Die Hessen-SPD in der langen Zeitreihe

Ich erinnere mich, daß der hessische Ministerpräsident Georg-August Zinn (SPD) in den späten 60er Jahren fast wöchentlich im Regionalfernsehen auftrat und unermüdlich für den Bau der Rhönautobahn trommelte. In seiner Amtszeit als MP von 1950 bis 1969 entstanden 14.000 Flüchtlingsbetriebe mit fast 90.000 Dauerarbeitsplätzen. Hessen wurde nach und nach zum attraktiven Wirtschaftsstandort. Insbesondere Chemie-, Auto- und Elektroindustrie wurden zu wichtigen Arbeitgebern. Glanzlicht war 1957 die Ansiedlung des VW-Werks in Baunatal. Auch ging der Ausbau des Frankfurter Flughafens zu einem internationalen Großflughafen auf die persönliche Initiative von Zinn zurück. Sein Parteigenosse Georg Leber – auch ein Hesse – sagte 1966 „kein Deutscher soll mehr als 20 Kilometer von einer Autobahnauffahrt entfernt leben“. Um Gießen herum entstand in seiner Zeit als Bundesverkehrsminister eine Autobahnumgebung, die fast schon etwas übermotiviert wirkt. „Hessen vorn“, war damals die Parole, als Bayern noch die hessischen Rücklichter sah. Das bildete sich in den Wahlergebnissen ab:

SPD %CDU %AfD %
194642,730,90,0
1950 nach Gründung der BRD44,418,80,0
1966 nach 16 Jahren Regierung Zinn51,026,40,0
2023 15,134,618,4

Von 51 auf 15 %. Der Niedergang begann mit der Übernahme grüner Programmatik, einer industriefeindlichen Politik, zum Beispiel der Schließung von Nukem in Hanau, der Gefährdung der sozialen Absicherung durch Einwanderung in die Sozialsysteme. und zum Schluß als Sahnehäubchen noch durch Förderung der Dekadenz. Durch den Krieg gestählte Charaktere führten die SPD zum Erfolg, Quasiautistische Phantasten, denen von Eltern und Lehrern nie Grenzen gesetzt wurden und die ihren Willen ohne Rücksicht auf Verluste und das Gespür für Risiken durchsetzen wollen. Solche Niedergangstypen wie Nancy braucht man eben nicht unbedingt. Da kann man gleich Grün wählen.

Auch in Bayern wurstelte die SPD nicht immer bei 8 % rum. 1966 wählten noch 35,8 % SPD.

Die AfD muß neben aktuellen Themen nur an die Ziele der SPD aus vergangenen Zeiten anknüpfen: Preisgünstige Verbrenner, billiger Kraftstoff, Kernkraft, Straßenbau, pünktliche und sichere Bundesbahn, Industriepolitik, Arbeitsplätze, bezahlbarer Strom.

Die Knallthemen Sabbatical, Deppensternchen, jährlicher Geschlechterwechsel, Windmühlen, Kóronaspritzen, Medikamentenmangel, Bürgergeld, CO2-Bepreisung, Gesundheitskioske, Analphabetismus, Tribute an Pfizer, leichte Sprache und Inflation kann man ruhig der SPD überlassen.

Die SPD will das Wahlrecht ab 16. Die jüngsten Wahlauswertungen zeigen, daß die SPD bei den jüngeren Jahrgängen kaum einen Fuß auf den Boden bekommt. Wirklich nutzen würde der SPD nur noch ein Wahlrecht ab 80.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Auch auf Parteien, wie sie heißen, Ist heutzutage kein Verlaß.“ (Geh. Rath v. Goethe über die damaligen Altparteien)

Beitragsbild von B. Zeller aus ZZ. Heute: Letzte Generation spendet CO2-Zertifikate für die Hamas