Das Balkonkraftwerk reicht nicht mal für den Eierkocher
Gestern war ich in einer Großstadt und habe ein Balkonkraftwerk gesehen. So ein Modul bringt mittags etwa 150 bis 200 W Leistung, wenn einigermaßen Wetter ist. Gegen Streulicht morgens und abends ist es immun. Jede nicht gedämmte Hauswand und jedes Fenster nimmt dann noch Globalstrahlung auf.
Die meisten Eierkocher haben 400 W Leistung. Das blöde ist, daß man Eier in der Regel morgens kocht, wenn die Leistung des Kraftwerks etwa o bis 5 Watt beträgt.
Was kann man mittags mit der Leistung eines Moduls anfangen? Der Kühlschrank zieht nicht durchgängig, der Computer ist aus, weil man auf Arbeit ist. Man kann warmes Wasser in einem Speicher erzeugen. Wenn man von der Arbeit kommt und will die Waschmaschine, den Laptop anmachen oder Essen kochen, dann ist die Sonne weg, jedenfalls im dunklen Halbjahr.
Im Sommer, wenn die Tage länger sind, ist man wochenlang im Süden. Außer dem Kühlschrank gibt es keinen Verbraucher, es sei denn man hat eine WP und es ist sibirisches Wetter, wie letzten Juli und August.
Man kann den Schaden minimieren, wenn man Arbeit im Homeoffice verrichtet oder simuliert. Wenn man einen Laptop anmacht (50 bis 100 W Leistung) ist die gewonnene Energie bei durchschnittlichem Wetter weggemacht.
Wenn der Mond die Strahlung liefern würde, wäre es auch nicht anders. Er hat seine beste Zeit wenn man schläft. Für die Haushaltskasse ist ein Balkonkraftwerk leider weiße Salbe.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Horchet! horcht dem Sturm der Horen!
Tönend wird für Geistesohren
Schon der neue Tag geboren.
Felsentore knarren rasselnd,
Phöbus‘ Räder rollen prasselnd,
Welch Getöse bringt das Licht!
(Geh. Rath v. Goethe über die Vorstellungswelt von H-beck)
Früher hingen je nach gerade geltender Wahrheit die unterschiedlichsten deutschen Flaggen am Haus.
Heute sind es diese Dinger – mit geringer Halbwertszeit.
Die Balkonkraftwerke sind optisch das, was früher die Satellitenschüsseln waren: Die Verhässlichung der Städte für das grüne Wir-Gefühl der Mittelklasse, die sich keine eigenen Dächer leisten kann.
Man müsste die mittags gewonnene Energie in Lithiumbatterien speichern. Dann möglichst viele Geräte mit 12V betreiben. Licht, Kühlschrank, Computer, Fernseher mit 12V wären machbar. 230V über einen Wechselrichter herstellen um 230V-Geräte (Kaffemaschine, Toaster, Waschmaschine)zu betreiben.
In meinem zum Camper ausgebauten Fiat Ducato (240Wp Solar, auf dem Dach, Dometic-Kühlschrank, Truma-Dieselheizung, 2000W Victron -Wechselrichter) könnte ich von Februar bis November ohne weiteres wohnen, wenn ich das wollte.
Das alles eine Nummer größer, müsste doch auch für eine kleine Wohnung funktionieren.
Theoretisch.
Das nur mal so am Rande.
Mit etwas Sparsamkeit beim Stromverbrauch reicht das natürlich – im Wohnmobil, für das es keine Anschlußpflicht gibt und Autarkie normal ist.
Am Balkon reicht es (mit Speicher) sicher für die Beleuchtung.
Der Strom ist nur deshalb der Fetisch der Linksgrünen, weil er nicht raucht und scheinbar immer einfach aus der Steckdose kommt. Der Traum von Heinrich Himmler: das Naturidyll, Pferdewagen und Ochsengespanne, die Fabriken und Dampfmaschinen stehen bei den Helotenvölkern. Grüne = Wiederbetätiger!
Seit September 2023 habe ich ein Balkonkraftwerk an der Garagenwand (45 Grad, Südrichtung, bei 600 Watt noch abgeregelt). Bis Ultimo 2023: 213KWh erzeugt, davon 167 KWh Eigenverbrauch und 46 KWh kostenlos ins Netz. Januar 2014 war bisher schlecht.
Wäre die Abregelung bei 800Watt, ginge noch mehr Strom umsonst ins Netz. Bei 300TSD. bis 400TSD. Balkonkraftwerken stünden noch Energiereserven zur Verfügung.
Bei ca. 550.-€(Selbstinstallation) wären die Kosten tragbar.
Die Flugbereitschaft wegen 3 Std. Zeitersparnis anzufordern, wären etliche Balkonkraftwerke anzubringen.
Aber Wasser predigen und selbst Wein saufen!!
Bin Elektroingenieur und habe selbst zwei Mal 300 Watt auf dem Carport.
Technisch: Wenn die Sonne voll darauf scheint kommen 300 Watt an. Wenn bei Südausrichtung der Module dies am Morgen und am Abend nicht der Fall ist sind es noch um die 80 Watt. Bedeckter Himmel ist ähnlich, um die 50 bei Sonnenhochstand. Schnee darauf bringt dann nicht Mal 10 Watt.
Über den Tag gemessen:
Sonnentag im Sommer: 2600 Wattstunden. Nebliger Tag im Winter: 20 Wattstunden.
Über den Monat:
September 50 kWh.
Januar 8 kWh.
Finanziell?
Umrichter 300 Watt 70 Euro, Solarpanel 370 Watt 140 Euro. Also bisschen über 200 Euro.
Und jetzt kommt der Punkt: wie viel Watt spare ich? Wenn die Sonne scheint und ich nicht zu Hause bin gehen von den 300 Watt 200 ins Netz zurück, ohne Vergütung!
Und bei einem 600 Watt Umrichter sind es dann 500 Watt….
Grob gerechnet: Dadurch dass ich im Sommer ca. 300 kWh spare, was etwa 120 Euro darstellt, ist ein 300 Watt Balkonkraftwerk in 2 Jahren bezahlt.
Wer es aber verschattet aufstellt und die Arbeit noch machen lässt hat es selbst nach 5 Jahren nicht bezahlt.
600 Watt bringen noch weniger Nutzungsgrad.
Ich weiss nicht – muss man unbedingt an den ohnehin sterbenden Reststaat verteilen und kann nicht ein Gleichstromnetz (mit Speicher) für den reinen Eigenverbrauch installieren?
Ein Bekannter hat für seine Computer extra ein USV-Netz verlegt, Leerrohre waren da, kein Problem. Sollte also auch mit einer weiteren Leitung funktionieren.
Bei mir im Hochhaus geht es leider nicht, falsche Richtung (Westen), weil ich gern im Abendschein eine Zigarre auf dem Balkon rauche.
Wie sieht es mit dem Brandschutz aus, wenn diese … Kraftwerke massenhaft von Laien betrieben werden?
Sofern man die mitgelieferten Kabel verwendet ist keine Gefahr. Es ist eher damit zu rechnen dass mehr Leute bei der Installation von der Leiter fallen.
Mit einem Balkonkraftwerk kann man experimentieren. Es hilft auch beim Denken. Besonders dann, wenn man dies in den Monaten Dezember und Januar tut. In diesen Monaten sind die Bedingungen zum Denken, Experimentieren und Gewinnen von Erkenntnissen besonders gut. Die sehr geringen Erträge bei wochenlanger dicker Bewölkung erhöhen die Denkperformance.