Lange nicht war eine deutsche Fregatte so gefährdet
Die Zeiten, wo man als Kapitän eines Schiffs Seemannslieder singt sind vorbei. In den letzten zwei Jahren hat sich die Verletzlichkeit von Kriegsschiffen erhöht, weil die Raketen- und Drohnentechnik größere Fortschritte gemacht hat als die Abwehrmöglichkeiten.
Wie im Brennglas sieht man das im Schwarzen Meer. Zahlreiche Kriegsschiffe sind in den letzten zwei Jahren versenkt oder schwer getroffen worden. Das Problem betrifft übrigens nicht nur die Marine, sondern auch die Landstreitkräfte. Krieg muß immer wieder neu gelernt werden. Der WK II war viel beweglicher, als WK I, weil neue Offensivwaffen zur Verfügung standen. Auch der Afghanistankrieg von 1978 bis 1990 war so ein Sieg neuer Technik. Im Mittelpunkt stand die FIM-92 Stinger. Nach russischen Angaben wurden allerdings nur 29 von 78 während des Afghanistan-Einsatzes verlorenen Hubschraubern Mi-24 durch MANPADS abgeschossen. Explizit auf die Stinger kamen hierbei 18 abgeschossene Hind, wobei lediglich zwei Hubschrauber je einem einzelnen Treffer zum Opfer fielen. Beim Einsatz gegen Flugzeuge sollen 7,2 % der Abschüsse von FIM-92 Stinger zu einem Verlust geführt haben. Gegen Su-25, Mi-24 und Mi-8 ergaben sich Quoten von jeweils 4,7 %, 3,2 % und 18 %. Aber das war in den 80ern. Inzwischen ist der Iran als Waffenlieferant der Huthis ein paar Schritte weiter.
Wenn die Bundesregierung in Kenntnis der jüngsten Waffengänge die Fregatte „Hessen“ ins Rote Meer beordert, so ist sie mutig. Das Schiff verfügt zwar über eine Radaraufklärung, die 1000 Ziele gleichzeitig erfassen kann. Es ist mit Flugabwehr- und Schiffsabwehrraketen, Torpedorohrsätzen, Schiffsgeschützen und zwei Kampfhubschraubern bewaffnet. 240 Seesoldaten tun Dienst.
Nach den verlorenen Afghanistan- und Malikriegen gibts ein neues teures Abenteuer. Eigentlich wäre Frankreich in der Pflicht die Ordnung wieder herzustellen, denn es hat dem Ayatollah Chomeini Asyl gewährt und ihm damit die Machtergreifung ermöglicht. Wünschen wir unseren Jungs Glück.
Ich habe im Youtube das Lied der deutschen U-Boot-Matrosen aus dem WK I gefunden. Es zeigt, daß man sich als Master of the Universum auch überschätzen kann. Meine Mama hat das Lied übrigens immer beim Saubermachen gesungen. Es ist also definitiv kein Piratenlied. Weder Mary Read noch Wiilliam Kidd und auch nicht Henry Every oder Johnny Depp haben es je gesungen.
Es ist ein Matrosenlied, 1915 von einem Deckoffizier für eine Soldatenliedersammlung eingesendet.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus
Und segnet Fried und Friedenszeiten.
(Geh. Rath v. Goethe)
Die USS Gerald R. Ford soll wohl wieder abgesegelt sein; zu Hause ist es doch am schönsten.
Das Problem ist die Masse der Angriffsraketen. Wenn alle Abwehrraketen verschossen sind, Game over.
Masse ist eine Klasse für sich. Stalin.
Hier käme „Metal Storm“ ins Spiel. Eine gute Idee, ich weiss aber nicht, ob die Restmarine sowas hat.
Phalanx haben sie aber, die Gatlingkanone. Gegen die Billigraketen sollte das reichen.
Sie müssen dann nur aufpassen, dass sie beim Abschießen der Drohnen nicht versehentlich ein Nachbarschiff umnieten. Dann würde sich, vorausgesetzt die Abwehr funktioniert bei allen Schiffen, die Flotte selbstständig selbst entwaffnen.
Aber OK, ich war nicht bei der Marine und kann hier nur Ideen in den Raum werfen.
Das Problem stellt sich allen Waffengattungen. Friendly Fire – erstmals in Grössenordnungen vermutlich bei Langemarck, wo die eigene Artillerie die enthusiasmierten Abiturienten umnietete.
Wobei es auch neue Qualitäten geben soll. Da reichen vielleicht ein paar für häßliche Bilder.
Ich dachte erst, Prabel schreibt über eine ergraute FDP-Dracula-Darstellerin.
Der Herr prabel kennt sich mit Blendgranaten bestens aus.
Meine bessere Hälfte kannte noch einige Strophen aus ihrer Pfadfinderzeit; vielleicht erlebt in einem noch kindlich naiven Hintergrund über das sich Erschließen der Welt und einem großen Erstaunen. Ich stelle das Lied eher in den Kontext „Am deutschen Wesen soll die Welt…“ Leider ist Deutschland nach dem Krieg nicht den Weg in die Neutralität gegangen; Stalin konnte sich damals nicht gegen den ami-powerburschen Adenauer durchsetzen und wir beide, Herr Prabel, müßten nicht als Wessi und Ossi getrennt den mühsamen Weg des Wiederfindens gehen! Danke für Ihre Beiträge!
Spannender Einblick in die Veränderungen auf See! 👍