezogen, mit der Konsequenz, daß sie vor allem im linken Beritt bei SPD, Linken und Grünen gefürchtet ist.
Nun kommt die zweite Stufe ihrer Entzauberung. Zahlreiche Nationale-Front-Politiker machen ihr Avancen, zuletzt Bodo Ramelow. Selbst in der CDU gibt es Überlegungen sie in ein Bündnis zu verheddern und damit auszumerzen. Noch könnte sie das zurückweisen, auch mit der Gefahr nicht besonders glaubhaft zu agieren. Tut sie das nicht, sehe ich die Gefahr, daß sich die Wähler fragen werden, ob sie eine Verlängerung der teuren Klimahölle oder der unbegrenzten Einwanderung unter Mitwirkung des BSW wirklich wollen. Je mehr Zeit verrinnt, desto schärfer stellt sich diese Frage.
Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ lehnt Emissionshandel, Verbrenner-Aus und den vollständigen Umstieg Deutschlands auf Erneuerbare ab. Klimaziele werden im Gründungsdokument nicht erwähnt. Dafür setzt die Partei auf neue Technologien und will wieder russisches Gas importieren. Letzteres ist mit Partnern der Nationalen Front vermutlich nicht machbar. Sollte es ein Bündnis geben, muß Sahra vermutlich bedingungslos vor ARD und ZDF sowie Merz und Annalena kapitulieren.
Gegen die Verteidigung einer kompakten Viererkette von Medien, CDU, SPD und Grünen werden sich ihre Stürmer in Koalitionsverhandlungen nicht durchsetzen können. Bestenfalls knallt sie ihre Bälle gegen die Latte.
Was ihr Bündnis innerhalb der Brandmauer bewirken kann, erschließt sich mir nicht. Es wird genationalefrontet werden, so wie Gehacktes gewolft wird. Wie das funktioniert? Da kann man bei Christian Lindner mal nachfragen.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wenn Ihr Umstände machen wollt, so wird man Euch weisen, wie man keine macht.“ (Goethe)
Man könnte das auch als Bild vor dem geistigen Auge erscheinen lassen.
Die beiden Fraktionsspitzen Björn Höcke & Amira Mohamed Ali stellen bei einer potentiellen Regierungsbildung vertrauliche Nähe her.
Grade lese ich den 2. Band von Krenzens Autobiografie.
Was soll denn im Kontext der DDR-Linken das BSW eigentlich sein?
Es gibt schlichtweg keine Nach-Weimar-Kommunisten; immer wieder gibt Krenz Geburts- und Todestag an, betont, dass der Vater oder Onkel von diesem und jenem gegen den Hitlerfaschismus gekämpft habe.
Da passt Sahra doch garnicht rein. Für mich als Wessi ist sie dito unverständlich.
Ich denke, das BSW ist eine Mantelgründung zum Verschleiern von irgendwas, wie in der Baubranch’…
Hat Krenz: „schlichtweg keine Nach-Weimar-Kommunisten“ geschrieben oder woher stammt diese Auffassung?
Nein, Krenz schreibt das nicht so. Das stammt aus dem Sammelband „Unerkannt durch Freundesland“ über die (illegalen) Reisen junger DDR-Bürger durch die SU. Die fühlten sich durch das alte Gedöns (Schalmeienkapellen, ewige Rekurse auf den RFB, Fritz Weineck usw.) genervt.
Die alten Herren von Pieck über Stoph zu Ulbricht (und auch Honecker), egal, wie intellektuell fähig oder sogar staatsmännisch sie zwischen 61 und 89 agierten, konnten nicht „springen“.
Die sowjetischen „Großen Brüder“ dito.
Verständlich – am Ende: 1917-90 ist nur ein Menschenleben, obwohl die Zeitspanne durch die vielen Ereignisse sehr lang wirkt.
Mein Vater lebte von 1911-1998, inkl. Steckrübenwinter, Grippe und Gefrierfleischorden.
Okay, Danke fürs Aufdröseln.
Obwohl ich das Krenz auch zutrauen würde, und im Alter geht auch manchmal etwas daneben.
Ich denke nicht, die BSW-Gründung hat irgendwas Schleierhaftes. Wagenknecht wurde es schlicht zu grün in der Linken.
Und was hat sie gegen die AFD konkret? Wenn die Politiker nicht in allgemeinen Sprechblasen sprechen würden, könnte man vielleicht endlich wieder sachlich miteinander arbeiten.
Sahra hat den Auftrag, das Wählerpotential der AfD zu minimieren. Aufgrund toller Reden, aggressiven Sexappeals und massiven Selbstdarstellungsdrangs schien sie für den Mainstream die richtigen Eigenschaften mitzubringen. Nach meinen Erkenntnissen wirkt das im östlichen Teil Deutschlands trotz Umfragehypes so gut wie nicht. Und im Westen schadet sie momentan der AfD nicht, weil die AfD dort noch nicht entschiedend Fuß gefasst hat.
BSW ist ein Schuss in den Ofen.
Das vermute ich anders: Die Linke ist am Ende. Wagenknecht ist gerade noch rechtzeitig von der absaufenden Linkentanic gesprungen und will nur ein Ticket für den nächsten Bundestag. Um konkrete Politik geht es der nicht.
Ich habe mal von Frau Wagenknecht viel gehalten, v.a. wenn es um wirtschaftliche Dinge ging. Im 2014 gewählten Bundestag war sie eine der ganz wenigen, die Frau Merkel (wirtschaftlich) die Leviten gelesen haben. Das will schon was heißen, wenn das ausgerechnet von den Linken kommt. Seit ich aber erfahren habe, dass sie das Wirken von Hugo Chávez gutgeheißen hat, ist sie bei mir unten durch. Der hat Venezuela von einem Land mit Problemen in ein bitterarmes Land „transformiert“. Und Venezuela ist ausgerechnet das Land mit den höchsten Erdölvorkommen weltweit. Immerhin kann man von Venezuela lernen (so man das überhaupt will), welche Folgen es haben kann, wenn ungeeignete Leute die Regierung stellen.
Ich sehe fdas ganz anders. Nicht Chávez hat Venezuela zugrundegerichtet. Venezuela wurde von den Yankees mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zugrundegerichtet, weil den Yankees die Politik von Chávez gegen den Strich ging.
Venezuela wurde schon vor Chavez zugrundegerichtet.
Ja, die Talfahrt Venezuelas war schon vor Chávez in Gang gesetzt. Gerade deshalb wurde Chávez gewählt, um das zu verhindern. Und nachdem die Yankees begriffen haben, wohin die Reise mit Chávez hingehen wird, haben sie das volle Sanktionsregime gegen Venezuela losgetreten.
Ich denke, daß es das Schicksal von Rohstoffökonomien ist, weil das weltweit so gelaufen ist. Der medial-politische Komplex verliert das Interesse an einer normalen entwicklungspolitik, wenn man einfach so Zähler ablesen kann. Das ist zumindest ein Aspekt.
Was auch immer in Venezuela genau ablief, sicher bin ich mir, daß S. Wagenknecht positiv über den Aufbau des Sozialismus in Venezuela sprach, als es den Leuten dort schon richtig schlecht ging. Das war ungefähr ein halbes Jahr, bevor die großen Demos gegen Armut und Nahrungsmittelknappheit begannen. Daran merkt man, daß sie auch nur das übliche linke Propagandageschäft betreibt.
Hier steht alles, aus 2013: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/reaktionen-wagenknecht-preist-wirtschaftsmodell-von-chvez/7887454.html
Was macht eigentlich die Werteunion so ?
Apropos Sarah: Was ist eigentlich aus der anderen, maßvollen Gruppe geworden?