Kinder, denen nie Grenzen gesetzt wurden
Die Erzeihung läuft immer dann aus dem Ruder, wenn ein gewisser Wohlstand die ökonomischen Zwänge dahinschmelzen läßt. Wir sahen in der Renaissance, am Ende des Heiligen Römischen Reiches, vor dem Ersten Weltkrieg und nun seit den Siebziger Jahren eine Verwahrlosung der Sitten.
Meine Freunde und ich mußten durchschnittlich zwei Wochen lang für ein Eis am Stiel für 20 Pfenige betteln, es wurde 10mal „Nein“ gesagt und gefühlt beim elften Mal ging es zum Bäcker. Diese Erfahrung, verbunden mit Frustrationstoleranz fehlt den später Geborenen. Nach dem Kriege wurde viel „Mensch ärger dich nicht“ gespielt. Wie oft habe ich geflennt, wenn ich verloren habe, aber irgendwann hatte man einen Panzer und ließ sich den Verdruß nicht mehr merken.
Den Brandanschlag auf TESLA kann man nicht als ökologisch, nicht als klassisch sozialistisch oder kommunistisch, auch nicht als libertär oder konservativ eintüten. Die Zielrichtung pßt zu nix: Weder zum Elektrowahn der linksradikalen Regierung noch zur Verbrennerliebe des einfachen Volks, nicht einmal zur Wetterfahnen- und Kamikazetaktik des Söder.
Hier sind kleine elitaristische Grüppchen einfach nur auf dem Egotrip. Es geht nur noch darum in einem Machtrausch die eigene Idee in ihrer ganzen Absurdität durchzupauken und dabei sinistre Allmachtphantasien auszuleben. Von den Schulen und den Zwangsmedien wird das unterstützt. Mit jedem Scheiß kann man das Volk terrorisieren, und sich dabei titanengleich fühlen.
Stimmigkeit ist nicht gefragt. Die sexuelle Entgrenzungspolitik kollidiert mit der arabischen Familientradition ebenso wie die Windmühlen den seltenen Vogel aufspießen. Es muß nichts zusammenpassen, im Gegenteil: Je willkürlicher und weltfremder ein Gedanke, desto größer der Lustgewinn bei seiner Umsetzung. In der Absurdität und deren rücksichtsloser Durchsetzung dokumentiert sich Machtentfaltung. Zustände wie bei Elagabal.
Manche Leute denken, daß eine profunde Strategie dahinterstecke. Das ist aber nicht der Fall. Die Renaissance wurde nach ihrer Blüte durch den 30jährigen Krieg beendet, der Sturm und Drang brach unter der Last seiner eigenen Übersteigerung zusammen, die Jugendbewegung durch zwei Weltkriege und die woke Quengelei wird nach der von ihr betriebenen Deindustrialisierung keine materielle Basis mehr haben.
Adam Smith bemerkte bereits am Ende des 18. Jahrhunderts, daß die Quacksalberei von der steigenden Produktivität ermöglicht wird, oder nach dem „Kapital“ von Marx von der Existenz eines Mehrprodukts. Sinkt letzteres, so treten Verhältnisse wie in der Bienenfabel von Dr. Mandeville ein. Vordem im Reichtum wächst das Laster:
Auch gab es manchen Dunkelmann,
Des Kunst man nirgends lernen kann,
Der sich ganz dreist und ungeniert
Mit leerem Beutel etabliert:
Wie Kuppler, Spieler, Parasiten,
Quacksalber, Diebe und Banditen,
Falschmünzer und andre Arbeitsscheue,
Die es verstehn, mit großer Schläue
Aus ihres simplen Nächsten Mühen
Gehörigen Profit zu ziehen.
Nach der Verarmung:
Bei den Ministern, und mit ihnen
Bei allen, die dem Staate dienen,
War groß der Wandlung, denn alsbald
Lebt man genügsam vom Gehalt.
Hätt‘ sich ein Armer hetzen sollen,
Sein bißchen Geld sich abzuholen,
Und hätte man, eh‘ er’s bekommen,
Ihm noch fünf Gulden abgenommen,
So hätte man Betrug gescholten,
Was einst als gutes Recht gegolten.
Was früher drei zusammen machten,
Die sich einander überwachten,
Oft auch in biedrer Kumpanei
Sich halfen in der Dieberei,
Das macht jetzt einer gut und ehrlich,
So werden Tausende entbehrlich.
Derzeit steigt bei schneller Verarmung der Zulauf zur Blauen Partei, zahlreiche Berufsgruppen werden rebellisch, es entsteht eine revolutionäre Situation, die Erweckten schaffen sich selbst ab, indem sie die Bedingungen ihrer Existenz konsequent verderben.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Wer wünscht, daß eine goldene Zeit
Zurückkehrt, sollte nicht vergessen:
Man mußte damals Eicheln essen.
(Dr. Mandeville)
Meine Grosseltern haben jedenfalls Eicheln und Bucheckern gesammelt. In Kakanien. Ob sie sie auch gegessen haben? Wahrscheinlich.
Grüppchen, ach grössere Grüppchen kann man leicht mal nachts im Dunkeln mit der bewährten Methode
“ Knüppel aus dem Sack “ domestizieren ! Ein bisschen Blut, blaue Flecken und gebrochene Knochen schaden da durchaus nicht und schmerzhafte Nachwirkungen dürfen auch gerne ein paar Wochen andauern. Schliesslich woller Wir ja einen gewissen erzieherischen Effekt erreichen. So schnell kommen die nicht mehr wieder….versprochen.
oder wie der ehemalige hessische MP Börner zu sagen pflegte:
„früher auf dem Bau haben wir das Problem mit einer Dachlatte gelöst.“
Ben Garrisons Karikaturen treffen es ganz gut.
Nicht nur Deutschland ist von der Wohlstandsverwahrlosung (-verblödung) betroffen.
Ich habe immer noch die Hoffnung, dass die Osteuropäer einigermaßen immun gegen diese gesellschaftliche Selbstzerstörungskrankheit sind.
Die Wohlstansverwahrlosung hat bei genauerer Betrachtung nichts mit einem allgemeinen Wohlstand zu tun, sondern mit bestimmten wohlhabenden Gruppen, zu deren Einnahmen man noch etwas sagen könnte. Insofern handelt es sich auch nicht um eine ziellose Besoffenheit. Drittens schaffen Kriege allein keinen Neuanfang, sondern … (kleines Rätsel für nachdenkliche Zeitgenossen.)